Heftige Erstverschlimmerung durch Akupunktur und Homöopathie?

6 Antworten

Bei der Akupunktur mag es in seltenen Fällen Erstverschlimmerungen geben, allerdings wurden auch erhebliche Nebenwirkungen dieses Verfahrens dokumentiert:

" Bei Therapieverfahren ist stets ein günstiges Verhältnis von erwarteter
Wirkung und nicht erwünschten (Neben-)Wirkungen anzustreben. Bei
Therapien mit wenig oder keinem Vorteil gegenüber einer Placeboanwendung
sind unerwünschte Wirkungen daher gravierend.

Die in der Akupunkturszene oft verbreitete Behauptung, die Methode sei prinzipiell nebenwirkungsfrei, ist widerlegt und muss daher als falsch bezeichnet werden. In einer Publikation von MacPherson et al. wurden Nebenwirkungen bei 1.848 Akupunkteuren abgefragt, die dem British Acupuncture Council angehörten.[29]

In einem Zeitraum von vier Wochen hatten diese Therapeuten insgesamt
34.407 Akupunktursitzungen durchgeführt. Es kam in 12 Fällen zu schwerer
Übelkeit und Erbrechen, Benommenheit und Schwitzen, in weiteren
7 Fällen zu unerwarteter Zunahme der bestehenden Symptome, in 5 Fällen
zu verstärkten Schmerzen sowie in 4 Fällen zu psychologischen und
emotionalen Reaktionen. In 3 Fällen wurde entweder die Akupunkturnadel
vergessen oder die Moxibustion bzw. Erhitzung der Nadeln führte zu
Hautverbrennungen. Weitere 10 Patienten zeigten verschiedene
Nebenwirkungen, die von Kopfschmerzen bis Blut im Urin reichten. Zwei
weitere Fälle wurden ohne Angabe konkreter Nebenwirkungen als
Schadenfälle angegeben."

Ausführlich unter

https://www.psiram.com/ge/index.php/Akupunkteur#cite_note-29

Auskunft  16.02.2016, 18:41

Bei der Homöoapthie stellt der Begriff "Erstverschlimmerung" eine Erfindung dar, der die fehlende Wirksamkeit dieser Methode verschleiern soll.

"Unter einer Erstverschlimmerung (gelegentlich auch als Heilkrise bezeichnet) wird bei Anhängern der Homöopathie die Verschlimmerung der Symptome einer Erkrankung kurz nach Beginn
einer homöopathischen Behandlung angesehen, die als Heilreaktion
aufgrund einer richtigen Arzneimittelwahl gewertet wird.

Angeblich soll der Körper dabei das Mittel „erkennen“ und die „Selbstheilungskräfte“ aktivieren. Der Begriff Erstverschlimmerung und das dahinterstehende Konzept werden auch außerhalb der Homöopathie bei anderen alternativmedizinischen Methoden verwendet, sind jedoch in der akademischen Medizin nicht definiert.

Da bei der Homöopathie außer einer Placebowirkung (durch Umstände des Erwerbs der Mittel und der persönlichen Zuwendung
bei Therapeutenkontakt) eine nicht effektive Behandlung stattfindet, ist eine eventuell eintretende so genannte Erstverschlimmerung nicht von einer auf natürlichem Wege ablaufenden Verschlechterung zu
unterscheiden, die auch ohne Homöopathie eingetreten wäre.

Eine Erstverschlimmerung ist insbesondere immer dann zu erwarten, wenn ein Patient sich im Anfangsstadium einer Erkrankung - wenn diese also den Höhepunkt noch nicht erreicht hat - homöopathisch behandeln lässt oder unbehandelt bleibt.

Soweit es nicht gelingt, eine natürlich eintretende Verschlechterung des Gesundheitszustandes sicher von einer therapeutisch
induzierten "Erstverschlimmerung" zu unterscheiden, bleibt der Begriff der Erstverschlimmerung lediglich eine Umdeutung
des Fortschreitens einer Erkrankung in eine Heilreaktion.

Erschwerend kommt hinzu, dass es zahlreiche Krankheiten gibt, die einen zyklischen Verlauf mit Verschlechterungen und Besserungen (bzw. Schüben) aufweisen."

https://www.psiram.com/ge/index.php/Erstverschlimmerung

Tipp: Klick in diesem Link einmal in der ersten Zeile auf das Wort "Homöopathie".

Wie du siehst, bekommst du hier vor allem Antworten von Gegnern der Homöopathie. Das ist vielleicht nicht das was du suchst. Deine erste Ansprechpartnerin ist deine Heilpraktikerin, und wenn du weiteren fachlichen Rat möchtest, bist du in so einem Fall bei einem Fachforum besser aufgehoben. Von meiner Seite nur soviel: Normal ist so eine Reaktion nicht, aber sie kann vorkommen. Wenn sie nur eine Stunde dauert und danach Ruhe ist, ist das noch im Rahmen des Akzeptablen.

