Muss mein neuer Hausarzt mein Schmerzmittel weiter verschreiben?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Jeder Arzt muss bei einer Medikamenten-Verordnung selbst(!) beurteilen, ob er das entsprechende Medikament für angezeigt / notwendig / geeignet für den jeweiligen Patienten hält.

Und ein Arzt ist nicht verpflichtet, ein bestimmtes Medikament zu verordnen, wenn er dies nicht für sinnvoll (indiziert) hält.

Z.B. könnte der Arzt eine andere Medikation für besser halten - oder eine Entwöhnung etc.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wollte dir nur Mitteilen das ich meine Unterlagen vom Schmerz Zentrum Köln angefordert und auch bekommen habe. Damit war ich gestern ( 4.10.) dann bei meinem neuen Hausarzt. Er hat dann nach der Sichtung meiner Unterlagen sofort gesagt das ich dieses Medikament brauche und auch in Zukunft verschrieben bekomme. Danach war ich wirklich sehr erleichtert. Deswegen diese Rückmeldung von mir damit du weißt wie das ausgegangen ist. Ich denke mal das du vom Fach bist. Hoffentlich hat es dir nichts ausgemacht das ich dich gedutzt habe. Freundliche Grüße.......Rüdiger.

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@Bert2209

... dann ist doch erstmal alles gut gelaufen für dich!

und hier bei gf duzt man sich üblicherweise, das ist völlig ok.

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Kann mein neuer Arzt dann immer noch das Rezept verweigern ?

Alleine ein Arzt entscheidet darüber welche Medikamente er verordnet

Falls ja was kann ich dann überhaupt machen ?

Dir eien Arzt suchen, welcher bereit ist Dir weiterhi Tilidin zu verscgreiben. Oder noch einmal in eine Schmerzambulanz zu gehen und zu klären - ob es zwischenzeitlich andere - adäquate Mittel gibt.

Auch dir sage ich Dankeschön.

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Tilidin ist ein BTM, das wegen dem Naloxon, ein BTM-Blocker, nicht als BTM verordnet wird. Hält ein Arzt es nicht für Notwendig, ein bestimmtes Arzneimittel zu verordnen, darf er es auch nicht verordnen. Er muss immer zugunsten der Versichertengemeinschaft entscheiden UND für den Patienten. Das heißt, mit möglichst wenig Medikamenten und deren Kosten, dem Patienten helfen. Ein Opioid ist immer der letzte Ausweg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ohne Wirkung
Das heißt, mit möglichst wenig Medikamenten und deren Kosten, dem Patienten helfen

die Anzahl der Medikamente oder auch deren Menge, die indiziert ist, entscheidet der Arzt nach Bedarf, nicht nach Wunsch der "Versichertengemeinschaft".

Wenn ich überzeugt bin, dass mein Patient zwei weitere Medikamente braucht, erhält er diese auch - dabei interessieren mich die Kosten erst in dritter Linie.

Ein Opioid ist immer der letzte Ausweg.

Wenn in deiner Familie angeblich eine Schmerztherapeut arbeitet, solltest du dort erfahren, dass diese Aussage Quatsch ist.

Opiate / Opioide haben eine Vielzahl von Einsatzgebieten, selbst mal kurzzeitig für postoperative Schmerzen - nix mit "letztem Ausweg"

Ein Opioid kann auch schlicht gegen Durchfall eingesetzt werden, wie das Loperamid.

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@beamer05

Hält ein Arzt es nicht für Notwendig, darf er nicht verordnen. Loperamid ist kein BTM da die Betäubung "schlafend" gestellt ist. Entgegen dem Tilidin. Das Betäubungsmittel funktioniert bis zum Grad, dass das Naloxon zu stark wird, dann hilft es nicht mehr.

Meine Mutter arbeitet bei Patienten sehr häufig mit Opioiden. Hat aber auch schon Patienten verweigert, es zu verordnen. Ich bin seit meinem 9. Lebensjahr Opioid-Patientin. Meine heutige Mutter verordnet es mit nicht. Ich bin bei einem anderen Schmerzarzt. Dennoch übernimmt meine Mutter die Behandlungen. Aber im Beurteilen der Notwendigkeit von Medikamenten lasse ich ihn und nicht meine Eltern entscheiden, obwohl diese in der Regel kompetenter sein müssten. Mein Arzt hat meine Mutter als Doktormutter gehabt. Aber ich will sie bei Fehlern entlasten.

Wenn ein Medikament vom Arzt nicht verordnet wird, ich das Risiko zur Krankheit auf den Körper zu groß, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder er hält die Behandlung mit einem Medikament für unnötig.

Ich weiß, dass es nicht schön ist, wenn man Opioide braucht. Aber ich akzeptiere es, wenn der Arzt es nicht verordnet. Denn der Arzt muss es mit seinem Gewissen vereinbaren. Und ich habe Vertrauen zu ihm.

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@kllaura
Loperamid ist kein BTM

Ach!?

Hat auch niemand behauptet, aber es ist ein Opioid. Und DU hattest behauptet, ein Opioid sei "immer der letzte Ausweg"

- Loperamid ist nur EIN Beispiel, daß diese Aussage Quatsch ist.

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Zusätzlich zur Antwort von beamer05: Du kannst alle deine Behandlungsunterlagen, auch das Gutachten, in Kopie anfordern. Der Arzt ist verpflichtet, alles mindestens 10 Jahre aufzubewahren. Die Kosten für die Kopien musst du selbst tragen.

Erstmal Danke.......und genau das habe ich gemacht und das Gutachten angefordert was überhaupt kein Problem war. Da steht ganz klar beschrieben das ich das Schmerzmittel brauche und es mir verschrieben werden kann. Erst darauf hin hat mir mein damaliger Hausarzt mir das verschrieben. Das ein Hausarzt das mal soeben verschreibt ohne nachzuhaken finde ich auch normal. Ich bin Opfer von OP Fehler und man sagte mir nach 9 Wochen Krankenhausaufenthalt das meine Schmerzen niemals ganz verschwinden werden und damit Leben muss. Mich trifft hier keine Schuld. Dieses Leben mit ständigen Schmerzen gönne ich meinen ärgsten Feind nicht. Und das Tilidin drückt die Schmerzspitzen etwas herunter . Meine Lebensqualität ist erheblich eingeschränkt eben durch diese Dauerschmerzen.

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Kein Arzt muss ein Medikament verschreiben, wenn er nicht davon überzeugt ist, dass dieses für seinen Patienten geeignet ist.

Die einzige Möglichkeit für Dich besteht darin, das Gutachten anzufordern und einen Arzt zu finden der dann bereit ist, dieses Präparat für Dich zu verordnen !

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Genau das habe ich auch gemacht und es war auch kein Problem das Gutachten anzufordern. Danke nochmals für deine Antwort.

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