Wie heißt die Störung wenn man mit Kindern unnötig zum Arzt rennt?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke, das ist immer eine fließende Angelegenheit.

Es gibt die "überpütscherige Mutter", die bei jedem Weh-Wehchen mit dem Kind zum Arzt geht. Das kann bei ihr einfach nur mangelndes Selbstvertrauen sein. Weil sie sich nicht sicher ist, macht sie vorsichtshalber aus jeder Mücke einen Elefanten. So hat sie dann die Gewissheit, "dem richtigen Rat gefolgt zu sein".

Manche Mutter hält 38°C bei einem Kleinkind schon für behandlungs-bedürftiges Fieber, oder einen Tag mit Durchfall schon für einen Weltuntergang. Dabei reicht da meist schon eine Mütze voll erholsamen Schlaf, und der kleine Infekt ist ausgestanden. So eine Mutter sollte am besten fünf Kinder haben, damit sie mehr Gelassenheit übt.

Es gibt Mütter, die "Aufgabe Kind" vorschieben, um sich selbst als vollwertig zu empfinden. Nur Mutter zu sein reicht ihnen nicht, sie brauchen eine richtige Aufgabe, in der sie aufgehen können. Diese Mütter dichten ihren Kindern auch gerne Probleme an, die nicht da sind, damit sie sich über ihr "Aufopfern fürs Kind" definieren können, und Aufmerksamkeit und Anerkennung durch das Umfeld erhalten.

Der Extremfall ist das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. Hier wird das Kind absichtlich krank gemacht, z.T. sogar lebensgefährlich verletzt, damit aufwendige Untersuchungen und Behandlungen nötig werden. Das kann zu einer langen Odyssee von Arzt zu Arzt, Klinik zu Klinik, mit immer aufwendigeren Untersuchungen, komplizierten Therapien, und sogar unnötigen Operationen führen.

Hier wird wirklich das Kind missbraucht, damit die Mutter ihren Kick bekommt. Sie genießt die Reaktionen des Klinikpersonals, der Ärzte, sonnt sich sogar darin, "ein unheilbar krankes Kind zu haben". Ganz geschickt unterbindet die Mutter die Heilung des Kindes. Oft wird von Medizinern auch verlangt, ungewöhnliche und aufwendige Wege zu beschreiten. Spielen Arzt oder Klinik nicht mit, dann wird es woanders weiter versucht.

Oftmals dauert es Jahre, bis jemand gezielt die Krankengeschichte des Kindes zusammenträgt und dabei solche Zusammenhänge aufgedeckt werden. Einem solchen Opfer-Kind würde es nach der besten und zielgerichtetsten Behandlung niemals wirklich besser gehen. Zumindest würde es von der Mutter schnell wieder "krank gemacht" werden, damit der Zirkus von vorne losgehen kann

Wenn du nun also nach Informationen suchst, dann behalte bitte, bitte im Auge, dass es zu allem und jedem Graustufen gibt. Fälle kein vorschnelles Urteil!

BelleBella 
Fragesteller
 29.11.2012, 09:47

Natürlich, Graustufen gibt es immer.

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Um das so genannte Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom handelt es sich, wenn Mütter ihren eigenen Kindern absichtlich Schmerzen zufügen, sie quälen, um ihnen dann helfen zu können - eine ebenso absurde wie erschreckende Vorstellung. Siehe dazu: http://kuerzer.de/xiesC3Lpl

Das ist äußerst selten und eine schwere psychische Störung. Ansonsten resultieren häufigere Arztbesuche einfach aus Über-Fürsorglichkeit und zur Sicherheit und Beruhigung. EIn ähnliches Phänomen findet man bisweilen bei älteren Leuten wieder.

Es könnte sein, dass es sich um das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom handelt, bei dem die betreffenden (meistens Frauen) nicht wie beim Münchhausen-Syndrom, sich selbst, sondern ihre Kinder verletzen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Allerdings ist das wirklich nur so, wenn die Kinder auch verletzt werden. Ich hoffe wirklich, dass das bei dir damals nicht der Fall war!

du möchtest doch sicherlich nicht etwas bei deinem eigenen Kind wiederholen,

was bei deiner Mutter schon nicht ganz in Ordnung war,- ich rate dir, zu einem Therapeuten zu gehen, der wird alles mit dir durchsprechen und helfen, wie du davon "los kommst". viel Erfolg.

BelleBella 
Fragesteller
 29.11.2012, 09:48

Ich habe kein Kind und will auch nie eins. Therapie ist angedacht, aber die Wartezeiten sind leider sehr sehr lang.

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ich glaube es heißt: münchhausen stellvertreter-syndrom....