Hallo, kann jemand meinen MRT-Bericht verstehen?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Jaloe,

also untersucht wurde der Bereich zwischen Brustwirbelkörper 10 und Sakralwirbel  (Kreuzbein = SWK 1).

Spondylose/Osteochondrose der erfassten unteren BWS und verstärkt der gesamten LWS. Die Spondylose Osteochondrose bedeutet eine degenerative Veränderung von Wirbeln und Bandscheiben.

Hypertrophe Spondylarthrose Brustwirbelkörper 12/LWK 1 mit diskretem Wirbelgleiten sowie ohne Wirbelgleiten der LWS. Die Wirbelgelenke des Brustwirbelkörpers 12 und des Lendenwirbelkörpers 1 haben Arthrose in dem Fall sind die Wirbelgelenke vergrößert. Das heisst, dass die Bewegung eingeschränkt sein kann / Schmerzen verursacht  Dies mit diskretem Wirbelgleiten Brustwirbelkörper 12  sowie ohne Wirbelgleiten der Lendenwirbelsäule

Lipom  (Gutartiger Tumor) des Film terminale. Baastrup-Phänomen in der mittleren LWS. Das Filum Terminale ist ein Bindegewebsstrang sich vom Rückenmarkende 20 cm nach unten erstreckt also in etwa bis zum Steissbein. Im Bereich des Bindegwebsstrang ist dieses Lipom.

Bei dem Baastrup-Phänomen kommt es als Folge von Kontakten der Dornfortsätze der Lendenwirbelkörper zu einem Schmerzsyndrom der Lendenwirbelsäule.

In der Regel sollte man Schmerzprobleme innerhalb eines Jahres klären um einen chronischen Schmerz zu vermeiden. (Schmerzambulanz oder Anästhesist).

Überwiegend geringe Bandscheibenprotrusion (Bandscheibenvorwölbung) , lediglich Höhe L5/S1 (Lendenwirbel 5 u. Kreuzbein) betont
mit Übergang in einen rechts dorsolateralen (hinten an der Seite)  leicht nach kaudal (nach unten) reichenden Bandscheibenvorfall. S-förmige Torsionsskoliose der LWS. Eine Skoliose ist eine Verbiegung der Wirbelsäule rechts bzw. links konvex. Wenn die Wirbelsäule neben der Skoliose noch in sich verdreht ist spricht man von einer  Torsionsskoliose.

Die Ursache einer Skoliose kann / können auch Gleitwirbel sein!

Fettige Involution (Rückbildung von Muskeln)  der autochthonen Rückenmuskulatur (im Bereich der Wirbelsäule). Mäßíge Einengung er Neuroforamina L5/S1
(Neuroformina sind die Zwischenwirbellöcher durch die z.B. die Nervenwurzeln verlaufen)!

Nebenbefundlich zystoide imponierende nicht vollständig erfasste Strukturen der Nieren - sonografisch bekannte Befunde.

Wenn man das alles insgesamt betrachtet wäre in dem Fall schon eine OP sinnvoll. Dabei wäre es wichtig das auch danach eine Betreuung in einer Schmerzambulanz stattfindet. Wenn der Schmerz nicht längst chronisch ist. Es wäre allerdings wichtig das man sich nach einer guten Klinik umsieht (Erfahrung).

Bei einer OP kann Narbengewebe entstehen wenn dies zuviel ist wäre es wieder ein Grund für Schmerzen.

Ich weis nicht wie alt Du bist (vor über 60 J. ...)?  Die Rheumalliga bietet Funktionstraining an.

Die Nervenwurzeln L 5  steuern Unterschenkel , Füsse (Bandscheibenvorfall + Mäßíge Einengung er Neuroforamina L5/S1

Dies fürs erste.. .

Viele Grüsse Stephan

Der Orthopäde hat mir vor einer evtl. Operation mehrere Behandlungen mit "StimaWell",einer Stimulationsmatte zur Schmerztherapie, zur Kräftigung der Muskulatur und für entspannende Tiefenmassagen empfohlen. Die 1. Behandlung habe ich hinter mir und ich habe keinen schlechten Eindruck davon

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@jolae

Ob dies Dein Problem grundlegend klärt wage ich doch zu bezweifeln! In der Regel ist es etwas Neues wo man hofft dies muss es doch bringen. Aber wer heilt hat Recht! (wenn das allerdings nur zwei Tage anhält..?).

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Das ist eine sehr schwere Entscheidung, vor der Du stehst, bestimmt sie
doch die Qualität Deiner nächsten Lebensjahre. Bitte überlege Dir eine OP sehr, sehr gründlich und hole Dir im Zweifel noch eine Zweitmeinung ein.

Die Probleme, die Dich erwarten, wenn Du Dich operieren lässt, sind
folgende:


Niemand kann den Erfolg zuverlässig voraussagen. Drei Szenarien sind
möglich:



Wenn es kein Tippfehler war mit "schon vor 60 Jahren", bist Du
jetzt 75 - 80 Jahre alt. So alt war auch mein Mann, als er sich hoffnungsvoll
operieren ließ (Wirbelgleiten, Spinalkanal). Nach der (länger dauernden)
Narkose war er nie mehr derselbe wie vorher: seine beginnende Demenz verstärkte sich orkanartig, und er, der zuvor körperlich bis auf sein Rückenleiden fit war, alterte in kurzer Zeit um Jahre und verfiel in den Folgejahren zusehends auch körperlich. Die Ärzte, natürlich dazu befragt, meinten bedauernd, aber mehr oder minder achselzuckend: "Narkoserisiko"! Was seine Beschwerden anging, wegen derer er sich hatte operieren lassen - die waren zwar beseitigt (jedenfalls die Rückenschmerzen in der LWS), dafür plagten ihn nun andere Schmerzen (ISG), und auch die Polyneuropathie in den Beinen war unverändert. Die Ärzte, natürlich auch dazu befragt, meinten, die OP sei technisch perfekt abgelaufen, das sei eben das Operationsrisiko (erneutes bedauerndes Achselzucken).


