Wie wirkt das Medikament Candesartan (Blutdrucksenker), und welche Nebenwirkungen sind möglich?

2 Antworten

Ich kann dir leider nichts zu dem Medikament sagen, hätte aber einen anderen Tipp. Bevor du das Medikament nimmst, miss noch ein paar Mal selbst deinen Blutdruck.

Meine Ärztin meinte zu mir mal, dass es Menschen gibt (ihrer Erfahrung nach etwa 10% ihrer Patienten), die beim Arzt prinizipiell etwas höheren Blutdruck haben als sonst. Da hatte ich als Jugendliche auch schon leicht besorgenswerte Ergebnisse. Nachdem ich mich dann nochmal für 10 Min ins Wartezimmer setzen sollte und anschließend nochmal der Blutdruck genommen wurde, war alles immer im normalen Bereich.

Ich finde es etwas bedenklich, dass dein Arzt dir (wenn ich das richtig verstehe) nach einmaligen Messen an einem Tag gleich Medikamente verschreibt. Es kann auch gerade mal sein, dass sich eine Krankheit auf den Blutdruck auswirkt und diesen verfälscht. Deshalb würde ich dir empfehlen, dir gerade bei solchen Medikamenten eine Zweitmeinung einzuholen (am besten indem du mal eine Woche lang zuhause Blutdruck misst, die Geräte sind glaube ich nicht sehr teuer).

Dem kann ich mich nur anschließen. Gerade, weil solche Medikamente dann potentiell ein Leben lang genommen werden müssen, sollte man vorher alle Möglichkeiten ausgelotet haben.

Der Arzt kannte mich ja noch nicht. Bin erst umgezogen und habe mir einen neuen Arzt gesucht.

Ich gehe aber eh noch zum Facharzt für Psychiatrie und zum Neurologen. Die werden mich sicher darauf ansprechen, wenn sie der Meinung sind, dass Blutdrucksenker das falsche Medikament für mich sind.

Erhöhter Blutdruck kann viele Gründe haben. Nicht immer hat er einen klinischen Hintergrund.

Candesartan ist ein kompetitiver Hemmer des Angiotensin-II-Rezeptors (AT1-Rezeptor). Angiotensin-II ist ein Polypeptid zur Regulation des Blutdrucks.

Wenn der Wirkstoff zudem als Etexilat verkauft wird, kann es sein, dass der Wirkstoff zunächst durch die körpereigenen Esterasen per Hydrolyse in die aktive Form überführt werden muss, ähnlich wie beim Dabigatran-Etexilat. Zur verbesserten Membrangängigkeit ist der eigentliche Wirkstoff nämlich häufig mit lipophilen Estergruppen versehen.

Es kann üblich sein, mit 24 einen erhöhten Blutdruck zu haben. Beispielsweise bei extremem Dauerstress oder einem unausgeglichenen Hormonhaushalt (viele Männer können durch einen erhöhten/verringerten Testosteronspiegel einen zu geringen/hohen Blutdruck haben). Bevor du die Medikamente nimmst, hol dir eine Zweitmeinung ein, wie AthenasOwl es auch geschrieben hat. Lass dich notfalls komplett auf den Kopf stellen und dich entsprechend vom Hausarzt überweisen.

Ok, danke. Habe jetzt schon eine halbe Tablette genommen. Bin erst umgezogen und musste mir einen neuen Hausarzt suchen, der mich noch nicht gekannt hat.

Da ich noch andere Probleme habe, muss ich eh noch zum Neurologen, und der wird sicherlich etwas sagen, falls ihm meine Medikation nicht gefällt.

@MiXXXery

Das Problem mit dem Hausarzt kenne ich. Ich kann dir nur empfehlen, das Medikament mit Vorsicht zu genießen, bis die Ursache für deinen erhöhten Blutdruck eindeutig geklärt ist. Denn auch wenn Blutdruckmedikamente über die Jahre immer besser wurden, gibt es dennoch einige unerwünschte Off-Target-Effekte, die sich summieren können (nicht müssen) bei einer jahrzehntelangen Einnahme des Medikaments.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und hoffe auch, dass herauskommt, dass du das Medikament nicht benötigst.

@Phleppse
Gibt es dennoch einige unerwünschte Off-Target-Effekte, die sich summieren können (nicht müssen) bei einer jahrzehntelangen Einnahme des Medikaments.

Welche denn zum Beispiel? Mein Arzt wollte mir auch schon Blutdrucksenkende Mittel verschreiben. Und warum müssen die dann dauerhaft eingenommen werden? Was passiert, wenn man solche Arzneimittel wieder absetzt?

@schwarzerkicker

Grundsätzlich wird der Körper versuchen, gegen die Inhibition des AT1-Rezeptors zu arbeiten, entweder durch die erhöhte Expression des Rezeptors oder durch erhöhte Expression des Angiotensin-Peptids, sodass das Absetzen kurz- oder langfristig zu einer stärkeren Erhöhung des Blutdrucks führen kann als vor der Einnahme des Medikaments.

Häufige Nebenwirkungen sind eingeschränkte Nierenfunktion (auch dadurch, dass die AT-abhängige Blutdruckregulation durch die Niere mit gesteuert wird) sowie Atemwegsreizungen, Kopfschmerzen und weitere.