Brust-OP Erfahrungen und wann zahlt die Krankenkasse?

7 Antworten

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten einer Brustverkleinerung nur, wenn sie medizinisch notwendig ist. Unter medizinisch notwendig versteht man, dass ohne die OP schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu erwarten sind oder selbige bereits bestehen, die durch keine andere Maßnahme zu beseitigen sind. Psychologische Probleme zählen übrigens nicht dazu.

Anerkannt sind bei Brustverkleinerungen nur Rückenschäden. Insofern wäre Dein erster Schritt nicht zur Kankenkasse und auch nicht zum Psychologen, sondern zum Orthopäden. Wenn dieser bestätigen kann, dass Deine (eventuell vorhandenen) Rückenschmerzen nicht durch bereits versuchten Rehasport bzw. Krankengymnastik zu beseitigen sind, kann man den nächsten Schritt Richtung Brust-OP wagen.

Ich würde Dir vorschlagen, Dich beim örtlichen Brustzentrum vorzustellen. Die behandeln zwar meist Brustkrebsangelegenheiten, haben aber immer einen plastischen Chirurgen in Partnerschaft, mit dem sie zusammenarbeiten und der auch auf Kassenabrechnung arbeitet. Das Brustzentrum wird Dir eine Überweisung zum plastischen Chirurgen ausstellen, bei dem Du Dich dann vorstellst und beraten lässt.

Wenn auch der Dir bestätigen kann, dass aus seiner Sicht eine Brustverkleinerung medizinisch notwendig ist, erst dann kannst Du Dich mit einem Antrag auf Kostenübernahme an die KK wenden. Diese wird Deinen Antrag an den MDK weitergeben.

Der MDK besteht aus unabhängigen Ärzten, die beurteilen können, ob es tatsächlich medizinisch notwendig ist und der KK, die ja keine medizinischen Fachleute hat, eine Empfehlung bezüglich Kostenübernahme geben werden.

Der MDK wird dazu von Deinem Orthopäden und dem plastischen Chirurgen Berichte anfordern, dass es aus deren Sicht medizinisch notwendig sei. Auch ist es üblich, eine Bilddokumentation, also Fotos Deiner Brüste, an den MDK zu geben.

Hat dann die KK die Empfehlung des MDK erhalten, dass es sich hier bei Dir um eine medizinisch notwendige OP handelt, wird die KK vom plastischen Chirurgen einen Kostenvoranschlag einholen. Erst dann könnte es von der KK her ein Okay zur Kostenübernahme geben.

Bedenke aber bitte, dass bei einer Brustverkleinerung lebenslang sichtbare Narben vertikal von Brustumschlagsfalte zur Brustwarze bleiben. Die kommen vom sogenannten T-Schnitt, der bei einer Brustverkleinerung unumgänglich ist.

Auch rings um die Brustwarze wirst Du eine ringförmige Narbe haben, denn selbige wird komplett ausgeschnitten und nach Zusammensetzung der verkleinerten Brust wieder mittig eingepuzzelt. Sie könnte dabei sogar verlorengehen, sofern bei einer Wundheilungsstörung ein Wiederanwachsen verhindert wird.

Nach der OP wirst Du ca 8 Wochen lang einen Kompressions-BH tag und nacht tragen müssen, das ist ein recht unerotischer Panzer, der Deine Brüste in die richtige Form quetschen, während sie heilen. Erschütternder Sport, Sauna und Schwimmen sind für ca. ein halbes Jahr tabu. Dass das Ganze eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit über Wochen ist, brauche ich nicht zu erwähnen, dies wird Dir wohl bewusst sein.

Ein langer unbequemer Weg, den Du da vor Dir hast. Wenn Du es wirklich willst, wünsche ich Dir dabei viel Kraft und Erfolg!

Gewitterhexe89 
Fragesteller
 13.04.2013, 20:43

Sport und dergleichen kann ich schon seit Jahren nicht mehr wirklich machen und ich trage sowieso Tag und Nacht den BH da es ohne einfach zu schmerzhaft und störend ist. Das ist also kein Problem.

Mit den Narben komm ich klar den meine Brüste sind im Moment eh schon unansehnlich (keine schöne Form, hängend, Schwangerschaftsstreifen,striemen vom BH und das trotz gepolsterter Träger).

Mein Hauptproblem sind die Schmerzen an Rücken, Schultern und der Brust selbst. Die Haut ist einfach zu strapaziert und es ist einfach sehr unangenehm ständig dieses "Zerren" an meiner Haut zu zu spüren.

Psychisch ist es auszuhalten denn mein Freund findet meine Oberweite trotz allem schön und wenn die Schmerzen nicht wären würde ich mich auch nicht operieren lassen.

Kunterbunt23  14.04.2013, 09:47
@Gewitterhexe89

Na dann mach Dich auf den Weg! Bei körperlichen Breschwerden gibt es eine Möglichkeit, dass die KK zahlt, siehe oben. Viel Glück!

ich denke es wird sehr schwer werden das von der krankenkasse finanziert zu bekommen

beim ersten mal werden sie es 100%ig ablehnen trotz irgendwelcher gutachten denn die kk will sparen und möglichst wenig geld für die versicherten ausgeben , jedenfalls nicht für so eine sache.....

dann mußt du es wieder und wieder versuchen und hartnäckig bleiben wenn es dir wirklich ernst ist , dann könntest du eventuell erfolg haben

ich hab es selbst bezahlt............und noch keinen tag bereut

Gewitterhexe89 
Fragesteller
 14.04.2013, 17:25

Wenn ich könnte würde ich es selbst zahlen aber von Hartz4 ist das niemals möglich. Auch wenn ich wieder arbeite verdiene ich zu wenig :/ Da kann ich sparen bis ich in Rente gehe. Ich hab also nur die Möglichkeit über die KK.

XC600  14.04.2013, 18:44
@Gewitterhexe89

dann darfst du echt nicht locker lassen und hartnäckig bleiben , dann wird das schon

ich drück dir die daumen :)

Eine Freundin von mir hatte mit 16 Jahren 95 DD, auf Grund ihrer starken Rückenschmerzen hat ihr ein Orthopäde eine Bescheinigung ausgestellt, dass ihre Rückenschmerzen durch die übergroße Brust kommen. Mit dieser Bescheinigung wurde ihre OP von der Krankenkasse bezahlt. Also du musst zusätzlich zum Orthopäden.

Eine Kollegin von mir hat sich auch verkleinern lassen, die KK hat die Kosten übernommen. Wichtig wäre ein Attest von einem Orthopäden das Du Rückenprobleme aufgrund der Oberweite hast.

Ich galueb eine Brustverkleinerung wird von der Krankenkasse bei starken Rückenschmerzen wegen "übergröße" gezahlt oder unterstützt