Das muss bei Dir gewiss nicht ähnlich verlaufen, aber Du solltest es mal
gehört haben, dass die OP nicht unbedingt die Lösung Deiner Probleme bedeutet, sondern neue schaffen kann. Der Orthopäde meines Mannes hatte auf die Frage "OP oder nicht" gesagt: "So lange Sie es irgendwie aushalten, rate ich von einer OP ab!" Leider meinte mein Mann, die Schmerzen nicht länger aushalten zu wollen - mit den oben geschilderten Folgen.


Es ist mir klar, dass die ständige (und offenbar zunehmende) Einnahme von
Opiaten auch kein wünschenswerter Dauerzustand ist. Dennoch bitte ich Dich, besonnen zu bleiben. Sprich, wenn möglich, mit dem/den Chirurgen, die die OP vornehmen sollen. Die haben, obwohl es ja eigentlich ihr Job ist, oft ganz andere Ansichten über den "Erfolg" ihrer OPs als ein Orthopäde, der nur aufgrund irgendwelcher MRT-Aufnahmen eine OP-Empfehlung gibt.

Ich wünsche Dir alles Gute und die richtige Entscheidung!




Die Formatierung bei GesF ist der absolute Bullshit. Hier noch einmal die komplette Fassung meiner Antwort (es wurden bei Korrektur einige Passagen nicht übernommen):

Das ist eine sehr schwere Entscheidung, vor der Du stehst, bestimmt sie
doch die Qualität Deiner nächsten Lebensjahre. Bitte überlege Dir eine OP sehr,
sehr gründlich und hole Dir im Zweifel noch eine Zweitmeinung ein.

Die Probleme, die Dich erwarten, wenn Du Dich operieren lässt, sind
folgende:

Niemand kann den Erfolg zuverlässig voraussagen. Drei Szenarien sind
möglich:

    Es tritt eine Besserung ein,
    die aber nur einige Zeit anhält. Durch die Beseitigung des Wirbelgleitens
    bzw. die Versteifung werden die angrenzenden Wirbel in der Folgezeit
    vermehrt strapaziert, was zu neuen Beschwerden führt.
    Es tritt eine
    Besserung Deiner Beschwerden ein, dafür hast Du ab sofort andere
    Beschwerden, die beispielsweise durch Vernarbungen ausgelöst werden.
    Die Beschwerden sind nach der
    OP unverändert (gilt besonders für Deine Polyneuropathie), aber durch das
    Narkoserisiko hast Du zusätzliche Probleme.

Wenn es kein Tippfehler war mit "schon vor 60 Jahren", bist Du
jetzt 75 - 80 Jahre alt. So alt war auch mein Mann, als er sich hoffnungsvoll
operieren ließ (Wirbelgleiten, Spinalkanal). Nach der (länger dauernden)
Narkose war er nie mehr derselbe wie vorher: seine beginnende Demenz verstärkte
sich orkanartig, und er, der zuvor körperlich bis auf sein Rückenleiden
fit war, alterte in kurzer Zeit um Jahre und verfiel in den Folgejahren
zusehends auch körperlich. Die Ärzte, natürlich dazu befragt, meinten
bedauernd, aber mehr oder minder achselzuckend: "Narkoserisiko"! Was
seine Beschwerden anging, wegen derer er sich hatte operieren lassen - die
waren zwar beseitigt (jedenfalls die Rückenschmerzen in der LWS), dafür
plagten ihn nun andere Schmerzen (ISG), und auch die Polyneuropathie in den
Beinen war unverändert. Die Ärzte, natürlich auch dazu befragt, meinten, die OP
sei technisch perfekt abgelaufen, das sei eben das Operationsrisiko (erneutes
bedauerndes Achselzucken).

Das muss bei Dir gewiss nicht ähnlich verlaufen, aber Du solltest es mal
gehört haben, dass die OP nicht unbedingt die Lösung Deiner Probleme bedeutet,
sondern neue schaffen kann. Der Orthopäde meines Mannes hatte auf die Frage
"OP oder nicht" gesagt: "So lange Sie es irgendwie aushalten,
rate ich von einer OP ab!" Leider meinte mein Mann, die Schmerzen nicht
länger aushalten zu wollen - mit den oben geschilderten Folgen.

Es ist mir klar, dass die ständige (und offenbar zunehmende) Einnahme von
Opiaten auch kein wünschenswerter Dauerzustand ist. Dennoch bitte ich Dich,
besonnen zu bleiben. Sprich, wenn möglich, mit dem/den Chirurgen, die die OP
vornehmen sollen. Die haben, obwohl es ja eigentlich ihr Job ist, oft ganz
andere Ansichten über den "Erfolg" ihrer OPs als ein Orthopäde, der
nur aufgrund irgendwelcher MRT-Aufnahmen eine OP-Empfehlung gibt.

Ich wünsche Dir alles Gute und die richtige Entscheidung!

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Deine Antwort ist sehr hilfreich und läßt mich gut überlegen, danke

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Hat man dir eine Versteifung vorgeschlagen?

nein

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