Wie kann man Narben bei einer Gürtelrose verhindern?

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Es kann vorkommen, dass die Bläschen einbluten und dadurch Gewebe zerstört wird, dann können Narben entstehen. Auch durch Kratzen kann es zur Narbenbildung kommen. Die Narben kann man mit einer speziellen Narbensalbe behandeln.

Gürtelrose ist - so sagt man - eine veränderte Form der Windpocken. Es gibt ein juckreizstillendes Puder - Ingelan-Puder, welches auf die Pusteln gestreut werden kann. Man darf auf jeden Fall nicht kratzen, da sonst die tieferen Hautschichten betroffen werden und Narben zurückbleiben. Auch von innen kann man mit Fenestil-Tropfen oder anderen Antihistaminika den Juckreiz unterdrücken ( funktioniert übrigens auch bei Juckreiz durch Pilzinfektion)

Eigene Erfahrung: Ich hatte eine Gürtelrose auf der Stirn; vermutlich etwas schwerere Ausprägung mit deutlicher Einblutung in die Blasen. Danach dann Knubbel / Narben, die zudem violett-bräunlich waren.

 

Ich habe einen Roller für Narben mit Silikonsalbe verwendet. Der Roller ist eine Kugel mit vielen kleinen „pieksenden“ Kegeln Sobald die Haut oberflächlich verheilt war; morgens und abends hab ich den Bereich damit massiert und morgens dann die Silikonsalbe aufgetragen. (Abends hatte ich eine Aufhellungs-Pflege-Creme genutzt; die hat aber – meine ich – nichts gebracht bzgl. Pigmentierung. Allerdings hatte ich sie ca. 1mm dick aufgetragen und sie ist immer komplett eingezogen. Ich will daher nicht ausschließen, dass sie „feuchtigkeitsspendend“ geholfen hat.)

 

Zur Massagestärke: Ich hab so fest gedrückt und gerollt, dass es unangenehm war, aber noch nicht richtig weh tat. Also knapp unterhalb der Schmerzschwelle. Ich hab dabei bevorzugt über die Knubbel gerollt, die man gut spüren konnte. Ich habe dann so lange gerollt, bis alles rot war und ich den Eindruck hatte, das weiteres Rollen die Haut wund macht. (Ist mir auch ein-, zweimal passiert. Das ist sehr ungeschickt, denn dann kann man mehrere Tag nicht mehr massieren, bis die Haut verheilt ist!) Ich vermute, dass es schon so viel Druck sein muss, denn man muss das feste Gewebe auflockern und die Hautregeneration anregen. Das geht vermutlich nur durch einen entsprechend starken Reiz, der das Gewebe beansprucht. Dann kann der Körper anscheinend ganz langsam das verfestigte Bindegewebe abbauen. So krass steht das in der Anleitung übrigens nicht drin; können sie vermutlich auch aus Haftungsgründen nicht schreiben.

 

In einer klinischen Studie zum Thema hatte ich damals gelesen, dass man möglichst früh mit dieser Behandlung anfangen soll, weil das Narbengewebe immer fester wird und man wohl sechs Monate später kaum noch etwas erreichen kann. Anscheinend ist dann das Gewebe zu hart, als das der Körper es noch abbauen kann.

 

Ich habe die Prozedur fast fünf (!) Monate machen müssen: Jeden Tag zweimal. Am Ende waren die Knubbel unter der Haut komplett weg und man konnte die Narbenerhöhungen nicht mehr sehen. Die Verfärbung war aber noch vorhanden und ist nun, fast ein Jahr nach der Episode, noch immer leicht sichtbar. Sie wurde über die Monate allerdings sukzessive blasser. Sieht jetzt eher aus wie ein blasser Altersfleck / Muttermal. Wie neu wurde die Haut freilich nicht mehr und wenn man weiß, wo man gucken muss, sieht man die Schäden. Aber zumindest andere Leute sehen das spontan nicht und man muss denen schon beschreiben, wo sie gucken müssen.

 

Ich wollte das einmal schreiben, weil ich das so klar damals nicht als Erfahrungsbericht gefunden hatte und leider der Arzt auch keine Tipps zum Thema hatte.

 

Das A und O: Geduld und Beharrlichkeit. Ich hatte in den ersten Wochen absolut null Wirkung und fragte mich schon „Warum mach ich den Quatsch?“. Nach vielleicht 6 Wochen hatte ich zum ersten Mal den Eindruck, dass die Knubbel kleiner werden. Ich hatte die Prozedur als Routine vor das Zähneputzen gesetzt.

 

Übrigens: Nicht wundern, wenn an der gleichen Stelle in den Folgemonaten immer wieder mal Episödchen passieren. Ich hab das tatsächlich immer schon früh gemerkt: Wenn ich deutlich mehr beruflichen Stress als üblich hatte, spürte ich die Stelle (diffuses Puliseren „im Nerv“, ähnlich zur Hauptepisode, aber schwächer) und 1-2 Tage später hatte ich ganz kleine Pickel und leichte Rötung. Hat meine Kollegin auch gesehen und ist eine mehr als deutliche Demonstration, wie psychisches Erleben den Körper unmittelbar beeinflusst… Der Virus ist also noch immer da und aktiv und wird nur in Schach gehalten. So ist das wohl leider mit der Gürtelrose.