Hipoxischer hirnschaden?


10.04.2022, 21:08

Mein Bruder(43) hatte vor 4wochen einen Herzinfarkt würde reanimiert 25min.im Krankenhaus hat er 5stens bekommen und danachl eine zweiten Herzinfarkt bekommen würde wieder reanimiert etwa 20 min.man sagte uns das er einige Minuten ohne Sauerstoff wahr.er wurde in künstliche Koma gelegt.naxh den ersten zwei Wochen wahr er dann ohne Narkose mittel und wacht aber nicht auf.wenn ich ihn besuche zeigt er reagtionen er weint wenn ich ihm Nachrichten von seinen Kindern Vorspiele(9;7;5).in der dritten Woche hat er seine Augen geöffnet und schaut uns an aber unkontrolliert.dann schläft er wieder.seine Frau hat ihn gebeten ihre Hand zu drücken.was er auch ganz leicht getan hat.wir sind uns sicher das er uns hört und reagiert. Er atmet selbstständig und auch alles andere ist stabil .wie lange dauert es bis er aufwacht und hat er eine Chance auf ein etwas normales Leben?nach den Aussagen der Ärzte hätten wir Maschinen in den ersten Tagen schon abschalten sollen. Was aber nicht in Frage für uns kommt. Es macht mich sehr kaputt zu warten und konnte nur weinen.hat jemand Erfahrung mit sowas?

4 Antworten

Die Faustregel lautet, dass nach 3 Minuten ohne Sauerstoff das Gehirn irreparabel geschädigt ist. Und zwar im Ganzen und nicht "nur" partiell wie bei einem Schlaganfall. Ein Freund von uns hatte das gleiche wie dein Bruder. Er ist aber nicht wieder aufgewacht. Nach 4 Wochen hat die Familie mit Hilfe der Polizei die Patientenverfügung durchgesetzt, nach der er ausdrücklich nicht reanimiert und intensivmedizinisch versorgt werden wollte. Er ist dann friedlich eingeschlafen.

Dein Bruder zeigt immerhin einige Reaktionen. In wieweit sich daran noch etwas verbessern wird, kann dir niemand sagen, auch die Ärzte nicht, und die haben die meiste Erfahrung. Aber wenn die Aussage ist "wir hätten die Maschinen schon in den ersten Tagen abschalten sollen", dann kannst du davon ausgehen, dass sich an dem Zustand deines Bruders nicht mehr viel zum Positiven verändert. Vielleicht wird er noch "wacher" vielleicht nimmt er auch wieder mehr von seiner Umgebung wahr, vielleicht reagiert er mehr auf äussere Einflüsse, aber ein "normales Leben" wie vorher wird er nicht mehr haben. Ein Schwerstpflegefall wird er auf jeden Fall bleiben, schlimmstenfalls ein Wachkomapatient.

Was das für euch als Familie und besonders für seine Frau bedeutet, darüber müsst ihr euch gemeinsam Gedanken machen. Und zwar um die ganz praktischen Dinge. Wie ist die finanzielle Situation? Im Moment noch Lohnfortzahlung, dann Krankengeld, dann Arbeitsunfähigkeitsrente. Dazu kommt das Pflegegeld. Wollt ihr eine Pflege zu Hause? Macht euch klar, dass das ein 24/7/365 Job wird. Bei Wachkoma oder künstlicher Ernährung rate ich euch von einer häuslichen Pflege ab. Zu Hause braucht der Patient ein eigenes Zimmer. Ein Pflegebett zahlt die Kasse, es muss aber von einem Arzt verordnet werden, die Verordnung reicht man bei der Kasse ein, die Kasse beauftragt ein Sanitätshaus. Das dauert ein paar Tage. Wegen weiterer Fragen zu Hilfs-und Pflegemitteln fragt bei der Diakoniestation, bei einem Pflegedienst oder google nach einer Pflegeberatung.

Mein Mann hatte vor 19 Jahren eine Hirnblutung. Er lag 3 Tage im künstlichen Koma, wurde dann von alleine wieder wach und konnte nach Entfernen der Schläuche etwas Joghurt essen. Nach 10 Tagen Intensivstation wurde er in eine Rehaklinik verlegt. Sein Zustand war vergleichbar mit einem neugeborenen Säugling. Nicht im Bett umdrehen, nicht sprechen, nur weiche Kost schlucken. Nach 6 Monaten kam er nach Hause.

Ich hatte wieder ein kleines Kind, dass mich nicht nur einmal gefragt hat, warum ich ihn nicht habe sterben lassen. Wenn dein Bruder noch in der Lage ist, seine jetzige Situation zu realisieren, denkt er das wahrscheinlich auch.

