Zahnspangenbehandlung abbrechen?

Unser Sohn hatte an zwei Backenzähnen keine Knospen für die zweiten bleibenden Zähne. Er war 15 und hatte dort noch immer seine völlig intakten Milchzähne.

Unsere "tolle" Zahnärztin hat es geschafft meine Frau (die beiden waren gut befreundet) zu überreden, diese beiden völlig gesunden Milchzähne zu ziehen, verknüpft mit dem Vorschlag, die so entstehenden Lücken mit Invisalign Alignern zuzuziehen. Denn damit könne man vermeiden, dass die gesunden Nachbarzähne abgeschliffen werden müssen, um eine Brücke setzen zu können. Auf meinen Rat, die M-Zähne drin zu lassen, wurde von den Damen nicht gehört.

Geschlagene drei Jahre lang musste unser Sohn die teuren und schmerzhaften Spangen tragen, - das Ergebnis war gleich Null. Zum Schluss bekam er dann doch die zwei Brücken, die ja angeblich durch die Spangen hätten vermieden werden sollen.

Wir haben damals, -das Ganze ist schon bald 20 Jahre her-, damals sehr happige 5500€ berappen müssen, auch weil die KK Nullkommanichts zu den Kosten beitrug. Die zahlten noch nicht mal den Anteil, den sie eh hätten bezahlen müssen, wenn wir uns für die grässlichen Drahtspangen entschieden hätten. Aber die wollte mein Sohn auf gar keinen Fall, er hatte schon genug Hänseleien wegen seiner starken Akne zu ertragen. So kamen letzten Endes noch die Kosten für die dann doch nötigen Brücken dazu. Diese Zahnärztin hat uns,- auf Kosten der Gesundheit der Zähne unseres Sohnes -, nur über den Tisch gezogen, trau, schau, wem - ganz besonders wenn es um einen Zahnarzt geht.

Fazit: Gesunde Milchzähne möglichst lange drin lassen und sehr gut pflegen. Wenn die MZ dann doch irgendwann eines Tages raus müssen, entweder Brücken oder Implantate setzen, - je nach dem was dann die geeignetere Lösung ist.

Das kannst Du dann sogar selbst entscheiden, weil Du bis dahin über 18 Jahre bist.

Deine Eltern würden, im Falle eines Abbruchs, nicht die 20% Eigenanteil der Krankenkasse zurück bekommen. Bei rund 4.500 - 5.000 € wären das 900-1000€.

Aber mal ganz ehrlich, warum möchtest Du jetzt abbrechen? Quält es Dich zu sehr oder hast Du einfach keine Lust mehr?

Du wirst es (vermutlich) später bitter bereuen, glaube nicht, dass ein Implantat mal eben so gesetzt werden kann, wäre Dein Kieferknochen nicht stabil genug, müsste vorab ein Knochenaufbau betrieben werden. Ganz abgesehen davon, dass das Setzen eines Implantat‘s auch nicht gerade schmerzfrei ist. (Die Kosten lassen wir dabei mal vollkommen außen vor).

Letztendlich ist Deine Entscheidung in Kombination mit Deinen Eltern, aber ich an Deiner Stelle wäre froh über Eltern, die sich um Dich kümmern, um Dich bemüht sind und für Dich Geld ausgeben!

Hallo Kpmges,

Charlie69 hat vollkommen recht. Du würdest es später bitter bereuen, wenn du die angefangene kieferorthopädische Behandlung jetzt abbrechen würdest.

Ich weiß, dass eine feste Zahnspange anfangs viele Probleme machen kann. Die Wangeninnenseiten, die Zunge und manchmal auch die Lippen werden wund. Das ist sehr, sehr unangenehm, aber das ist bei den meisten Patienten genauso wie bei dir. Auch, dass bei einer Behandlung das Zahnfleisch bluten kann, ist normal und vergeht wieder.

Man kann aber das Wundwerden weitgehend vermeiden, indem man Zahnwachs benutzt. Das klebst du dir auf die Stellen deiner Zahnspange, die dir Probleme machen. Dein Kieferorthopäde müsste dir immer genug davon mitgeben. Wenn nicht, dann frage danach!

Gründe, die gegen einen Abbruch deiner Behandlung beim Kieferorthopäden sprechen:

• Es ist (mehr oder weniger) Glückssache, ob bei dir überhaupt Implantate gemacht werden können. Ein vielleicht nötiger Knochenaufbau könnte bei dir nicht funktionieren. (Bei meiner Schwester war das z. B. der Fall.)
• Die Behandlung, die nötig ist, um Implantate einzusetzen, ist mindestens genauso schmerzhaft, wie deine jetzige kieferorthopädische Behandlung … und es blutet auch viel mehr, als bei deinen jetzigen Behandlungen, weil das Zahnfleisch bei Implantaten viel stärker verletzt wird.
• Je nachdem, wie viele Zähe es sind, können die Kosten von Implantaten (Gesamtkosten für Herstellung und Behandlungen) leicht in die Tausende Euro gehen.
• Die Behandlung mit der Zahnspange ist eher eine „sichere Sache“. Damit wirst du in ein paar Jahren ein gutes Ergebnis haben, über das du froh sein wirst. Die Behandlungskosten werden bei dir auch (noch) von der Krankenkasse übernommen.
• Deine Eltern zahlen zur Zeit immer einen Eigenanteil für deine kieferorthopädische Behandlung (der nicht gerade wenig ist), den sie aber von der Krankenkasse zurückerstattet bekommen, wenn die Behandlung erfolgreich bis zum Ende durchgeführt wurde. Wenn du die Behandlung abbrichst, bekommen sie das Geld nicht von der Krankenkasse zurück, d. h. sie haben es umsonst gezahlt.

Gründe, die für einen Abbruch deiner Behandlung beim Kieferorthopäden sprechen würden, sehe ich, ehrlich gesagt, hier nicht.

Ich denke, dass deine Mutter die richtige Entscheidung für dich getroffen hat.

Kann es sein, dass du ihre Entscheidung anzweifelst, weil du dich zur Zeit nicht so gut mit ihr verstehst? Weil du vielleicht nicht sehen kannst, dass sie nur das Beste für dich möchte und sie sich das gut überlegt hat?

Ob du deine ärztliche Behandlung abbrechen/verweigern kannst, hängt übrigens von deinem Alter ab, das du hier leider nicht erwähnt hast..

LG Emelina

schwieriges Thema. Warum sollen Zähne gezogen werden? Manchmal ist das sinnvoll aber manchmal auch nicht. Wenn ja, welche? Das kann man nur beurteilen, wenn man den Grund kennt.

Implantate sind auch nicht unbedingt lustig und sie sind teuer und Du mußt sie selbst bezahlen. Oft ist es für eine langfristige Lösung besser die ungeliebte Klammer zu tragen.