Aripiprazol gegen all meine Probleme?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erst einige objektive Informationen, dann noch meine persönliche Erfahrung...

Aripiprazol ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der atypischen Antipsychotika welches zur Behandlung schizophrener Psychosen und manischer Episoden (bipolare Störung) zugelassen ist. Sehr häufig wird es auch als Zusatzmedikament bei behandlungsresistenten Depressionen eingesetzt. Allerdings ist dies ein sogenannter off-label use (Anwendung ohne offizielle Zulassung).

Aripiprazol muss täglich konsumiert werden. Je nach Alter und Ausprägung der Beschwerden liegt die übliche Dosierung zwischen 5mg und 20mg. Die max. Tagesdosis beträgt 30mg. Eine erste Wirkung kann sich bereits nach 3-4 Tagen bemerkbar machen. Bis sich die volle Wirkung entfaltet hat dauert es jedoch bis zu 2 Wochen. Anders als fast alle anderen Antipsychotika wirkt Aripirazol in der Regel nicht sedierend sondern antriebssteigernd. Im Positiven bedeutet dies mehr Energie zu haben, im Negativen kann es in den ersten Tagen zu Zuständen von Unruhe, Anspannung und Nervosität kommen. Ferner auch zu Schlafstörungen.

Allgemein ist Aripiprazol im Vergleich zu anderen Antipsychotika relativ gut verträglich. Insbesondere kommt es unter einer Therapie mit Aripiprazol deutlich seltener zu einer für die Behandlung mit Antipsychotika typischen Gewichtszunahme. Dies sagt jedoch nichts über den Einzelfall aus.

Ich persönlich bekam aufgrund meiner zeitweise schweren Depressionen (ohne psychotische Symptome) Aripiprazol verschrieben. Zuvor hatte ich bereits erfolglos unzählige Medikamente durchprobiert. Aripiprazol war das erste Medikament das mir wenigstens ansatzweise half. Doch auch der Grad der Wirksamkeit unterscheidet sich von Person zu Person. Zu Beginn der Behandlung litt ich unter starker innerer Anspannung. Als Notfallmedikament bekam ich Lorazepam verschrieben um dem entgegen zu wirken. Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials von Lorazepam nahm ich das Medikament jedoch nur selten (im äussersten Notfall ein). Des Weitern legte ich über die Monate einiges an Gewicht zu. Ich gehörte also zu jener Minderheit die trotzdem von einer Gewichtszunahme betroffen sind.

Weitere Informationen zu Aripiprazol hier.

Florian2626 
Fragesteller
 16.11.2021, 11:20

Und hilft es auch gut gegen psychotische Symptome auch schon bei 5mg?

Florian2626 
Fragesteller
 16.11.2021, 11:23
@Florian2626

Und nimmst du es immernoch ?

samm1917  16.11.2021, 13:59
@Florian2626

Theoretisch ja, doch diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Der Grad der Wirksamkeit ist sehr individuell. Manche Menschen sprechen aufgrund ihrer neurobiologischen Konstituation besser auf das Medikament an, andere schlechter. Manche brauchen eine höhrere Dosis, bei anderen reicht 5mg bereits aus. Des Weitern ist die Doiserung auch abhängig von der Stärke der Beschwerden, dem Alter, dem Gewicht usw.

Kurz: Einfach Schritt für Schritt. Erst mal mit 5mg versuchen und sollte das nicht reichen kann (nach Absprache mit dem Arzt) auf 10mg erhöht werden etc.

Florian2626 
Fragesteller
 16.11.2021, 14:13
@samm1917

Und was nimmst du derzeit gegen Depressionen

Depressionen und psychische Erkrankungen lassen sich durch effektive Behandlungen "heilen", wobei dieses "heilen" sehr relativ ist. Wie im Falle der meisten psychischen Krankheiten (dazu zählen bspw. auch Süchte) ist eine grundlegende Heilung nicht so ohne weiteres möglich. Die Behandlungen zielen immer darauf ab, die Symptome auf ein Minimum zu senken und die Ursachen dem Betroffenen derart klarzumachen, dass er den Problemen entgegenwirken kann, um ein so unbeschwertes Leben wie möglich zu führen. Diese Behandlungen setzen sich zusammen bspw. aus Gesprächen (mit Therapeuten, in Gruppensitzungen) und eben auch Medikamentengabe. Eine Tablette einschmeißen und alles ist super ist somit ein Irrglaube. Die Medikamente dienen der Unterstützung im Sinne einer sinnvollen Gesamtbehandlung. Und das wirkt natürlich, sofern man sich als Patient auf die Behandlung auch entsprechend einlässt und mitarbeitet. Von selbst oder nur weil jemand (ein Arzt z.B.) oder etwas (eine Tablette z.B.) das will, wird so eine Krankheit nicht verschwinden.

Das kann man Pauschal nicht sagen. Das hängt sehr von der Schwere der Erkrankung ab und wie man auf das Medikament anspricht.

Florian2626 
Fragesteller
 16.11.2021, 07:24

Ich habe auch gefragt ob es das kann nicht ob das immer so ist

Rosswurscht  16.11.2021, 07:27
@Florian2626

Kann schon. muss aber nicht.

Dein Arzt wird sich schon auskennen. Hier gebe ich keine medizinischen Ratschläge ab, ich bin dazu nicht berechtigt, und es wäre unter Umständen auch gefährlich. Glaub nicht alles, was dir anonyme Leute einreden wollen und was du im Internet so liest.

Woher ich das weiß:Recherche
lorchy2204  16.11.2021, 07:32

Ich erzähle nur von meiner Version. Schonmal was von Mut und Hoffnung zusprechen gehört? Ich kenne mich mit Tabletten aus, glaub mir ;).

daciafelix  16.11.2021, 09:45
@lorchy2204

Du kennst nur dich selbst und nicht den anderen Patienten. Außerdem darfst du irgendeiner Person nichts verschreiben. Das macht alles der Arzt, und Du darfst da nicht eingreifen. Du hast hier deine Erfahrungen geschrieben, das ist in Ordnung, aber medizinische Verordnungen solltest du nicht erwähnen.

lorchy2204  16.11.2021, 11:20
@daciafelix

Wo hab ich denn eine Verordnung geschrieben?, Wenn ich gesagt hätte nehm 10mg davon, 5 mg bringt nix, dann hätte ich mich strafbar gemacht. Ich habe ihn nur gesagt dass es helfen wird und er 1-2 Wochen warten soll wegen dem Spiegel im Körper. Mehr nicht.

daciafelix  16.11.2021, 12:52
@lorchy2204

Am besten schreibt man über solche Themen möglichst wenig oder nichts. Du hast schon geschrieben, du nimmst 25mg. Das sollte niemanden interessieren, der Patient muss ausschließlich auf den Arzt hören.

lorchy2204  17.11.2021, 10:40
@daciafelix

Genau, wir sind ja auch in einer Diktatur hier :) Sprechen, eigene Meinung haben - Verboten! :D

daciafelix  17.11.2021, 11:15
@lorchy2204

Ihr seid beide psychisch labil, daher ist es besser, du greifst in ärztliche Behandlungen nicht ein.

Die Studienlage zur Wirksamkeit solcher Antipsychotika bei Kindern und Jugendlichen ist noch sehr limitiert, Langzeitstudien zu Wirkungen und Nebenwirkungen fehlen gänzlich.

Daher wird dir niemand sagen können, ob dieses Medikament tatsächlich wirkt, wie es angepriesen wird.