Schmerzen im unteren Rücken nach Kreuzheben?
Hallo allerseits,
vor etwa sechs Wochen zog ich mir aufgrund einer Unachtsamkeit bei meiner Ausführung beim schweren Kreuzheben eine Verletzung im unteren Rücken zu. Nach einer mehrtägigen Schonung war der Schmerz weitestgehend abgeklungen, weshalb ich mich wieder an eine leichte Belastung des unteren Rückens wagte - jedoch traten die Schmerzen erneut auf. Dies geschah ein weiteres Mal nachdem ich annahm, meine Verletzung sei auskuriert gewesen.
Mein Orthopäde riet mir lediglich an, vorerst auf Sportübungen mit starker Rumpfbelastung zu verzichten, konnte beim Abtasten und bei Mobilitätstests aber keine Unauffälligkeiten feststellen. Bloß scheinen die Beschwerden sich von Tag zu Tag nicht zu verbessern und treten insbesondere bei Dehnung der unteren Partie der Rückenstrecker auf.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen und kann mir Tipps für eine Linderung der Beschwerden geben?
3 Antworten
Wenn der Orthopäde nur mit Abtasten und Mobilitätstests untersucht hat, dann sollte er besser mal ein MRT anordnen. Kann mir gut vorstellen, dass Du Dir einen Schaden an einer Bandscheibe zugezogen hast, diesen Schaden sieht man nicht auf einem üblichen Röntgenbild, nur im MRT und CT.
Bei muskulären Problemen darf er gemäß dem Heilmittelkatalog Fangopackung mit anschließender klassischer Massage verordnen, 12 Anwendungen pro Quartal. Das würde dann helfen, wenn es wirklich nur die Muskeln sind.
"Bloß scheinen die Beschwerden sich von Tag zu Tag nicht zu verbessern und treten insbesondere bei Dehnung der unteren Partie der Rückenstrecker auf".
Die dabei üblichen Bewegungen belasten die Bandscheiben verstärkt, daher meine Vermutung, dass es ein Schaden am Knorpel ist, Protusion o. Prolaps.
Wenn ich Sport mache und meinen unteren Rücken strecke, während er stark durchblutet ist, sind die Schmerzen kaum bis gar nicht spürbar. Könnte es trotzdem mit dem Knorpel zusammenhängen?
Natürlich ist doch logisch, beim Strecken werden die Bandscheiben
entlastet - also sogar ein Zeichen, das es mit den Bandscheiben
zusammenhängt.
Ich meine damit, dass die Schmerzen eigentlich fast nur beim Strecken auftreten, gerade wenn ich zusätzlich noch den Kopf nach unten beuge. Im Stehen oder Liegen sind die Schmerzen fast gar nicht spürbar
Du meinst also den HWS-Bereich !
Da gilt auch die rechte Abb; Wirbel - BS-Faserring-Vorwölbung !
Nein, die Schmerzen treten nach wie vor im unteren Rücken auf. Die HWS ist völlig in Ordnung
Sorry, hatte dich Missverstanden,
welche Streck-Übungen machst Du denn, kann leicht sein
das Sie zu einer Fehlhaltung (einseitiger Belastung der BS)
führen.
Ich meine damit, dass die Schmerzen eigentlich fast nur beim Strecken auftreten, gerade wenn ich "zusätzlich noch den Kopf" nach unten beuge.
Und genau dies verursacht eine stärkere Spannung im langen Rückenstrecker. Und wenn diese zusätzliche Spannung Schmerz im Muskel auslöst, ist es ein Zeichen der Verkrampfung des Muskels. Daher sind meine o. a. Anwendungen indiziert.
Aber trotzdem empfehle ich Dir, eine MRT-Untersuchung anzuschieben, denn nicht selten sind diese Verkrampfungen der Muskeln ein automatischer Schutz, - angeregt durch das autonome Nervensystem -, vor zu starker Bewegung der WS und somit vor starker Belastung der Dämpfer zw. den Wirbelkörpern.
Hi, mit Kreuzheben hast du dir eine recht komplexe Übung herausgesucht. Wenn die Rückenschmerzen nochmal auftreten, kann es natürlich einerseits sein, dass die Entzündung noch nicht geheilt ist, andererseits kann es sein, dass die Übungsausführung dies begünstigt. Du solltest vor dem Beginn der Übung deinen Körper fixieren. Das heißt, du bewegst deine Schultern nach hinten und anschließend nach unten. Diese Körperposition entlastet deinen unteren Rücken. Es hilft, dich während der Übung zu filmen und deine Ausführung zu analysieren. Die beschriebene Position im Oberkörper solltest du durchgehend halten. Es ist ebenfalls empfehlenswert - gerade bei Kreuzheben - einen Trainer hinzuzuziehen.