Mein Mann ist jetzt seit 6 Jahren voll bettlägerig, hat einen Dauerkatheter und Windeln. Essen kann er noch alleine mit einem Löffel. Er wird aber zusehends dement.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die Zukunft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das kann von hier aus keiner wirklich einschätzen. Ein hypoxischer Hirnschaden wäre durchaus möglich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das kann keiner vorhersagen.

Ähm... das Forum hier heißt nicht Yeopardy...

Ernsthaft: meinst du bei so einer 2-Wort "Frage" weiß irgendjemand von den Usern hier, was du wissen willst? Du musst dir schon die Mühe machen, eine ausführliche Frage zu formulieren, wenn du willst, dass User sich die Mühe machen, dir zu antworten.

Da du ganz neu hier angemeldet bist, müsstest du ja eigentlich in den Richtlinien gerade erst gelesen haben, wie das hier so geht. Denn die Richtlinien liest man sich ja normalerweise durch, wenn man irgendwo neu ist. Hier nochmal zur Erinnerung:

Vollständige Frage mit Hintergrundinfos versehen

Der Titel Deiner Frage ist ganz besonders wichtig: Je aussagekräftiger und klarer Deine Frage formuliert ist, desto mehr gute Antworten wirst Du erhalten. Achte daher darauf, dass Du immer eine vollständige Frage inklusive Fragezeichen formulierst! Jede Frage muss zusätzlich einen Erklärungstext (Details zur Frage) enthalten. Wenn Du hier zum Beispiel ein paar Hintergrundinfos reinschreibst, warum Du jetzt eine Antwort brauchst oder welche Art von Informationen Dir weiterhelfen, wirst Du auch hilfreiche Antworten bekommen (https://www.gesundheitsfrage.net/policy)

mariontheresa  10.04.2022, 21:32

Man könnte sich auch die Mühe machen, die Frage durchzulesen. Da steht ganz genau, wie die Ausgsngssituation ist und was der FS wissen möchte.

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Lexi77  10.04.2022, 21:36
@mariontheresa

Lesen kann ich natürlich und ich hätte das sicher nicht geschrieben, wenn da was gestanden hätte... Das wurde erst gut 20 Minuten nach meiner Antwort - vermutlich eben aufgrund meiner Antwort - ergänzt, das kann man übrigens an den Post-Zeiten sehen (Antwort von Lexi77 10.04.22, 20:43:27; Ergänzung: 10.04.22, 21:08:24)

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Lexi77  10.04.2022, 21:39

Danke für die Ergänzung.

Ich fürchte nur, dass du hier auch keine Antwort auf deine Fragen bekommen kannst, wenn schon die Ärzte vor Ort das nicht beantworten können. Denn im Gegensatz zu diesen kennen wir deinen Bruder nicht, kennen nicht die genauen Befunde, Werte etc. Noch dazu ist dies ein Laienforum und nur ganz vereinzelt haben Mitglieder hier überhaupt eine medizinische Ausbildung.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man einfach überall nach Antworten sucht (ich war vor 1 Jahr in einer ähnlichen Situation mit meinem Vater), aber manchmal muss man leider auch akzeptieren, dass es keine sicheren Aussagen und Vorhersagen gibt.

Als absoluter Laie würde ich vermuten, dass jeder Tag, an dem er länger im Koma liegt, die Chancen reduziert. Und wenn das Gehirn tatsächlich länger ohne Sauerstoff war, ist ja die Frage, wenn er aufwachen würde, wie er aufwachen würde, ggf. (schwer)behindert.

Manchmal ist es leider nur so, dass nur noch hoffen und beten hilft.

Bei meinem Vater war es so, dass er nach sehr schwerer Krankheit und mehreren OPs in einem ähnlichen Zustand war. Er war sogar schon auf der Palliativstation und ist trotzdem nach einigen Wochen wieder klarer geworden und inzwischen ist er kopfmäßig wieder voll da und hat dadurch keine Schäden genommen.

Man darf also nie die Hoffnung aufgeben. Wichtig ist m.E., dass ihr ihm das Gefühl gebt, nicht alleine zu sein, so wie ihr es bisher auch gemacht habt. Also redet mit ihm, spielt ihm seine Lieblingsmusik vor etc.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit!

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sonne123  11.04.2022, 11:12
@Lexi77

Danke Lexi für deine Antwort. So eine Situation ist schlimm zu ertragen. Hoffen und Bangen zugleich, nicht zu wissen, was die Zukunft bringt.....aber solange er leichte Reaktionen zeigt bei Berührung und Stimmen ist nicht alles vergebens.....🍀🍀🍀

@Miranda ***Alles erdenklich Gute***

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