Kann ich mit einer Hüftprothese weiterhin Yoga und Sport machen?

4 Antworten

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Ein künstliches Hüftgelenk ist nicht so gut und beweglich wie ein natürliches. Bei allen hüftöffnenden Asanas wird Deine Beweglichkeit nach einer solchen Op also eingeschrenkt sein. Das kann sich schon beim "Baum" auswirken und natürlich bei anderen Asanas, in denen die Beine gegrätscht werden. Zu den Zeiten: In den ersten sechs Wochen sollte keine Hüftbeugung über 90 Grad bzw. Beinspreizung erfolgen, ein Unterstützung mit Krücken ist oft sinnvoll, später nichts machen, was Schmerzen verursacht (bis zu 1 J. nach der Op sind Schmerzen zu erwarten). Die Weichteilheilung ist erst nach etwa 12 Wochen abgeschlossen. Heikel bleibt auch dann noch etwa der Schritt nach vorne im Sonnengruß. Ansonsten schließe ich mich Yogamag an, dass Deine Ausbilder (wenn sie kompetent sind) Dir dazu einiges sagen können sollten. Allerdings weiß ich auch aus eigener Erfahrung, dass keineswegs in allen Yogaausbildungen gute physiologische Kompetenzen vermittelt werden. Falls Du Deine Ausbildung etwa bei Yoga Vidya machst, solltest Du da sehr vorsichtig sein.

Hi Kriegerin,

im Prinzip spricht nichts dagegen. Allerdings solltest du dich in gute und wissende Hände begeben. Nicht jede/r Yogalehrer/in kann damit umgehen.

Folgender Link (allerdings auf English geschrieben) erklärt:

http://www.yogajournal.com/article/practice-section/practicing-safely-with-bilateral-hip-replacements/

Der Artikel wurde von einem Iyengar-YogaLehrer geschrieben. Zu diesem Yogastil würde ich dir ausschliesslich raten, da die Lehrer sehr gut ausgebildet sind, keine Räuscherstäbchenromantik im Unterricht einfliessen lassen und sehr genau mit dem Körper in den Asanas arbeiten. Hinzu kommt der Einsatz von Hilsmitteln, die auch bei eingeschränkter Bewegungsfähigkeit das Verweilen in den Positionen ermöglichen.

Zur Lehrersuche in deiner Nähe:

http://www.iyengar-yoga-deutschland.de/unterricht/lehrersuche-text

Ich habe eine Schülerin im Unterricht, die mit einem künstlichen Hüftgelenk jahrelang bei mir teilnimmt und nun leider das zweite Implantat machen lassen muss- danach kommt sie wieder :-)

Vielen lieben Dank Yogamag für deine ausführliche Nachricht. Musss verständnishalber noch anfügen, dass ich vor vier Monaten eine zweijährige Yogalehrerausbildung begonnen habe und meine Diagnose erst vor wenigen Tagen erhalten habe. Ich habe mich auch noch nicht für die OP entschieden, muss erst noch recherchieren und mir alles durch den Kopf gehen lassen. Mein eigentliches Problem ist: Wie lange muss ich pausieren nach der OP, wann kann ich wieder mit dem Üben beginnen, was muss ich mit Gelenk beim Üben beachten. Kann ich die Ausbildung überhaupt weiterführen. Das werde ich natürlich auch mit meiner Ausbildungsleitung besprechen. Wollte nur schonmal Inofs von Betroffenen. Es gibt im Netz leider kein Forum und somit keine genaueren Informationen bzgl. Yogaunterricht.  Wie ist denn deine Schülerin damit umgegangen. Kannst Du mir Näheres berichten (Alter der Patientin, welches Gelenk usw.) . Namaste

@Kriegerin2509
  • die Frage ist, sind deine Beschwerden/ Schmerzen im Hüftgelenk so stark, dass eine OP notwendig ist? Solange du "jung" bist (unter 50), sind diese OPs recht gut im Ergebnis. Mit zunehmendem Alter treten logischerweise vermehrt Probleme auf. In dem Zusammenhang ist auch die Rehabilitationszeit bis zur vollständigen Genesung zu betrachten.
  • Wenn du in der Yoga-Lehrerausbildung bist, so solltest du unbedingt mit den Ausbildern reden. Sie müssten dir, wenn sie kompetent sind, die Fragen beantworten können, welche du hier stellst.
  • Der Bewegunsradius der Hüftprothese ist eingeschränkt, im Vergleich zu einem körpereigenen Gelenk und das solltest du in Zukunft berücksichtigen beim eigenen Üben. Und wann die Hüfte nach der OP wieder voll leistungsfähig sein wirst kann niemand vorhersagen.
  • Meine Schülerin war Mitte 40 bei der ersten OP, nun ist sie Anfang 50. Ich gehe davon, dass sie sich Zeit lässt nach der OP um den Eingriff richtig auszuheilen. Das halte ich auch für sehr wichtig. Es gibt viele kompetente Reha-Kliniken, die darauf spezialisiert sind. Und danach wird sie sicher wieder bei mir auf der Matte stehen.

Frag am besten deinen Arzt

Yoga kann oftmals nicht von Nichtyogapraktizierenden beurteilt werden; generell sagen die Ärzte ja immer: Sie können das wieder machen, was vorher auch ging. Diese Aussage reicht mir derzeit nicht,aber trotzdem danke.

Ok, ich dachte vielleicht hilfts