Muskeln stärken bei Gelenkerguss Hand?
Ist das ne gute Idee? Kann das den Erguss beseitigen?
2 Antworten
Nein, das Muskeltraining wird den Erguss nicht beseitigen.
Solange, wie die Ursache des Ergusses unbekannt ist, so lange sollte da auch nicht dran rumgemacht werden. Denn jede Therapie braucht als Vorstufe eine klare Diagnose, und die liegt bei Dir nicht vor. Habe mir Deine vorletzte Frage mit dem Befund durchgesehen, Du hast keinen Verschleiß, keine Entzündung, kein Ganglion. Also muss die Suche für den Grund des Gelenksergusses gesucht und gefunden werden, was sonst will man behandeln?
Rheuma ist ein weites Feld, da solltest Du einen Rheumatologen aufsuchen der macht im Blut die Bestimmung der Rheumafaktoren. Wenn der etwas in dieser Richtung findet, wird er Dich vermutlich medikamentös behandeln.
Das Ruhigstellen über zwei bis drei Wochen schwächt in der Tat die Muskulatur. Aber genau dies macht oft den Sinn aus, denn es gibt einige Gelenkprobleme am gesamten Körper, die durch ungleichmäßige Muskelspannungen verursacht werden.
Sind die Differenzen zwischen den Beugemuskeln und den Streckmuskeln sehr hoch, wird das betroffene Gelenk ungleichmäßig belastet, es entsteht so eine Art Scherwirkung. Werden die beiden gegenspielenden Muskelgruppen in der Spannung möglichst weit herunter gefahren, dann ist das Gelenk durch den Grundtonus der Muskelspannung weitgehend unbelastet.
Ist dieser Punkt der "maximalen Schwäche" erreicht, können die Muskeln schön gleichmäßig aufgebaut werden. So wird das Gelenk von beiden Seiten (Streckerseite vs. Beugerseite) mit gleicher Spannung unter Druck gesetzt, was dem Gelenk so lange nichts ausmacht, solange es regelmäßig täglich bewegt wird. Dieser gezielte Aufbau sollte mit Anleitung eines Physiotherapeuten erfolgen.
Einseitige, - und damit gelenkbelastende - , schwere Arbeiten fördern einseitige Muskelspannungsüberschüsse. So wie z. B. der klassische Pflasterer, der tgl. huntertfache Greifarbeit mit schweren Pflastersteinen zu bewältigen hat. Der Pflasterer hat ganz sicher mächtig starke Beugemuskeln (wie Popey) am Unterarm, aber ganz schwache Streckmuskeln. Das ist dann die o. g. Dysbalance in der Muskulatur des Unterarms, die über kurz oder lang zu solchen Problemen führen kann, wie Du sie nun hast.
Warum schreib ich das? Weil dies so Deine Überlegung nach der Ursache gezielt auf solche einseitige Belastung führen kann. Vielleicht gehst Du einem Hobby/Sport nach, der Deine U-Armmuskeln viel einseitiger und stärker beansprucht, als Du es empfindest und es Dir vorstellen kannst und Du deshalb nicht darauf kommst. Vielleicht strickst oder häkelst Du gerne, vielleicht spielst Du gerne Badminton, oder, oder, oder, die Palette der Möglichkeiten ist riesig.
Nein, ich denke nicht!
Meiner Erfahrung nach, sollte die Hand, eventuell durch eine Orthese, etwas ruhig gestellt werden.
Besprich das mit Deinem Orthopäden oder hat er Dir schon etwas vorgeschlagen?
Ja, danke! Ich hab um Physio gebeten. Orthese führt sonst dazu, dass die Hand immer schwächer wird. Ich hab eine gute neue bekommen, aber nutze sie nur bei Bedarf um zu vermeiden, dass die Hand durch den Druck der Orthese zu schmerzen beginnt und um die Mobilität zu erhalten. Habe sonst nur bei Belastung Schmerzen und bekomme sehr schnell Sehnenscheidenentzündungen, wenn ich nicht aufpasse.
Irgendwie hab ich bissl Sorge, dass Muskelaufbau es noch schlimmer machen könnte und dachte, vielleicht hat hier jmd Erfahrung damit.
Heute haben wir eine Übung gemacht, wo das Handgelenk nicht gebeugt werden musste, vorher bisschen Massage.
Ich wollte der Physiotherapeuten die MRT Bilder zeigen, da sagte sie, dass sie sich damit nicht gut auskennt.
Meiner Meinung und Erfahrung nach hilft nur eine konsequente Ruhigstellung des schmerzenden Gelenk‘s.Also in Deinem Fall des Handgelenk‘s. Die Finger kannst Du ja weiterhin bewegen und auch Übungen damit machen, aber das Handgelenk sollte für eine gewisse Zeit nicht belastet werden.
MRT‘s können nicht einmal Orthopäden richtig bewerten. Die einzigen Ärzte, die ein MRT wirklich beurteilen können, sind die Radiologen und Neurochirurgen (und noch einigermaßen die allgemeinen Chirurgen).
Physiotherapeuten können dies nicht, es gehört nicht zu ihrer Ausbildung .
Wie schon oft in Antworten von mir geschrieben, ein Radiologe macht nach seinem Studium der Humanmedizin, eine 5-jährige Facharzt-Weiterbildung in der Radiologie.
Alle anderen Ärzte dürfen sich auf die Auswertung des MRTs von einem diagnostischen Radiologen verlassen!
Oh, danke! Das ist interessant. Mein Orthopäde ist auch Handchirurg. Aber er hat nur kurz auf die Beurteilung gesehen und nicht groß die Bilder angeguckt oder den ausführlichen Text gesehen.
Den Tipp, die Hand mal bisschen ruhig zu stellen, habe ich heute vormittag mal umgesetzt und siehe da: fühlt sich tatsächlich schon minimal besser an, was ich krass finde. Ich werde das jetzt doch öfter mal machen, wenn ich unterwegs bin. Oder auch mal durchgehend vielleicht. Dann kann ich die Physio im Anschluss verwenden, um die Hand wieder zu mobilisieren. ;) :)
Danke dir!!! Ja, der Handchirurg sprach von Verschleiß., was mich auch sehr gewundert hat, weil im Bericht doch eindeutig steht, dass es sich nicht um Verschleiß handelt, wenn ich das richtig sehe...
Ich werde definitiv dann erstmal das Ding ruhigstellen. Ich hab beim Sport vor über einem Jahr gemerkt, dass das Gelenk empfindsam reagiert. Dachte, das läge an einer schlechten Muskulatur und habe es wie Muskelkater behandelt. Irgendwann war es dann so schlimm, dass selbst das Fahrradfahren weh tat. Der erste Doc empfahl Ibuverband und Bandage gegen Sehnenscheidenentzündung. Hat langfristig aber nicht geholfen.