MalNachgedacht  26.02.2016, 21:39

und wenn du weiteren fachlichen Rat möchtest, bist du in so einem Fall bei einem Fachforum besser aufgehoben

darf ich an der Stelle fragen, ob es bezüglich dem konkreten Beispiel für Fachwissen auf dem Gebiet der Homöopathie etwas Neues zu vermelden gibt?

Oder ist der Stand immer noch der, dass dafür kein einziges Beispiel bekannt ist?

Hallo gruetze01,

sei bitte sehr vorsichtig mit solchen "Behandlungskonzepten".

Während die Homöopathika reine Placebos sind (von der D6 kommen Deine Beschwerden mit Sicherheit nicht. Dazu ist die Holzkohle darin viel zu stark verdünnt) und die Akupunktur einfach harmlos, solltest Du sehr, sehr vorsichtig bei der Chiropraktik sein.

Mich erinnert das, was Du hier schilderst sehr an diesen Fall hier:

http://www.stern.de/gesundheit/chiropraktik-reissen--bis-die-schwarte-kracht-3302224.html

"Auch Anja Geldschläger hielt am 24. März 1997 solch einem
Manualtherapeuten ihren Hals hin. Er sollte sie von ihrer Nackensteife
erlösen. Der Mann, promovierter Physiotherapeut an einem Berliner
Klinikum, griff zu, drehte ihren Kopf kraftvoll in beide Richtungen. »Es
tat weh«, erinnert sich die Patientin. Ihr wurde schlecht, sie musste
sich hinlegen. Am nächsten Tag wüteten Kopfschmerz und Übelkeit...."

Lass die Dame auf keinen Fall(!) an die Halswirbel. Lass sie auf keinen Fall(!) ruckartige Bewegungen des Schädels ausführen. Das ist alles andere als ungefährlich:

http://www.fid-gesundheitswissen.de/orthopaedie/rueckenschmerzen/chiropraktik-haende-weg-von-der-halswirbelsaeule/

"Problematisch bis lebensgefährlich kann es jedoch bei Manipulationen an der Halswirbelsäule werden. Das bestätigen unter anderem Befunde der Berliner Charité. Der Grund: Direkt neben der Halswirbelsäule verläuft die so genannte Vertebralarterie, die das Gehirn mit Blut versorgt. Bei einer zu starken Kopfdrehung kann diese verletzt werden. (...) Eine kanadische Studie kam vor einiger Zeit zu erschreckenden Ergebnissen: Für fast 40 Prozent aller von der Kanadischen Schlaganfallgesellschaft untersuchten Schlaganfälle von unter
45-Jährigen, die ihre Ursache in Schäden der Halsarterie hatten, seien
Chiropraktiker verantwortlich. Daraufhin wurde ein Verbot von chiropraktischen Eingriffen an der Halswirbelsäule gefordert."

Nach dem, was Du über Dein Leben schilderst, befindest Du Dich auf einem guten Weg. Kein Grund, einen Haufen Geld für nicht ungefährliche Heilverfahren auszugeben, die keine Wirkungsnachweise für Deine Beschwerden vorlegen können.

Sinnvoller ist eine Betreuung durch einen seriösen Arzt. Vielleicht kann er Dir Kurse empfehlen, in denen Du lernst, mit Stress umzugehen, Entspannungsübungen oder andere Betroffene kennenlernst. Derartige auf Deine psychische Belastbarkeit hin angelegte Therapien wären mit Sicherheit sinnvoller und ungefährlicher (und sehr wahrscheinlich preiswerter) als das, was Du da gerade probierst. 

Seriöse Informationen kannst Du auch Büchern entnehmen:

Vielleicht liest Du einmal das Buch "Der große Bluff" von Theodor Much,
in dem die esoterischen Wurzeln diverser Heilverfahren beleuchtet werden
und in dem sehr gut die Diskrepanz aus Heilsversprechen und
tatsächlicher Beleglage bei diesen Verfahren herausgearbeitet wird. Auch das Buch "Gesund ohne Pillen" von Ernst/Singh beleuchtet genau die Verfahren, die die Dame hier anwendet, kritisch.

Grüße und gute Besserung!

gruetze01 
Fragesteller
 16.02.2016, 00:27

Hallo uteausmuenchen,

Vielen Dank für deine Antwort, die Dame wendet die sanfte amerikanische Chiropraktik an, sie bewegt weder den Kopf noch sonst irgendwas, sie hat lediglich einen Impulsgeber der Impulse an die Wirbel gibt, können dadurch auch die Arterien geschädigt werden?

Vielleicht gehst du besser mal zu einem richtigen Arzt?

gruetze01 
Fragesteller
 15.02.2016, 22:23

Bei einem richtigen Arzt war ich bereits mehrmals, mit allen Untersuchungen die nötig waren, auch um schlimmeres auszuschließen. War alles unauffällig und daraufhin bekam ich Tabletten verschrieben, die jedoch nicht richtig wirkten. Aus diesem Grund habe ich mich nach Alternativen umgesehen.