Libidoverlust durch Aripiprazol (Abilify)?

Wie geht dein Mann mit der Situation um.

Mein Mann hat mich immer schon unterstützt während der gesamten Krankheitsphase.

Es ist halt für beide sehr frustrierend, aber er versteht das alles und unterstützt mich weiterhin.

6 Antworten

Aripiprazol ist ein atypisches Antipsychotikum (Neuroleptikum) welches zur Behandung von schizophrenen Psychosen und mansichen Episoden zugelassen ist. Ferner wird es im off-label use (Anwendung ohne offizielle Zulassung) auch bei Depressionen eingesetzt. Im Unterschied zu den meisten anderen Antipsychotika wirkt es nicht sedierend und führt auch deutlich seltener zu einer Gewichtszunahme.

In der Tat wurde in medizinischen Studien in 0.1-1% der Fälle ein gesteigerter Sexualtrieb festgestellt. Sexuelle Funktionsstörungen hingegen wurden nicht beobachtet. Es gibt jedoch einzelne Erfahrungsberichte welche von einem Libidoverlust berichten. Es ist nun mal so, dass Psychopharmaka bei jedem Menschen etwas unterschiedlich wirken. Dies betrifft sowohl die Wirksamkeit als auch die Ausprägung der Nebenwirkungen.

Das es sich bei Menschen die im Zuge einer Aripiprazol-Therapie sexuelle Funktionsstörungen entwickeln um absolute Einzelfälle handelt hilft einem nicht wirklich weiter wenn man davon betroffen ist. Das Problem ist, dass man gegen durch Psychopharmaka induzierten Libidoverlust nichts machen kann. Das einzige was man tun kann ist die Dosis zu verringern oder das Medikament zu wechseln.

Eine Dosisreduktion ist immer kritisch, da die Gefahr eines erneuten Auftretens der Krankheitssymptome besteht. Zudem gibt es Personen, bei welchen die sexuellen Funktionsstörungen dosisabhängig sind und solche bei denen sie es nicht sind. Man geht also ein Risiko ohne Erfolgsgarantie ein.

Bei einem Medikamentenwechsel sieht es ähnlich aus. Es gibt keine Garantie, dass das neue Medikament wirkt. Auch gibt es keine Garantie, dass es nicht ebenfalls zu sexuellen Funktionsstörungen führt. Zudem besteht die Gefahr weitere Nebenwirkungen wie beispielsweise eine starke Gewichtszunahme zu entwickeln.

Eine Alternative zu finden dürfte also schwierig werden, doch wer nicht wagt, kann nicht gewinnen. Allerdings muss deine Psychiaterin abschätzen ob sie aus medizinischer Sicht das Risiko solcher Experimente verantworten kann.

Antipsychotika sind nicht lustig einzunehmen, sie stellen jedoch bei gewissen Beschwerden einfach das kleinere Übel dar. Ich habe das gleiche Problem, einfach mit Antidepressiva.

Danke erstmal für deine Antwort.

Mir ist das bewusst, dass eine Medikamentenumstellung nicht einfach und riskant ist.
Ich finde aber ein Libidoverlust ist nicht gerade ein kleines Übel.
Wenn man mit Mitte 20 keine Lust mehr hat auf GV mit seinem Partner hat ist das nicht lustig und es macht irgendwann die Psyche noch mehr kaputt.
Das habe ich auch mit meiner Psychiaterin besprochen, aber sie möchte das Risiko nicht eingehen, da es ja schon mal fast schief gelaufen ist.
Es ist verständlich, dass sie bedenken hat, jedoch fühle ich mich nicht ernst genommen.

@Corasonn95

Ich habe nicht behauptet, dass Libidoverlust ein kleines Übel ist, nur dass er im Vergleich zu den Krankheitssymptomen ev. das kleinere Übel darstellt ;) Libidoverlust ist eine der besch*** Nebenwirkungen die man sich vorstellen kann. Ich leide seit Jahren darunter, es schränkt meine Lebensqualität enorm ein. Die Frage stellt sich einfach ob man eine Alternative hat.

Das Problem ist tatsächlich eine Alternative zu Aripiprazol zu finden. Es gibt zwar diverse andere atypische Neuroleptika, doch die führen in der Regel zu einer starken Gewichtszunahme. Noch so eine Horror-Nebenwirkung. Zudem wirken sie eher sedierend und nicht antriebssteigernd wie Aripiprazol... und eben, die Wirksamkeit ist nicht garantiert.

Eine Alternative wäre ev. Cariprazin, ein neuartiges Antipsychotikum welches nicht nur gegen die Positiv- sondern auch gegen die Negativsymptome einer Schizophrenie gut wirksam ist. Eine Gewichtszunahme wurde in 1-10% der Fälle beobachtet, sexuelle Funktionsstörungen sind nicht bekannt (was wie du feststellen musstest jedoch keine 100% Garantie ist). Sprich mal deine Psychiaterin darauf an.

