Ab wann besteht die Chance auf eine künstliche Hüfte?
Hallo,
ich habe in meiner Kindheit an Morbus Perthes gelitten und mit etwa 8 Jahren wurde ich erfolgreich operiert. Die Ärzte meinte damals zu meinen Eltern das ich im Alter von 30 Jahren möglicherweise eine künstliche hüfte brauche. Nun bin ich 28 Jahre alt und habe Schmerzen in der Hüfte die bis ins Knie ziehen. Nächsten Monat habe ich ein Orthopäden Termin und muss es MRT. Sollte sich herausstellen das meine Hüfte nicht in Ordnung ist, möchte ich eine künstliche Hüfte habe. Ich habe eher bedenken, daß mein Orthopäde nicht auf meinen Wunsch eingeht und mir Reha-Sport verschreibt, worauf ich kein Bock habe. Ich hasse Sport. Wie kann ich meinen Orthopädie überzeugen, das ich eine künstliche Hüfte haben möchte und nichts anderes? Soll ich den Orthopäden vielleicht wechseln, wenn ich meinen Wunsch nicht bekomme? Selbst wenn beim MRT rauskommt das meine Hütte in Ordnung ist, möchte ich trotzdem eine künstliche Hüfte haben. Ich habe einfach kein Bock mehr ständig Schmerzen zu habe, die ins Knie ziehen. Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich meinen Orthopäden überzeugen kann? Es ist übrigens meine rechte Hüfte, die damals von der Krankheit betroffen war.
4 Antworten
"....Reha-Sport verschreibt, worauf ich kein Bock habe. Ich hasse Sport"
Sport würde mit hoher Wahrscheinlichkeit Dein derzeitiges Problem beseitigen können. Der Versuch macht klug. Sieh die beim Reha-Sport nötige Bewegung eben nicht als Sport an, sondern als Therapie durch einen Körpertherapeuten.
"....Orthopädie überzeugen, das ich eine künstliche Hüfte haben möchte....."
Das wird der Orthopäde Dir sofort glauben, so wie ich es Dir ja auch glaube, da wirst Du also nicht viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Allein dies nützt Dir aber gar nichts. Denn der beh.Arzt darf Dir eine sehr teure TEP nur dann verordnen, wenn die exakt definierte Indikationen für diese OP gegeben sind. Ob die vorliegen oder nein, das erzählen die MRT-Bilderchen.
Selbst wenn beim MRT rauskommt das meine Hütte in Ordnung ist, möchte ich trotzdem eine künstliche Hüfte haben.
Das fasse ich jetzt zu Deinen Gunsten mal als Gag auf, - oder als Beweis Deiner absoluten Wissensbefreitheit zu diesem Thema. Glaubst Du dass Deine Krankenversicherung ein Verein für Wunschkonzerte ist? Weißt Du noch nicht, dass so eine neue Hüfte, - trotz modernster Techniken -, nur eine überschaubare Lebensdauer hat? Wenn Du jetzt wunschgemäß operiert würdest, hättest Du in Deinem Leben noch ca. drei weitere gleiche OPs vor Dir.
Und das willst Du nicht!Das darfst Du mir glauben, erstens weil ich es aus beruflicher Erfahrung weiß, und zweitens weil meine Mutter auf beiden Seiten drei solche OPs überstehen musste, dabei war sie bei der Erst-Op bereits 48 Jahre alt. Die Schmerzen und Probleme, die meine Mutter bis zu ihrem 94. Lebensjahr trotz der OPs erlitten hat jetzt hier zu erzählen, würde hier den Rahmen sprengen.
Ich kann Dir nur ganz, ganz, ganz dringend dazu raten, warte das MRT ab und hoffe inständig, dass der Arzt die Notwendigkeit einer OP nicht erkennt. Dann mache brav entweder den Reha-Sport, oder mach sonstige Bewegung zum Dehnen der Muskulatur des Rumpfes und der Beine. Denn meistens sind Schmerzen im Hüftbereich ein Mangel an Bewegung mit entsprechenden Muskelverkürzungen als Folge.
Übrigens: Auch wenn Du eine TEP bekommen würdest, dann müsstest Du erst recht Reha-Sport machen, auch müsstest Du immer wieder -den ganzen Rest Deines Lebens- mehr oder weniger oft zur Physiotherapie gehen. Dann doch lieber gleich und eine irgendwann evtl. nötige OP so lang wie möglich vermeiden.
Bedenke, dass dein Körper nur 2 (selten 3) künstliche Prothesen verträgt. Die durchschnittliche Einsatzzeit ist mit 15 - 20 Jahren, so dass du dann im Rentenalter keinen Ersatz mehr bekommen kannst. Darum sollte man den ersten Einbau so lange hinauszögern, wie es geht.
Was hast Du für Vorstellungen vom Gesundheitssystem?
Wenn Deine Hüfte in Ordnung sein sollte, bekämst Du natürlich keine neue Hüfte, das würde die Krankenkasse niemals bezahlen!
Ein künstliches Hüftgelenk hält, bei vorbildmäßigem Verhalten, 15-20 Jahre. Die Operation kostet ein Vermögen, die Nachbehandlung ebenfalls.
Denn nach einer TEP OP ist noch eine sehr lange eine Nachbehandlung angezeigt, Physiotherapie, Reha, in der Du wieder wieder laufen lernen, bücken lernen, hinsetzen lernen, lernen musst.
Was für eine Einstellung, ich habe keinen Bock auf Sport!
Du wirst Deinen Orthopäden also gar nicht überzeugen können, wenn es nicht dringend notwendig sein sollte.
Und auch ein Arztwechsel wird Dir da nichts nützen.
Es sei denn, Du hast 20.000 - 30.000 Euro zur Verfügung und findest Ärzte, die Dich grundlos operieren!
Viel Erfolg dabei!
Selbst wenn beim MRT rauskommt das meine Hütte in Ordnung ist, möchte ich trotzdem eine künstliche Hüfte haben.
Dann würdest Du wohl sehr tief in die eigene Tasche greifen müssen, denn eine Krankenkasse übernimmt nur Kosten für medizinisch notwendige Operationen.
Außerdem eine TEP hat keine lebenslange Funktion, sondern muss nach einer gewissen Frist erneut getauscht werden. Und eine zweite TEP hält wesentlich kürzer als eine erste TEP.
Und ob eine Hüfte gegen eine Endoprothese getauscht werden muss, dafür sollte i.d.R. eine einfache Röntgenaufnahme ausreichen.