Nach Herzinfarkt entdeckt: Die zweite Pumpe, die kaum jemand kennt

2 Antworten

Nein, davon habe ich tatsächlich noch nicht gehört. Klingt aber spannend!

Ich frage mich gerade, ob eine Kreislaufregulationsstörung damit evtl. im Zusammenhang stehen könnte. Habe das POTS und das ME/CFS, bewege mich deshalb eher wenig und habe auch ständig Probleme mit meiner vorzugsweise Beinmuskulatur, aber nicht ausschließlich. Muskelzucken, Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, leichte Muskelschmerzen. Alles gelegentlich, nicht dauerhaft.

Wie bist du darauf gekommen - gibt es Infos im Netz irgendwo dazu?


FakFakten 
Beitragsersteller
 12.06.2025, 14:57

Hey, danke dir für deine Rückmeldung!

Gerade bei POTS und ME/CFS ist das Thema Mikrozirkulation und venöser Rückfluss unglaublich wichtig – und leider oft unterbeleuchtet.

Die sogenannte „zweite Pumpe“ (die Muskelpumpe der Beine) hilft dabei, das Blut zurück zum Herzen zu transportieren – und wenn die nur eingeschränkt arbeitet (z. B. durch Bewegungsmangel oder Dysautonomie), kann das zu vielen der Symptome führen, die du beschreibst: Muskelschwäche, Zucken, Krämpfe etc.

Ich bin über meine eigene Herzgeschichte draufgekommen – und wir haben dazu tatsächlich eine Broschüre erstellt („Schöne Beine“), weil uns das Thema so viele gefragt haben.

Wenn du magst, hier zwei Links:

Leseprobe zur Broschürehttps://drive.google.com/file/d/1LlaVzcR2ehEf_dibCTCkOigmx7S0VYas/view

Mehr Impulse in einer Afrtikel-Rheie findest du unter "Gedanken-Menü " auf → fak-fakten.blog/category/gedanken-menue

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute – und wenn du Fragen hast, meld dich gern!

Natürlich weiß ich, dass durch die Muskelpumpe venöses Blut zum Herzen transportiert werden kann.

Das hat mir bei meinem Herzinfarkt aber nicht weiter geholfen.

Die Organe werden durch das arterielle Blut versorgt, dieses wird durch das Herz transportiert.


FakFakten 
Beitragsersteller
 12.06.2025, 15:20

Stimmt absolut – die Herzpumpe ist für den arteriellen Kreislauf zentral, da gebe ich dir recht.

Aber spannend wird es genau da, wo der Rückfluss (also der venöse Anteil) ins Spiel kommt.

Denn: Wenn dieser Rückfluss gestört ist – z. B. durch Muskelschwäche, Inaktivität oder schlechte Venenklappen –, gerät der gesamte Kreislauf aus dem Takt.

Was ich erst nach meinem Infarkt verstanden habe:

Wenn das Blut „unten“ versackt, muss das Herz oben mehr leisten, um den Druck aufrechtzuerhalten. Das kann bei Kreislaufproblemen ganz schön ins Gewicht fallen – im wahrsten Sinne.

Deshalb beschäftige ich mich inzwischen mit Mikrozirkulation, Beinvenen, Muskelpumpe, Atemtechnik usw.

Nicht statt des Herzens – sondern ergänzend, um es zu entlasten.

Falls du Lust hast: Wir haben dazu auch ein Interview mit Dr. Hans-Joachim Maaz gemacht – eher aus ganzheitlicher Sicht.

🎥 Bluthochdruck, Herzinfarkt, Pillen. Dr. Maaz über Herz, Angst und die Krankheit der Gesellschaft.

Vielleicht ist das was für dich?

Tigerkater  12.06.2025, 15:22
@FakFakten

Nein, als Arzt sind mir diese Zusammenhänge wirklich nichts Neues !

FakFakten 
Beitragsersteller
 12.06.2025, 15:31
@Tigerkater

@Tigerkater

Das überrascht mich nicht – als Arzt haben Sie da natürlich einen ganz anderen Blickwinkel.

Dann sehen Sie ja auch, wie selten solche Basics in der Patientenkommunikation wirklich ankommen.

Unsere Erfahrung zeigt:

Was für Mediziner längst selbstverständlich ist, ist für viele Betroffene völlig neu.

Gerade nach einem Herzinfarkt denken viele: „Herz repariert = Problem gelöst.“

Dass z. B. die Beinmuskulatur aktiv zur Kreislaufregulation beiträgt, ist oft kein Thema – dabei wäre es so wichtig.

Genau deshalb machen wir das Projekt Fak-Fakten.

Nicht um Ärzte zu belehren – sondern um Wissen zugänglich, greifbar und alltagstauglich zu machen.

Wenn Sie irgendwann Lust auf fachlichen Austausch haben – oder auch Kritik: Wir freuen uns!

🤝 www.fak-fakten.blog