Bitte helft mir - ein Leidensweg?

2 Antworten

Hallo, konntest Du dein Problem in der Zwischenzeit lösen? Wenn ja, bin ich um Info dankbar. Bei meinem Sohn ist auch plötzlich latentes Aussenschielen mit Doppelbildern da... diverse Augenärzte etc. aufgesucht ohne Erfolg.

Vielen Dank.

KS

anomar130  10.11.2020, 13:19

Hallo doppelbilder – ich habe soeben den Beitrag gefunden (etwas alt zwar, vielleicht bringt dir die Antwort oben aber auch etwas).
Betreffend deinem Sohn: Offenbar kann man bei Kindern noch ein Auge abkleben um das Schwächere der beiden zu trainieren. Geht aber meines Wissens nur bis zu einem gewissen Alter.

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September 2012: Ich stellte mich nochmals bei dem Augenarzt
vor und sagte ihm, dass die Beschwerden mich fertig machen. Er verschrieb mir
die Brille, die allerdings keine Besserung brachte!



Oktober 2012 – Juli 2013: Psychologe wurde aufgesucht, da der Verdacht durch
den Neurologen bestand, dass die Beschwerden psychosomatischer Natur wären. Der
Psychologe hat indirekt geholfen, das Taubheitsgefühl und das Kribbeln
verschwanden, der Rest blieb.

März 2015: Habe seither nichts mehr unternommen, es hat eh nichts
geholfen. Habe zwischenzeitlich etliche Physiotherapien-Sitzungen wegen HWS- und
CMD-Beschwerden abgesessen, auch das hat kaum Linderung gezeigt, ich habe mich
sozusagen mit den Symptomen abgefunden.

Dann kam ich zufällig im Internet auf einen Augenarzt ganz in der Nähe, der
auch eine gute Internetbewertung hatte – ich witterte meine Chance und rief
dort an, ich bekam auch zeitig einen Termin! Er sagte mir das Übliche und er
erwähnte kurz, dass ich ein minimales latentes Schielen hätte.

Juli 2015: Im Briefkasten lag ein Prospekt eines Optikers,
in dem ein „stereotypischer 3-D-Sehtest“  zur Feststellung von Augenbeschwerden
jeglicher Art kostenlos angeboten wurde. Ich dachte mir, dass ich mich dort
auch vorstellen könnte und bekam auch zeitig einen Termin!

Dort wurden mit mir diverse Tests durchgeführt – allen voran der „Kreuztest“. Beim
Kreuztest ist es entscheidend, dass beide Auge ein richtiges Kreuz sehen
sollten, das linke Auge übernimmt die senkrechte Linie und das rechte Auge
übernimmt die waagrechte Linie (oder umgekehrt, bin mir nicht mehr sicher). Bei
mir war das Kreuz verschoben und trotz der Einrichtung neuer Gläser in das
Gerät war das Kreuz nie mittig – am Ende bekam ich Prismen in Höhe von 2,5 pro Seite
in die Brille eingebaut. Geholfen hat sie allerdings nicht.

September 2016: Habe einen weiteren Termin bei einer anderen
Augenärztin gemacht, die sagte, dass das Augenbrennen und die Kopfschmerzen
einzig und allein von den trockenen Augen kämen und ich keine Prismenbrille
benötige!

Dezember 2016: Ich habe einen anderen Augenarzt – ja, wir
haben viele Augenärzte in der Nähe J
- aufgesucht, die sagte, dass etwas mit meinen Augen nicht stimmen würde und
sie mich zur Sicherheit zu Spezialisten in die Klinik nach Karlsruhe schicken
würde!

Januar 2017: So hatte ich nun den Termin in der Klinik und
mir wurde gesagt, dass ich die Prismen nicht benötigen würde und eine Brille,
die einzig die Hornhautverkrümmung ausgleichen soll, genügen würde. Also ging
ich am gleichen Tag zum Optiker und schilderte der freundlichen Frau mein
Problem, dass ich wegen der Diagnose Bedenken habe, da die Prismengläser echt
teuer waren und es schade wären, wenn man sie einfach wieder „rausmachen“
würde, ohne die Augen nochmals zu untersuchen.

Gesagt, getan:  Ich bekam auch relativ
schnell einen Termin und dort wurde auch wieder eine Winkelfehlsichtigkeit
diagnostiziert; in dem Moment dachte ich echt, dass ich vom Glauben abfalle.
Als ich das „Probegestell“ aufhatte, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, als
ob ich ohne Beschwerden sehen könnte. Als ich die Brille dann allerdings eine
Woche später erhalten habe, kam die nüchterne, aber nicht verwunderte, Enttäuschung:
die Brille hilft mir nicht!

Ich weiß, dass es viel Text ist und ich vermutlich wie ein „Jammerlappen“
dastehe, aber ich kann nicht mehr. Seit fünf Jahren plage ich mich mit
Kopfschmerzen, Augenbrennen und anderen dämlichen Symptomen rum, ohne dass auch
nur eine Lösung gefunden wird. Ich habe stellenweise echt Angst, dass ich
meinen Ausbildungsplatz gefährde, da ich nicht in der Lage bin, acht Stunden am
Tag durchzuarbeiten, da die Kopfschmerzen mich – metaphorisch – umbringen und
ich mir auch vieles nicht merken kann und vergesslich bin. Ob ich den Tinnitus –
das Anfangsproblem – überhaupt noch habe, kann ich euch gar nicht sagen, ich
höre ihn eigentlich gar nicht mehr!