@samm1917

Danke, ich werde auf jeden Fall mit meiner Psychiaterin darüber reden. Aber ich möchte eigentlich ungern neue Tabletten bekommen, mein Ziel ist es komplett von den Tabletten loszukommen und wieder ein normales Leben wie früher zu führen.

Ich hoffe es gelingt mir.

@Corasonn95

Das wird sich zeigen. Schizophrene Erkrankungen können auf unterschiedliche Arten verlaufen...

Ca. 15% der Betroffen sind von einer einmalige Episode (Phase) betroffen. Nach einigen Monaten verschwinden die Krankheitssymptome wieder und bleiben weg. Zu einem Rückfall kommt es nicht oder nur in sehr grossen Zeitabständen. Weisst man diesen Verlauf auf, können die Tabletten ohne Konsequenzen nach einiger Zeit abgesetzt werden.

Bei ca. 85% verläuft die Krankheit rezidiv oder gar chronisch. Bei einem rezidivierenden Verlauf welchseln sich symptomfrei Phasen und psychotische Episoden ab. Das Absetzen der Tabletten gelingt nur bis nach einigen Monaten oder wenigen Jahren der nächste psychotische Schub ansteht. Folglich müssen die Medikamente dauerhaft eingenommen werden um präventiv einen Rückfall zu verhindern. Gleich sieht es bei einem chornischen Verlauf aus. Sobald man die Tabletten absetzt kehren die Krankheitssymptome zurück.

Das ist der Grund warum viele Ärzte/Psychiater den Patienten raten ihre Medikamente dauerhaft zu konsumieren.

Hier eine interessante Geschichte einer Frau... sie hatte zwar nicht die gleiche Diagnose, aber ich denke es würde auch dir helfen und ab und zu zur Ergänzung den absoluten Wohnfühltee Jiaogulan und Rosenwurzextrakt wirkt auch sehr positiv : )

http://www.vitamindelta.de/depression.html

Danke für deine Antwort.

Die Geschichte ist interessant das stimmt, hat aber mit meiner nicht viel zutun.

@Corasonn95

Zitat: "schlechte Laune gehabt"

Vitamin D3 - DAS SONNENVITAMIN! : )

.. nichts miteinander zu tun??

@topeye

Hmm.. 🤔

Ich habe von Anfang an die Medis verweigert und die Psychose so durchlebt.

Geht auch. Ist halt härter und ich hatte keine leichte Psychose.

Bei mir lief das anders ab, wurde von Polizei und Rettungsdienst abgeholt und in die Psychiatrie verfrachtet, seitdem muss ich Medikamente nehmen.

@Corasonn95

Dann würde ich diese auch weiterhin nehmen.

@Corasonn95

Das lief schon bei mir genauso ab, aber es ging am Anfang fast ohne auch und mittlerweile ganz ohne

@Jaggei

Bei mir ging es halt nicht ohne Medis..

Nur hilft mir das nicht wirklich weiter.

@Corasonn95

Du musst garnichts, du musst nur irgendwann mal sterben

@DarthVader111

Das ist mir klar.
Aber kann die Medikamente nicht einfach so absetzen, daher muss ich sie erst einmal weiterhin nehmen, bis meine Ärztin diese absetzt.

@Corasonn95

Ja ist in manchen Fällen auch besser. Eigenmächtig absetzen kann nach hinten losgehen. Halte durch, irgendwann klappt es auch wieder mit der Libido wieder

Ich hatte auch eine gewisse Zeit Abilify nehmen müssen ich kenne das auch mit der Gewichtszunahme. War unerträglich weil ich Tanze. Aber bei mir war das so, das ich mehr Lust hatte wie vor Abilify und seit ich das abgesetzt habe ist das nicht mehr so. Vielleicht liegt das auch an Quetiapin.

Genau das habe ich nämlich auch gelesen..
Aber nehme Quetiapin schon länger, das ganze hat erst mit Abilify angefangen.

Der Verlust kann auch vom Quetiapin kommen. Das würde mir so vom Arzt gesagt. Evtl. könntest du da ein anders Medikament bekommen.

Ich habe 4 Jahre lang Quetiapin bekommen und habe es letztes Jahr abgesetzt, da mir diese Emotionslosigkeit gestört hat. Nun ist sie wieder da und ich bin begeistert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Danke für deine Antwort.

Ich nehme Quetiapin schon länger. Libidoverlust kam erst mit Abilify.

Das freut mich für dich.

@Corasonn95

ok, dann war es das nicht.