Schadet Lorazepam der Leber?

4 Antworten

Nur größere Mengen in Kombination mit anderen Leberschädigen Substanzen (Alkohol, Paracetamol usw).

Die Leber ist bei Lorazepam das kleinste Problem. Lorazepam ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Benzodiazepine welcher zur kurzzeitigen Behandlung von Angst- und Erregungszuständen verwendet wird. Ferner wird er auch als Notfallmedikament bei akuten epileptischen Anfällen eingesetzt.

Wie alle Benzodiazepine macht Lorazepam bei zu häufiger Anwendung schwer körperlich und psychisch abhängig. Wie schnell die Suchtentwicklung verläuft hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: Je öfter der Konsum und je höher die Dosis desto schneller wird man süchtig (durschnittlich nach 4-8 Wochen). Zudem ergibt sich relativ rasch eine Toleranzentwicklung. Die Tabletten verlieren also nach und nach ihre Wirkung bzw. muss die Dosis fortlaufend gesteigert werden um den Effekt aufrecht zu erhalten. Im schlimmsten Fall ist man schlussendlich komplett süchtig ohne einen positiven Effekt davon zu haben. Man braucht die Pillen nur noch um keine Entzugssymptome zu entwickeln.

Zudem führt der regelmässige Konsum von Benzodiazepinen zu kognitiven Defiziten. Die Merkfähigkeit und das Erinnerungsvermögen gehen vor die Hunde.

Benzodiazepine (wie Lorazepam) sind ein Segen wenn es darum geht schwere akute psychiatrische Beschwerden kurzzeitig abzuklemmen. Sie werden jedoch zum Fluch wenn man sie zu häufig konsumiert. Deshalb ist die Therapie in der Regel auf max. 10 Tage (bei Schlafstörungen) bzw. max. 4 Wochen (bei schwersten Angstzuständen) beschränkt.

Ich persönlich bekam Lorazepam aufgrund schwerster Panikattacken verschrieben und wäre ohne dieses Medikament wohl durchgedreht. Allerdings nahm ich die Tabletten nur im absoluten Notfall ein (durchschnittlich alle 2-3 Tage) und nur so lange, bis ein anderes nicht abhängig machtendes Arzneimittel (Sertralin) begann angstlösend zu wirken.

Weitere Informationen zu Lorazepam hier.

Auf Dauer auf jeden Fall, wie die meisten Medikamente.

Jedes Medikament kann die Leber negativ beeinflussen