Arztbrief: Welche Auflistung in den Nebendiagnosen?

5 Antworten

Hallo ..,

nicht selten ist es so das man als Arzt auf Nebendiagnosen angewiesen ist. So z.B. bei OP s  Auch bei MRT`s kommt es nicht selten dazu

So erschrickt man schon einmal wenn man nach einer Eingangsuntersuchung Reha (Orthopädie) den Nebenbefund  Lungenödem bekommt. Ob dies dann ein kardiales oder nichtkardiales ist. So ungefährlich sind Beide nicht. So könnte ein kardiales Lungenödem  z.B. mit einer Linksherzinsuffizienz zusammenhängen. 

Bei einem Wirbelsäulen MRT könnte man z.B. ein Hämangiom usw. usw.. Es gibt mitunter einen Histologischen und einen Pathologischen Befund mit den Nebenbefunden bzw. Diagnosen ergibt sich ein Gesamtbefund. denn braucht man bei bestimmten Erkrankungen.

VG Stephan

Hallo,

in den Nebendiagnosen wird aufgelistet, welche Diagnosen bei Dir sonst noch festgestellt wurden und bereits bekannt sind. Auch die von anderen Ärzten.

Die, die der Arztbrief-Arzt festgestellt hat, bezeichnet er als …. nebenbefundlich wurden folgende Diagnosen festgestellt. Wenn es länger schon her ist mit Datum.

Die Diagnosen von anderen Ärzten können nur dazugeschrieben werden, wenn diese ihm bekannt sind, durch einen Arztbrief. Diese schreibt er dann auch dazu, lässt aber durchblicken, das diese nicht von ihm festgestellt wurden.

Liebe Grüsse

Hallo,

gute Frage, es sind Nebendiagnosen von anderen Erkrankungen, die nichts mit der aktuellen Krankheit zu tun haben, vermerkt. Bei mir. z.B. Endometriose, allergisches Asthma, zeitnahe Operationen, aber auch Nebendiagnosen, die sich in der Klinik ergeben haben, z.B. Unverträglichkeit eines Schmerzmedikamentes, dann werden die Diagnoseschlüssel für Übelkeit und Magenschmerzen mit auf dem Arztbrief notiert.

Liebe Grüße

Ein Arztbrief gibt Auskunft über die AKTUELLE Situation.

Auch Wiki weiß was dazu; guckst du hier http://de.wikipedia.org/wiki/Arztbrief

 Der Arztbrief gibt einen zusammenfassenden Überblick über den Status des Patienten bei der Entlassung, einen Rückblick über den Krankheitsverlauf, die veranlasste Therapie, eine Interpretation des Geschehens zum Krankheitsverlauf im speziellen Fall...

Die Unterteilung der Behandlungsdiagnosen in "Haupt-" und "Nebendiagnosen ist ein jüngeres Phänomen der letzten 10 Jahre, dass vor allem mit der Einführung des DRG-Systems der Vergütung medizinischer Leistungen in Krankenhäusern zusammenhängt.

Die Ärzte/Controller sind verpflichtet, zum Ende eines Krankenhausaufenthaltes eine sogenannte "Hauptdiagnose" festzulegen (es darf immer nur eine geben). Über diese "Hauptdiagnose" wird durch eine Software (Grouper) die sogenannte "DRG" generiert. Das ist ein Ziffern und Zahlencode, der letztendlich die Fallpauschale bezeichnet, die der Kostenträger für den Krankenhausaufenthalt bezahlen muss. Da die "Nebendiagnosen" ebenfalls Einfluss auf die DRG haben, werden häufig möglichst viele Nebendiagnosen aufgeführt, obwohl diese u,U, derzeit im medizinischen Sinne nicht relevant sind.

Im medizinischen Sinne macht diese Unterteilung häufig sowieso keinen Sinn, weil Sie falsch gewichtet und kausale Zusammenhänge unberücksichtigt lässt. Da die Arztbriefe aber jetzt nicht nur mehr der Weitergabe von Information an den weiterbehandelnden Arzt dienen, sondern auch das zentrale Dokument für die Plausibilitätsprüfung eines DRG-Falles durch die Krankenkasse (MDK) darstellen, ist es üblich geworden, die Arztbriefe in dieser Form herauszugeben. 

Ein trauriges Beispiel dafür, wie in unserem System die wichtige Weitergabe medizinischer Information betriebswirtschaftlichen Interessen geopfert wird.

..werden häufig möglichst viele Nebendiagnosen aufgeführt, obwohl diese u,U, derzeit im medizinischen Sinne nicht relevant sind.....Ein trauriges Beispiel dafür, wie in unserem System die wichtige Weitergabe medizinischer Information betriebswirtschaftlichen Interessen geopfert wird.

Da sprichst Du mir aus dem Herzen. Mir ist auch schon aufgefallen, dass auf jeder Rechnung und besonders bei Krankenhausaufenthalten alles aufgeführt wird, was ich jemals hatte - auch wenn es mit der akuten Krankheit nichts zu tun hat. So wird z.B. der Reflux/Zust. nach OP nach 2 1/2 Jahren völliger Beschwerdefreiheit immer noch überall erwähnt - sicher um mehr abrechnen zu können! LG

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