Deswegen frage ich euch: Was um Gottes Willen könnte die
Ursache für all meine Beschwerden sein?

Liegt es doch an der Winkelfehlsichtigkeit? Ist sie stärker als bisher
angenommen?

Können minimale Sehfehler – Hornhautverkrümmung, Kurzsichtigkeit – solch gravierende
Schäden auslösen?

Habe ich eventuell doch einen Hirntumor, der im MRT nicht entdeckt wurde oder
neu aufgetreten ist?

Spielt die HWS verrückt? Ist das Zähneknirschen (CMD) dafür verantwortlich?

Steckt die Psyche dahinter?

Leide ich an MS?

Ich wurde vor 11 Jahren von einer Schildzecke gebissen. Kann Borreliose auch
die Ursache aller Beschwerden sein?

Die zeitlichen Angaben sind Schätzungswerte, ich hab sie
nicht mehr genau im Kopf, sie sollten aber alles Notwendige darlegen.

Fragen über Fragen und ich weiß keine Antwort mehr drauf.
Ich hoffe wirklich, dass ihr mir helfen könnt. Ich wäre für jede Antwort sehr
dankbar.

Gruß

ottaro

anomar130  10.11.2020, 13:14

Hey ottaro,
Ich weiss, dein Beitrag ist schon lange her, habe momentan aber ähnliche Beschwerden und eine Verbesserung erreicht, vielleicht kann ich dir daher ein wenig zumindest helfen.

Auch ich habe eine Winkelfehlsichtigkeit, wurde schon als Kind diagnostiziert, machte aber nie Probleme, ausser gelegentlich wenn ich seeehr müde war, was mich aber nie gestört hat.

Nach einer sehr anstrengenden Zeit (mieser Arbeitgeber) eskalierte das Ganze dann. Hatte zeitgleich noch eine Blasenentzündung und musste trotzdem arbeiten... Jedenfalls streikten die Augen plötzlich und ich hatte Mühe die Doppelbilder zu korrigieren.

Prismen seien bei mir unnötig, zu wenig Korrektur angeblich. Seither habe ich es daher selbst versucht, mir Linderung zu verschaffen und konnte Folgendes feststellen:

  • Die HWS hat bei mir einen GROSSEN Einfluss auf das Sehen. Hatte schon mal monatelanges Flimmern und Migränen aufgrund die mit dem Auflösen der Verspannungen schlagartig aufhörten. Übrigens hatte ich in dieser Zeit auch ein Kribbeln in den Beinen, das danach wieder veschwand.
  • Ich knirsche mit den Zähnen in der Nacht – auch diese Verspannungen und dieser Druck wirkt sich auf meinen gesamten Kopf aus. Manchmal, wenn es schlimm ist, fühle ich mich den halben Tag benommen. Achte dich mal darauf, und lass dir eine Schiene machen, wenn du ebenfalls nächtliche Knirscherin bist!
  • Habe mich betreffend Borreliose auch schon schlau gemacht, da ich zwei Monate vor Eintritt der Beschwerden ebenfalls von einer Zecke gebissen wurde. Borreliose hat bekanntlich einen Einfluss auf die Muskeln, insofern ist das in meinen Augen nicht total abwegig. Allerdings machen sich die Augen bei einer Borreliose offenbar eher durch eine Bindehautentzündung bemerkbar. Der Nachweis von Borreliose (wenn keine Wanderröte stattgefunden hat, wie in meinem Fall) ist nicht so einfach. Ein Antigentest des Blutes beweist nur, dass du mit Borrelien in Kontakt gekommen bist – kann dann aber auch heissen, dass dein Körper die Infektion selbst besiegt hat (kommt oft vor, ein grosser Teil der Menschen hat ab einem gewissen Alter Borrelien-Antikörper). Insofern wäre es hirnrissig, darauf eine Antibiotika-Kur zu begründen... Ich habe gelesen, es gäbe auch einen direkten Nachweis gibt (Anzüchten der Bakterien) und einen PCR-Test (Suche nach Genmaterial) – wenn du die anderen Möglichkeiten ausschliessen kannst und nichts Linderung brachte, könntest du das vielleicht nachverfolgen, es sind aber meines Wissens etwas kostspielige Untersuchungen.
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anomar130  10.11.2020, 13:18
@anomar130

Übrigens noch was: Akkomodationsübungen (Nah- und Fernstellen der Augen) bringen ebenfalls Linderung. Für entsprechende Übungen findest du mit Googeln bestimmt was, ansonsten fragst du einen Augenarzt danach. Die Winkelfehlsichtigkeit kann dadurch zwar nicht aufgehoben werden, es kann aber die Symptome davon lindern. Übrigens geht man davon aus, dass 3/4 der Menschen eine Winkelfehlsichtigkeit hat – nicht an unserem Körper ist symmetrisch, auch die Augenstellung nicht. Von daher sollte man die Probleme eher als Symptom einer Überlastung denn als ursächliche Krankheit betrachten.

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anomar130  10.11.2020, 13:26
@anomar130

Vielleicht versuchst du es Mal mit Akkupunktur oder einem Osteopathen – der Körper wird dabei als Ganzes betrachtet, ich kenne viele Leute, die damit bei gewissen Problemen sogar mehr Erfolg hatten als mit der klassichen Schulmedizin. Der Tinnitus kann übrigens auch von der CMD kommen – das weisst du wahrscheinlich schon.

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