Was könnt Ihr mir wegen meinen X-Beinen raten?

5 Antworten

Allerdings wird mir dann woanders genau das Gegenteil erzählt. Nämlich, dass ich die Innen-Muskulatur stärken soll. Was von beiden ist jetzt richtig?

Diese zweite Variante ist richtig. Schau Dir so ein typisches Fußballerbein an. Was sieht man, -schönes Beispiel-,  bei P. Littbarski? "Herrliche" O-Beine. Warum ist das bei vielen Fußballern so? Weil sie sehr viel Kraft beim Schuss mit den Adduktoren ausüben. Adduktoren sind die auf der Innenseite liegenden Muskeln des Oberschenkels. 

Stell Dir kerzengeraden Beine vor, also 180°-Beine, gerade wie ein Stock. 

Nun trainiert der Mensch nur die Innenmuskeln, was passiert? Diese Muskeln werden kräftiger, bauen dadurch (auch in Ruhe) mehr Zug auf. Dadurch bekommt das gerade Bein im Kniegelenk einen "Knick" nach außen, der Beginn des O-Beines. Der Effekt ist wie, wenn sich ein Junge mit einem Stock einen Fltzebogen baut. Der Muskel ist die gespannte Sehne des Flitzebogens.

Also, wenn die innere Muskulatur trainiert wird, wirkt sie Deinem X-Bein entgegen.

Allerdings funktioniert das nur, wenn nicht das Hüftgelenk (Coxa valga) die Ursache dafür ist. Bei einem angeborenen X-Bein nütz es auch nicht, nur wenn es sich um ein sog. funktionelles X-Bein handelt.

Um eine Beinfehlstellung zu korrigieren, gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Maßnahmen:

  • Passive Korrekturen, wie z.B. Einlagen oder Schienen
  • Aktive Maßnahmen, wie z.B. Muskelaufbautraining, Dehnung der Muskulatur, funktionelles Beinachsentraining, Koordinationsübungen, etc.

Um ein möglichst gutes Ergebnis zu erhalten, ist die Kombination der beiden  Maßnahmen-Typen zu empfehlen. Ich würde in jedem Fall eine regelmäßige Überprüfung der Einlagen vornehmen, beim Sport kann ggf. auf ein korrigierendes Fußbett in den Sportschuhen geachtet werden ("Pronationsstütze"). Um die muskuläre Dysbalance zu beheben, gibt es spezielle Fußübungen und Übungen zur Wiederherstellung der Beinachse - hier helfen im Zweifelsfall der Orthopäde und der Physiotherapeut des Vertrauens weiter.

Hallo,

wenn man Plattfüße sehr frühzeitig therapiert, ist das Thema nach ca. 5 Jahren durch.

Sensomotorische Einlagen können darum nicht helfen, weil das mit der "Wundertheorie" nicht wirklich funktionieren kann. Der Grund dazu ist folgender:

Der Fuß reagiert von Natur aus auf die unterschiedlichen Druckpunkte, die das barfuß laufen so mit sich bringen. In sofern war die Grundidee dieser sensomotorischen (propiozeptiven) Einlagen nicht schlecht,- wenn auch eine winzige Kleinigkeit vergessen worden ist:

Der Fuß reagiert nur dann auf diese Druckpunkte, wenn diese nicht permanent an der selben Stelle sind.  In so einigen Tests bei mir in der Praxis wurde folgendes festgestellt:

* Leichte Senkfüße reagieren auf derartige Einlagen rund 2 Minuten lang

* Kontrakte Plattfüße reagieren so gut wie gar nicht auf sensomotorische Einlagen,- die Pelotte in der Gewölbesprengung wird fast halb platt gemacht.

* Lockere Plattfüße und Knick- Senkfüße reagieren wenige Sekunden auf diese Pelotten, danach sind sie trotz Einlagen flach.

Dieses wurde inzwischen auch von anerkannten Professoren so festgestellt!

Die optimale Therapie bei kontrakten Plattfüßen ist, mit ganz stabilen Backen- oder Schaleneinlagen zunächst die natürliche Sollform der Fußgewölbe herzustellen.

Wenn das zum lockerem Plattfuß oder gar zum Senkfuß geführt hat, was wirklich recht einfach funktioniert, dann geht es im zweiten Schritt darum, auch die Fußmuskulatur aufzubauen. Dazu macht man täglich ein paar Übungen zuhause. Ein guter Orthopäde, der den Job gerne macht, zeigt diese Übungen.

Trotzdem muss man solange die Fußgewölbe nicht fast vollständig stabilisiert worden sind, weiter die Einlagen tragen (selbstverständlich auch beim Sport und in den Hausschuhen sowie ggf. Sandalen). 

Lässt man die Einlagen nur stundenweise weg, dann lässt sich das Fußgewölbe nach nur kürzester Zeit (5-15 Minuten) wieder durchtreten und der Bänderaparat wird wieder "ausgeleiert"!

Kurz um: 

Gegen Plattfüße helfen stabile Einlagen (ich gebe meist zum ersten mal V2A oder Aluminium Einlagen aus). Die können nicht kaputt gehen und es gibt keine Chance, dass die sich verformen lassen.  Die Einlagen für die Hausschuhe werden je nach Grad des Gewölbes beim unbelasteten Fuß auch überkorrigierend (für zuhause kann man das so machen,- so führt die Therapie schneller zum Erfolg). 

Später sind z.B. Plexi Einlagen sehr gut geeignet, weil die leicht nachfedern und somit die Muskulatur stärken.

Gehe zum Orthopäden. ggf. hilft eine Operation.

Woher ich das weiß:Recherche

Mir hat ein Leben lang nichts gegen leichte O-Beine und Plattfüße geholfen. Die Plattfüße haben sich an mich gewöhnt; Einlagen brauche ich dafür schon lange nicht mehr. Gegen meine O-Beine hat nur geholfen, dass  der Arzt beim Einsetzen eines neuen Knies gleich das operierte Bein begradigt hat. Seien Aussage dazu: Wenn ich ihr Bein schonmal am Wickel habe, werde ich Sei nicht mit einem krummen Bein aus dem OP rauslassen.

Fazit: Außer einer OP oder täglichem Tragen von Einlagen wird Dir nichts helfen.

Winherby  29.09.2020, 11:20

Ja nee, ist schon klar, .....weil DIR nichts anderes geholfen hat, deshalb wird dies beim FS auch so sein, - logisch.

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