Der Hüftbeuger ist ein Gegenspieler des unteren Rückens. Ist er nicht ausreichend mobil, kann er den unteren Rücken unter Spannung setzen. Es lohnt sich, diesen regelmäßig ausgiebig zu dehnen. Einfach mal nach Dehnübungen für den Hüftbeuger googeln, dann findest du da effektive Übungen. Da kann man grundsätzlich wenig falsch machen.
Ich wünsche dir eine gute Genesung und ansonsten ein gutes Training!
Herzlichen Dank für deine Antwort
da ich neben gewöhnlichem Muskelaufbautraining auch für den Kraftdreikampf trainiere, ist die Übung elementarer Bestandteil meines Trainings. Mit der Technik hatte ich nie Probleme, bis ich versuchen wollte, den Hebelweg zu minimieren, weshalb ich einem erfahreneren Powerlifter nachahmte, der mit sehr hohen Hüften startete. Dies schien bei meiner Anatomie jedoch zu dieser Verletzung zu führen. Künftig werde ich die Übung nur noch mit der an meinen Körperbau angepassten Haltung durchführen
Hallo Nasenbaer,
naja weiter Kraftübungen waren natürlich nicht sinnvoll.
Hast du denn bei der Dehnung ebenfalls mit Gewichten
gearbeitet ?
Bei deiner Unachtsamkeit wurde sicher die Wirbelsäule/
Bandscheiben einseitig belastet und hat Dir dieses Problem
beschert.
Kennt du folgende Übung, die mir z.B.eine relativ schnelle
Hilfe gewährt:
Hat Dir denn dein Orthopäde keine Physiotherapie angewiesen ?
Wann und in welcher Körperhaltung sind die Schmerzen besonders
stark ?
Hast du auch morgendliche Probleme ?
Suche nach der Ursache/Fehlhaltung und setze da an !
Gute Besserung
Rucklas
PS:
Naja nach vorne Beugen ist ja für die Wirbelsäule eine Fehlhaltung
und deshalb die Bandscheiben sehr betroffen:
Das gleiche gilt auch für einseitige Belatungen:
Linke Abb: Verengung beim Wirbelkanal
Rechte Abb: BS-Faseringvorwölbung in Richtung Wirbelkanal.
In beiden Fällen, werden die dort austretenden Nervenbündel
bedrängt !
Was Du als Strecken beim Beugen bezeichnest ist eigentlich eine
einseitige Belastung der Bandscheiben. (siehe rechtes Bild)
Der Gegensatz bei Klimmzügen natürliche gleichmäßige
Entlastung der BS.
Da hast du völlig recht, ich hätte länger warten müssen, bevor ich wieder mit Übungen beginne, bei denen der untere Rücken involviert ist.
Die Verletzung kam dadurch zustande, dass ich mit zu hohen Hüften gehoben und dadurch primär aus dem unteren Rücken gezogen habe. Daher tritt das Problem auch beidseitig auf. Ich werde deine Übung mal ausprobieren.
Der Orthopäde, ein persönlicher Bekannter, hat mir zusätzlich zu den bisher genannten Dingen lediglich noch das Training an der Rudermaschine empfohlen.
Die Schmerzen treten dann auf, wenn ich den Oberkörper nach unten beuge und den unteren Rücken dadurch strecke.
Morgendliche Probleme habe ich keine und Probleme mit den Bandscheiben oder der Muskulatur in dem Bereich hatte ich auch noch nie.
Vielen Dank für deine Antwort
@ Rucklas: Naja nach vorne Beugen ist ja für die Wirbelsäule eine Fehlhaltung
und deshalb die Bandscheiben sehr betroffen
Da muss ich teilweise korrigierend eingreifen: Das Bücken ist nicht grundsätzlich eine Fehlhaltung, nur ein falsches Bücken ist eine Fehlhalung. Falsch = mit Rundrücken auch in der LWS, also vom Kreuzbein bis zur Hws ein Bogen. Aber Gewichtheber heben niemals mit voll gerundetem Rücken, sondern sie drücken die LWS in die Lordose und gehen eher etwas in die Knie. Dadurch werden bei zu hohem Gewicht die Facettengelenke überlastet, denn dort stützen sich die Wirbel beim Heben aufeinander ab.
Der Arzt ist ein Bekannter von mir und der Überzeugung, dass es sich um ein rein muskuläres Problem handelt. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass die Schmerzen kaum bis gar nicht mehr spürbar sind, wenn die Rückenstrecker beim Sport durchblutet werden