Was bedeutet "ein tiefwirksames ANTISYKOTISCHES MITTEL"?

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"anti" bedeutet "gegen" und was unter "sykotisch" (Sykose) zu verstehen ist, wird hier erklärt:

"Nach der Entdeckung und der Anwendung der Homöopathie seit 30 Jahren (1790-1820), wurde es Hahnemann bewusst, dass, obwohl er sehr gute Resultate mit heftigen Erkrankungen erzielte, er keine drastischen Erfolge in der Behandlung von chronischen Krankheiten erzielte. Er bemerkte, dass diese Krankheiten, nachdem sie unter Verwendung homöopathischer Mittel beseitigt waren, immer in veränderter Form und mit neuen Symptomen wiederkehrten, oder dass sie jährlich mit einer Zunahme der Beschwerden wiederkehrten.

Nach sorgfältiger Beobachtung und weiterem Studium kam Hahnemann zu dem Schluss, dass es ein Heilungshindernis im Organismus gibt, das weder mit Medikamenten oder den gesündesten Diäten bekämpft werden kann, noch von selbst verschwindet. Er nannte dieses Hindernis ein "Miasma". Das Wort Miasma bedeutet Infektion, Befleckung, Verschmutzung und Fleck. Hahnemann dachte, dass die Lebenskraft durch bestimmte Faktoren infiziert ist, und dass diese Infektion die Krankheit verursacht. Er beobachtete drei Miasmen, das psorische, das sykotische und das syphilitische.

*** Das Sykotische Miasma**

Das Wort Sykose entstammt dem Wort "syco" (Griechisches Wort für Feige). Hahnemann verwendete dieses Wort, weil die sykotische Person die Anlage besitzt, Warzen zu bilden, die dazu tendieren, wie eine Feige auszusehen. Anders ausgedrückt bedeutet Sykose Verrukose.

Beginnen wir mit der Gemütssphäre der sykotischen Person: die sykotische Person hat die Neigung, sich zur Geltung zu bringen. Die sykotische Frau geht durch die Straßen und erregt Aufsehen. Wenn sie vorbeigeht, drehen sich die Köpfe nach ihr um, und darum bemüht sie sich, bewusst oder sogar unbewusst. Ein sykotischer Mann stolziert großspurig, bläst sich auf, um seine Muskeln zu zeigen. Teure Kleidung, die in einem Trendladen gekauft wurden, haben ebenfalls mit Sykose zu tun. Der Kauf eines teuren Autos (obwohl es für den beruflichen Gebrauch nicht nötig ist) hat auch einen Bezug zur Sykose.

Medizin und "trendige" Berufe, wie Journalist, Rechtsanwalt, Politiker, sagen sykotischen Personen sehr zu. Das glänzende Praxisschild an der Tür, die glamouröse Oberfläche, weltweite Anerkennung, alle üben sie eine Anziehungskraft auf den jungen Studenten aus. Ein sykotischer Wissenschaftler stellt sich selbst als Besonderheit in seinem Gebiet vor, selbst wenn er nur mittelmäßig ist. Er nennt sich selbst Experte oder Meister seines Fachs. Er setzt gerne viele Titel auf sein Praxisschild. Als Patient bevorzugt er namhafte und hochqualifizierte Ärzte, die ihm allwissend zu sein scheinen. Er misstraut Ärzten, die bescheiden und direkt sind.

Diese Neigung anzugeben, zeichnet jedes sykotische Verhalten aus, und meistens ist dies unbewusst. Wenn er zum Beispiel traurig ist, dann erregt die Art, wie er weint, die Art, wie er seufzt, die Aufmerksamkeit aller, und erweckt deren Sympathien für ihn. Die Art, wie die sykotische Person wütend wird, ist auch extravagant. Die Person schreit, schimpft und macht ein Riesentheater.

