Quetiapin abrupt abgesetzt?

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Quetiapin und Aripiprazol sind beides Arzneimittel aus der Gruppe der atypischen Antipsychotika. Beide sind zur Behandlung schizophrener Psychosen und manischer Episoden (bipolare Störung) zugelassen. Des Weiter besteht im Bezug auf Quetiapin eine Zulassung als Zusatzmedikament bei Depressionen. Aripiprazol wird ebenfalls zu diesem Zweck eingesetzt, die Anwendung erfolgt jedoch ohne offizielle Zulassung (off-label use).

Keines der beiden Medikamente macht im klassichen Sinne abhängig. Ein aktives Verlangen nach der Substanz besteht zu keinem Zeitpunkt. Allerdings kann es -insbesondere bei abruptem Absetzen- zu Absetzsymptomen kommen... vor allem bei Quetiapin.

Quetiapin wird in zwei Formen angeboten. Einerseits in Form von Tabletten mit unmittelbarer und anderseits in Form von Tabletten mit kontrollierter Wirkstoffreisetzung. Die Halbwertszeit beträgt ca. 7 Stunden. Die Absetzsymptome treten bei den Tabletten mit unmittelbarer Wirkstofffreisetzung natürlich schneller auf als bei retardierten Tabletten. Im Durchschnitt bemerkt man nach ca. 24 Stunden die ersten Absetzsymptome. Vor allem beim Einschlafen fällt die schlaffördende Wirkung von Quetiapin weg. In den ersten Tagen leiden die Betroffenen häufig unter Schlafstörungen (Schlaflosigkeit, unruhiger Schlaf, mehrfaches Aufwachen etc.). Die weiteren Absetzsymptome bestehen in der Regel aus Schweissausbrüchen, Übelkeit und Kopfschmerzen. Folglich wird Quetiapin nie abrupt abgesetzt, es sei den es besteht aufgrund seltener gefährlicher Nebenwirkungen die medizinische Notwendigkeit dazu. Quetiapin wird langsam "ausgeschlichen" wozu die Dosis alle 1-2 Wochen etwas reduziert wird.

Aripiprazol führt seltener zu Absetzsymptomen. Die hat auch damit zu tun das es eine Halbwertszeit von 3-6 Tagen hat. Der Spiegel sind langsam und nicht so steil wie bei Quetiapin. Dennoch wird auch Aripiprazol nicht abrupt abgesetzt sondern die Dosis langsam über Wochen hinweg reduziert.

Da psychische Erkrankungen sehr häufig rezidiverend (in immer wiederkehrenden Schüben) oder gar chronisch verlaufen besteht in den Monaten nach dem Absetzen ein enorm hohes Rückfallrisiko. Denn diese Medikamente wirken nicht nur gegen akute Symptome sondern dienen auch als Rezidivprophylaxe (Rückfallverhütung).

Hier weitere Informationen zu Quetiapin hier.
Zu Aripiprazol hier.

Das kommt ganz darauf an wie lange und wie viel du bekommst. Quetiapin geht ja teilweise je nach Verordnung bis 800mg am Tag hoch.

Des weiteren kommts drauf an ob du die Medikamente über den Tag verteilt einnimmst oder singulär, als retard oder nicht.

Ich würde bei so einer Medikation NIEMALS aprubt absetzen. Gerade bei Quetiapin nicht. Das muss man alles langsam ausschleichen weil die Entzugserscheinungen unvorhersehbar sind.

Hast du diese Medikamente in Eigenregie abgesetzt? Unter ärztlicher Kontrolle kann langsam ausgeschlichen werden, wenn der Arzt das befürwortet. Wende dich bitte an deinen Arzt!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung