Sehr langanhaltende Migräne,kennt das jemand?

5 Antworten

Langanhaltende Migräneattacken, die länger als 72 Stunden andauern, werden als Status migraenosus bezeichnet und stellen eine seltene Komplikation dar. Sie können in Einzelfällen bei übermäßiger Medikamenteneinnahme oder bei wiederholten, sich überlappenden Migräneattacken auftreten.

Je nach Form der Migräne können neurologische Symptome wie Kribbeln und Taubheitsgefühle bis hin zu Sprachstörungen auftreten.

Die Behandlung des Status migraenosus erfordert eine intensive medizinische Betreuung, die sich auf die Linderung der Kopfschmerzen und die Behandlung der Begleitsymptome konzentriert.

Ich kenne jemanden, der jahrelang solche Migräneanfälle hatte. Sie hatte auch Angst vor einem Schlaganfall. Aber das muss nicht sein.

Bei Migräne sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache und den Schweregrad der Migräne abzuklären und eine geeignete Therapie zu finden.

Die beste Behandlungsmethode ist oft eine Kombi aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen, die individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden.

Bei schweren Migräneattacken oder wenn Schmerzmittel nicht helfen, können Triptane eingesetzt werden. Sie verengen die Hirngefäße und hemmen die Entzündungsreaktion.

Bei Verdacht auf Status migraenosus kann in schweren Fällen eine stationäre Behandlung erforderlich sein.

https://flexikon.doccheck.com/de/Status_migraenosus


Emelina  28.04.2025, 02:34
Langanhaltende Migräneattacken, die länger als 72 Stunden andauern, werden als Status migraenosus bezeichnet und stellen eine seltene Komplikation dar.

Ein Status Migränosus liegt nur dann vor, wenn die Symptom länger als 72 Stunden ohne Unterbrechung andauern. Das ist hier bei der Fragestellerin nicht der Fall.

Sie hat "nur" mehrere Migräneauren nacheinander. Der Bereitschaftsarzt hat recht, wenn er sagt, dass das nicht tragisch ist.

Kaffeemonsta  28.04.2025, 22:48
@Emelina

Ja, das ist richtig. Ein Status migränosus ist definiert als eine Migräneattacke, die länger als 72 Stunden ohne Unterbrechung anhält. Es darf keine Pause zwischen den Schmerzphasen oder anderen Symptomen geben.

Auch wenn Migräne keine "tragische" Erkrankung ist, kann sie sehr belastend sein und den Alltag erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig, Migräne ernst zu nehmen und nach Möglichkeiten zu suchen, wie die Anfälle kontrolliert und die Lebensqualität verbessert werden können.

Malejaon 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 18:18

Danke für deine Antwort. Der Bereitschaftsarzt fand das gestern nicht so tragisch und meinte das könne schon mal vorkommen. Dann hat er mich wieder nach Hause geschickt.

Kaffeemonsta  26.04.2025, 21:01
@Malejaon

Gerne. Ich kenne auch solche Ärzte. Aber zögere nicht, wenn solche Migräneattacken öfter auftreten. Neurologische Ausfälle sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Ich habe wegen einen Riss in der Schädeldecke sehr lange Kopfschmerzen. Das kenne ich auch. Leider ist neurologisch keine Migräne feststellbar. So quäle ich mich von Rückenschmerzen zu Kopfschmerzen und bin oft auf Opioide angewiesen.

Solche Erscheinungen, mit Lähmungen sind bei Migräne bekannt. Ich kenne es von meiner Schmerzgruppe. Ich gehe in die Palliativstation, um mit Betroffenen in Kontakt zu kommen. In den Gesprächen fallen weniger Schmerzen an. Meine Mutter hat das als Schmerzärztin eingerichtet. Aber man redet über seine Krankheit natürlich auch. Aber das soll eigentlich weniger sein, dass man abgelenkt Ist.

Die Befürchtung von Schlaganfällen sind immer unbegründet, da du es nicht einschätzen kannst. Wenn er da ist, kommt er auch, wenn du kein Risikopatient bist. Das eine nennt sich Gehirninfarkt, wo es zu einem Gerinnsel bei niedrigem Blutdruck kommt, das andere ist das Hirnbluten, was bei höherem Blutdruck meist dann passiert ist. Aber das liegt auch an älteren unelastischen Adern. Da würde schon ein geringer Blutdruck reichen. Aber verhindern kann man es nicht. Nur mit Risiken minimieren.

Wer dir bei Migräne sehr gut helfen kann, ist ein Neurologe.

hast du mal überlegt ob du Verspannungen hast? manchmal ist das der Übeltäter. muss aber nicht. wenn es bis Montag keine Besserung gibt, würde ich damit zum Arzt gehen und das abklären lassen was mit dir los ist. wenn es geht, versuche keine Schmerzmittel zu nehmen, weil das Gehirn das auf Dauer abspeichert und aus Symptom Kopfschmerzen oder andere Schmerzen auslöst und nach Schmerzmittel ruft.

ich leide unter Aura-Migräne ohne Migräne, aber gerne mal Kopfschmerzen. ich nehme dabei gar nichts. kommen aber noch andere Symptome da zu die ich nicht aushalte, dann nehme ich Bedarf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Malejaon 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 09:23

Danke für deine Antwort. Ja, unter Verspannungen im Kiefer- Nackenbereich leide ich auch. Da ich leider mit den Zähneknirsche. Ich versuche es gerade mit progressiver Muskelentspannung.