Eine weitere Haupteigenart der Gemütssphäre der sykotischen Person, ist eine Tendenz, Dinge für sich zu behalten. Im Allgemeinen überwiegt das für sich behalten das Geben. Deshalb ist die sykotische Person nicht davon begeistert, zu geben. Der sykotische Lehrer ist ziemlich unwillig, sein Wissen zu teilen; er ist nicht die Art von Person, die Wissen vermittelt. Er wird versuchen, es für sich zu behalten. Er kann sogar versuchen, andere für längere Zeit in die Irre zu führen, und er gibt das Wissen nicht weiter. Meistens findet sich im Geben-und-Nehmen Zwiespältigkeit.

Emotionen behält er ebenfalls für sich. Obwohl er sich selbst im Fokus der Aufmerksamkeit aller haben möchte, öffnet er gegenüber seinen Partnern, falls er in Schwierigkeiten ist, doch nicht sein Herz. Dies trifft für eine Mutter zu, die ihrem Kind die kalte Schulter zeigt. Da sind keine Emotionen in ihren Liebkosungen, sie sind mehr wie zugeschnürt.

Der sykotische Liebhaber ist unwillig, Emotionen zu vermitteln. Leidenschaft gehört nicht zu seinen Eigenschaften. Die Sykose hält geheim. Die sykotische Person neigt dazu, alles geheim zu halten, außerhalb der Sichtweite anderer. Dies kann entweder bewusst oder unbewusst erfolgen. Zum Beispiel kann er seine Ziele geheim halten, sich hinterhältig verhalten, er offenbart nicht viel von sich selbst und er verheimlicht seine wahren Absichten. Er versteckt auch seine wahren Gefühle. Wenn er traurig ist, sieht er nicht so traurig aus, wie es die Umstände erfordern würden. Deshalb scheint er in den Augen der anderen stark zu sein. Er mag jemanden vielleicht nicht, lächelt ihn dennoch an, und ist sehr freundlich zu ihm.

Wenn die sykotische Person gibt, dann erwartet sie für später sicher wieder etwas zurück. Gier ist ein Ausdruck für das Verlangen, Dinge für sich zu behalten. Eine habgierige Person ist "knickrig", sie gibt nicht. Objekte zu sammeln ist

Im Allgemeinen lässt sich sagen, wenn eine sykotische Person auf einen Stimulus reagiert, dann geht ihre Reaktion in die richtige Richtung, sie hat aber eine eingeschränkte Intensität. Dies liegt daran, dass sie Dinge für sich behält, sie nimmt nur einen Teil der Intensität des gesetzten Stimulus auf. Dies zeigt, dass nur die Erscheinung der Person stark ist. Zum Beispiel, wenn sie einem schmerzlichen Stimulus ausgesetzt ist, dann scheint sie nicht traurig zu sein.

Tatsächlich ist diese Art der Stärke eine Schwäche, und dies liegt daran, dass diese Art von Person ein eingeschränktes Spektrum für die Reaktion besitzt. Sozusagen zeigt sie in der Art zu funktionieren Inflexibilität. Diese Steifheit geht mit einer Tendenz zu Kontrolle einher. Die sykotische Person möchte die Kontrolle über andere Leute und über sich selbst haben. Sie hält jede Ausdrucksform, jede Emotion unter Kontrolle. Sie kann die Spontaneität der Emotionen nicht leiden.

Pedanterie ist eine weitere Eigenschaft des sykotischen Miasmas. Die Hausfrau, die sich über ein Staubkörnchen auf den Möbeln ärgert, die den Boden drei Mal täglich kehrt und wischt, die ihrem Mann verbietet, das Haus mit den Schuhen zu betreten, ist ein Beispiel sykotischer Pedanterie.

