Muss man was bei Aripiprazol(Abilify) beachten wenn man es absetzt oder geht das einfach so?

1 Antwort

Aripiprazol ist ein atypisches Neuroleptikum das zur Behandlung von schizophrenen Psychosen und manischen Episoden zugelassen ist. Die Anwendung bei Depressionen ist üblich, erfolgt jedoch im off-label use (ohne spezifische Zulassung).

Wie bei allen atypischen Neuroleptika sollte das Medikament langsam ausgeschlichen bzw. die Dosis nach und nach reduziert werden. Dies hat primär zwei Gründe:

  1. Kann -nicht muss- es zu sogenannten Absetzsymptomen kommen. Diese bestehen bei Aripiprazol vorwiegend aus Schwindel, Unwohlsein, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsproblemen und Magen-Darm-Komplikationen. Selten sind Bewegungsstörungen und grippeähnliche Symptome. Alles in allem sind die allfälligen Absetzsymptome in der Regel jedoch eher schwach ausgeprägt. Anders als bei vielen anderen Neuroleptika kommt es normalerweise nicht zu Schlafstörungen (Ausnahmen vorbehalten). Absetzsymptome treten bei Aripiprazol nach ca. 3-7 Tagen auf (Aripiprazol hat eine lange Halbwertszeit), sind zu Beginn stark ausgeprägt und lassen in den darauf folgenden Tagen allmählich nach.
  2. Kann es bei einer Dosisreduktion bzw. dem Absetzen zu einem erneuten Auftreten der Krankheitssymptome kommen. Dies ist sogar eher die Regel als die Ausnahme. Diese Krankheitssymptome können unmittelbar bzw. wenige Tage nach der Dosisreduktion auftreten oder auch erst Wochen/Monate später zum Problem werden. Folglich reduziert man bei Aripiprazol in der Regel alle paar Wochen um 5mg und wartet anschliessend wieder einige Wochen ab.

Wichtig ist, dass du ärztlich begleitet wirst. Denn wie bereits erwähnt ist das Absetzen von Neuroleptika mit erhelblichen Rückfall-Risiken verbunden. Bei einem erneuten Auftreten der Krankheitssymptome muss die Dosis sofort wieder erhöht werden.