Hey, ich kann total verstehen, dass dich das beunruhigt. Auch wenn deine Ärztin meint, es sei erstmal unbedenklich, würde ich persönlich nochmal nachhaken oder eine zweite Meinung einholen. Gerade wenn neue Symptome so lange bleiben. Lieber einmal zu viel vorsorgen als sich verrückt machen.


Malejaon 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 09:24

Vielen Dank für deine Antwort.

Hallo Malejaon,

einseitige Taubheitsgefühle und Kribbeln können im Rahmen einer Migräneaura auftreten. Ich hatte früher immer Migräne ohne Aura. Erst seit meinem ca. 25. Lebensjahr habe ich auch öfter eine Aura – mal mit und mal ohne Kopfschmerzen. Eine Migräneaura ist aber grundsätzlich nichts Gefährliches.

Migräneaura:

  • Sehstörungen, Sprachstörungen, einseitige Taubheitsgefühle/Kribbeln oder Schwindel.
  • Dauer: zwischen 10 bis 60 Minuten.
  • Eine Migräneaura findet üblicherweise vor dem Migränekopfschmerz statt.

Nur ein kleiner Teil der Migränepatienten hat eine Aura – manche davon haben auch (manchmal) nur die Aura ohne nachfolgenden Kopfschmerz.

Migränekopfschmerz:

  • Anfallsartiger - meistens einseitiger – Kopfschmerz (stechend oder pochend).
  • Übelkeit (manchmal mit Erbrechen), Appetitlosigkeit.
  • Licht-, Geräusch- oder Geruchsempfindlichkeit.
  • Der Schmerz verschlimmert sich bei Bewegung / körperlicher Anstrengung.
  • Dauer einer Migräneattacke: Wenige Stunden bis zu 3 Tagen.
  • Die ersten Migräneanfälle treten bei den Meisten erst ab der Pubertät auf.
  • „Normale“ Schmerzmittel wirken oft nicht ausreichend.

Es gibt verschiedene Arten von Migräne, deshalb müssen nicht alle genannten Symptome auch immer und bei Jedem genauso zutreffen.

Die Symptome eines Schlaganfalls kann man gut von denen einer Migräneaura unterscheiden. Deiner Beschreibung nach handelt es sich bei dir aber nicht um einen Schlaganfall.

Unterscheidung Migräne / Schlaganfall:

  • Bei einer Migräneaura nehmen die Symptome allmählich zu und auch wieder langsam ab.
  • Bei einem Schlaganfall treten die Symptome plötzlich auf - schlagartig.
  • Eine Migräneaura ist zeitlich begrenzt. Z. B. 20 Minuten Sehstörungen, 20 Min. Sprachstörungen, gefolgt von 20 Minuten Taubheitsgefühlen (es müssen nicht alle genannten Störungen auftreten).
  • Bei einem Schlaganfall dauern die Störungen länger an oder sind dauerhaft.
  • Die Störungen treten nacheinander auf. Die Reihenfolge – Sehstörungen, Sprachstörungen und danach Taubheitsgefühle – ist bei einer Migräneaura in vielen Fällen gleich.
  • Bei einem Schlaganfall treten die Störungen meistens gleichzeitig auf.
  • Der Migränekopfschmerz findet normalerweise nach der Migräneaura statt. Es gibt aber auch Migräneauren, denen kein Kopfschmerz folgt.
  • Bei einem Schlaganfall tritt entweder kein Kopfschmerz auf oder ein Kopfschmerz (durch die Gehirnblutung bedingt) findet gleichzeitig mit den Sehstörungen, Sprachstörungen oder Lähmungserscheinungen statt.

Eine Migräneaura kann auch länger als normalerweise auftreten. Man spricht dann von einer prolongierten Aura. Das ist in der Regel auch nicht gefährlich.

Bei Migräneatttacken, die ununterbrochen länger als 4-5 Tage andauern, könnte es sich um einen Staus Migränosus handeln. Der sollte ärztlich behandelt werden.

Da du aber schreibst, dass deine Symptome zwischendurch immer wieder weggehen, liegt bei dir kein Status Migränosus vor, sondern nur mehrere Migräneauren hintereinander. Das kann vorkommen. Ich hatte das auch schon öfter.

Falls du das häufiger hast, dann lasse dich mal von einem Neurologen untersuchen. Der ist der zuständige Facharzt für Migräne.

LG Emelina

In einem anderen Beitrag habe ich beschrieben, wie man der Migräne bzw. der Migräneaura vorbeugen kann, indem man die poteziellen Migräneauslöser (Trigger) vermeidet:

https://www.gesundheitsfrage.net/frage/postmenopause-und-migraene#answer-1828511

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Als Migräne- bzw Kopfschmerzpatientin bin ich gut informiert