Im Allgemeinen ist die sykotische Person zugeschnürt, etepetete, ordentlich, macht sich zu viel über ihren Zeitplan Gedanken, so viel, dass dem Plan ein höherer Wert beigemessen wird, als der Essenz der Dinge. Sie möchte alle Objekte auf ihrem Schreibtisch sauber aufgereiht sehen, sie möchte ihr Auto perfekt gereinigt haben, sie achtet darauf, dass dessen Farbe nicht verblasst; sie schützt es vor Wind und Regen. Sie macht sich um Kleinigkeiten sorgen.

Religiosität ist ein weiteres Beispiel sykotischer Pedanterie. Ein Gläubiger fokussiert seine Aufmerksamkeit nicht auf die Philosophie und der tieferen Bedeutung der Religion, sondern auf das Ritual. Für ihn ist es sehr wichtig, dass das Kreuzzeichen drei Mal gemacht wird, nicht zwei Mal, dass die Fastenzeit exakt vierzig Tage lang eingehalten wird, er nimmt es mit der Einhaltung des Zeitplans sehr genau. Religiosität, zusammen mit den anderen Eigenschaften des sykotischen Miasmas, war typisch für die Schriftgelehrten und Pharisäer, die immer das geschriebene Gesetz einhielten, aber es nicht verstehen konnten, welchem Zweck die Existenz dieses Gesetzes in erster Linie diente.

Der sykotische Wissenschaftler hat einen Hang dazu, Phänomene zu klassifizieren. Klassifizierungen sind Ausdruck der Sykose. Übermäßiger Hang zu klassifizierenden Systemen, wie DSM (Abk. für Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, das Klassifikationsschema der American Psychiatric Association für psychische Krankheiten; Anm. des Übersetzers) oder ICDX (Internationale Statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, X-te Revision; Anm. des Übersetzers) ist Sykose. Die Kenntnisse innerhalb von Spezialgebieten und Überqualifizierung sind auch sykotische Charakteristika. Die sykotische Person konzentriert ihre Aufmerksamkeit auf Einzelheiten, verliert aber den Gesamtüberblick. Deshalb können wir die Entwicklung der Medizin und der Wissenschaften einmal im Ganzen sehen, und wie wichtig es ist, vollständige und tiefe Heilung der Wissenschaftler zu bewerkstelligen, damit sich die Wissenschaft entwickeln kann.

Im Allgemeinen ist die sykotische Person dogmatisch. Für sie ist alles schwarz und weiß. Sie ist unflexibel. Sie ist nicht für neue Ideen empfänglich. Sie lehnt eine neue Idee ab, ohne sie untersucht zu haben. Reklassifizierungen in dem System der Wissenschaften und der Werte erfüllen ihn mit Furcht. Er möchte das Wissen und die Ideen in seinem Kopf sehr gut klassifiziert haben. Er möchte alles organisiert und geregelt haben. Dies verursacht in ihm ein Verlangen nach Kontrolle.

Er möchte alles unter Kontrolle haben. Die Komplexität und Vielgestaltigkeit der Natur flößt ihm Furcht ein. Die immer währende Bewegung des Universums macht ihm ebenfalls Angst. Folglich pickt er sich aus dieser Vielgestaltigkeit das heraus, was er klassifizieren kann, was er ordnen kann. Dies ist gewöhnlich nur die Oberfläche des Phänomens. Wenn er einmal klassifiziert hat, dann wird er versuchen, es beständig und starr zu halten. Er erlaubt nur kleine Änderungen, die er noch kontrollieren kann.

Im Allgemeinen besteht in der Sykose eine Tendenz, die psorischen Eigenschaften zu übertreiben. Zum Beispiel besitzt die psorische Person ein undefinierbares und unbewusstes Gefühl der Unterlegenheit. Wenn, warum auch immer, die Person denkt, dass sie zu nichts fähig ist, dass sie nicht hübsch ist, dass sie nicht intelligent ist, dass es ihr an allem mangelt, dann bemerken wir einen übertriebenen Ausdruck der Gefühle der Unterlegenheit, und dies ist bei dem sykotischen Miasma der Fall.

@Auskunft

Soweit es das Liebesleben einer sykotischen Person betrifft, so hat sie bezüglich ihres Liebespartners viele Fantasien. Zum Beispiel, sobald ein sykotischer Mann eine Frau sieht, hat er Fantasien von erotischen Positionen. Aber obwohl er starke Fantasien hat, lebt er sich normalerweise während des Liebesspiels nicht aus, ist kalt und immer kontrolliert.

Auf der körperlichen Ebene herrschen Hyperplasien und Hypertrophien vor. Wie vorher schon gesagt, schuldet die Sykose ihrem Merkmal ihren Namen. Die Sykose ist auch durch verstärkte Sekretionen charakterisiert. Zum Beispiel ist die Gonorrhöe eine sykotische Manifestation. Sykotische Ekzeme zeigen reichlich Absonderungen von Flüssigkeiten. Andererseits beobachten wir das Speichern von Flüssigkeiten im Organismus. Entzündungen sind zusammen mit der Zystenbildung ein Hauptmerkmal der Sykose."

http://www.hpathy.de/content/die-theorie-der-miasmen-pers%C3%B6nlichkeitstypen

@Auskunft

Das war ein sehr informativer Text.Alle Achtung! Weiter so!

@goodangel67

Und es wird so schön deutlich, dass die Miasmen-Theorie den gleichen Aussagewert wie ein Tierkreiszeichen-Horoskop hat.

@Auskunft

Stimmt. Gut angewandt, kann beides sehr hilfreich sein. Hat beides viel mit Psychologie zu tun.

@Auskunft

Mag sein, aber das ist irrelevant.

@goodangel67

Hat beides viel mit Psychologie zu tun.

In der Psychologie gelten wissenschaftliche Methoden - man stellt Hypothesen auf und überprüft diese und leitet daraus dann ggf. eine Theorie ab.

Homöopathie und Astrologie tun zwar so (mit allerhand Brimborium) als wären sie eine Wissenschaft - aber da sie keine überprüfbaren Hypothesen aufstellen sind sie es nicht .

Eine Theorie können beide "Verfahren" natürlich erst recht nicht vorweisen.

Das gemeinsame bei Homöopathie und Astrologie ist wohl eher, dass leichtgläubige Menschen sowohl auf das eine als auch das andere hereinfallen.

Wer bei der einen Lehre nicht mehr kritisch hinterfrägt, ob sie überhaupt stimmt dem fällt das dann bei der nächsten Pseudolehre sicher noch leichter.

Am Ende steht dann wieder das finstere Mittelalter...

@goodangel67

Habe selten einen Beitrag (meine hpathy-Text) gelesen, der mich so amüsiert hat.

Weiter so!

@QSE2000

Das "finstere Mittelalter" hat damit überhaupt nichts zu tun!

Hypothesen werden übrigens auch in der Homöopathie aufgestellt und dann geprüft. Daraus hat schließlich Hahnemann seine Theorie abgeleitet.

Und dass die Psychoanalyse (ein Zweig der Psychologie) wissenschaftlich sei, ist auch höchst umstritten.

Aber leichtgläubige Menschen fallen eben auch darauf herein.

Die Homöopathie wurde nicht "entdeckt", sie wurde erfunden!

Ich kenne nur ANTIMYKOTISCH und das heißt, dass es gegen Pilze wirkt.

Es ist ein Mittel gegen Pilze wie fuß oder genitalpilz

Ich meinte antisykotisch nicht antimykotisch.

Soweit ich Googel und Wiki Glauben Darf bedeutet es auf Einfach pilzbekämpfer im körper

Ich meinte antisykotisch nicht antimykotisch. Trotzdem danke.

Ich empfehle dringend, solche fachspezifischen Fragen auch weiterhin auf dem Forum für Homöopathie von Gutefrage.net zu stellen anstatt auf anderen Foren. Hier kommt leider immer wieder die Empfehlung, von diesem Fachforum für Homöopathie auf andere zu wechseln.