Schwindel, Übelkeit, Zungenbrennen, Kribbeln etc.

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Megsi,

Hashimoto-Thyreoiditis hat viele, viele Facetten, auch die, die Du beschreibst. So, wie Du das beschreibst, liegt bestimmt auch eine Schwäche der Nebennieren (adrenal-fatigue.de) vor (Ausschüttung von wenig Cortisol), denn dadurch entstehen die Kopfschmerzen, Schwindel, Panikattacken ...).

Hashimoto ist nicht in drei Wochen richtig eingestellt, sondern benötigt viel, viel Zeit. Diese Erkrankung stellt die Geduld auf eine harte Probe, denn die Schilddrüsenhormondosierung (Euthyrox) muss erst richtig angepasst werden. Trotzdem war die Einstiegsdosis von 50 µg zu hoch. Wenn die Nebennieren schwach sind, dann kann das bei einer hohen Einstiegsdosis noch verschlimmert werden.

Als erstes: Lasse Dich nicht in die Psycho-Ecke schieben! Symptome einer (noch) nicht richtig eingestellten Hashimoto-Thyreoiditis können Depressionen, Panikattacken, etc. sein. Diese sind aber nicht durch Psychotherapie wegzubekommen, sondern nur und ausschließlich durch eine gute Hormoneinstellung und richtige Ernährung.

Ich habe diese Erkrankung auch und fand keinen Arzt, der "meine" komplizierte Hashimoto-Thyreoiditis so behandeln konnte, dass es mir gut ging, so dass ich im Ausland in Behandlung bin. Natürlich gibt es auch Menschen, die nach Gabe von Euthyrox (oder L-Thyroxin, ...) keinerlei Probleme mehr haben. Gehört man aber nicht zu der "einfachen" Gruppe, dann hat man echt ein Problem, Hilfe zu finden.

Als erstes solltest Du darauf achten, möglichst kein Jod zu Dir zu nehmen. Das ist schwierig, da sogut wie alle Lebensmittel jodiert sind. Weiterhin solltest Du Milchprodukte und vor allem zuckerhaltige Lebensmittel vermeiden. Ich weiß, dass dies schwer ist, aber es hat leider auch ziemlich großen Einfluss auf die Erkrankung.

Vermeide unbedingt Stresssituationen, denn Stress ist einer der Mitauslöser Deiner Erkrankung! Wie ich oben schon schrieb vermute ich, dass Deine Nebennieren (oder genauer: die Nebennierenrinde) schwach sind. Die Nebennieren schütten u. a. das Stresshormon Cortisol aus. Cortisol wird auch zur Verarbeitung der Schilddrüsenhormone benötigt. Schüttet der Körper nur wenig von diesem Hormon aus (kann aber durchaus alles noch im Normbereich sein), dann hast Du ein Problem und somit Deine Symtpome. Man kann hier versuchen, zuerst einmal durch alternative Mittel (Details über PN) versuchen, die Nebennieren zu stärken.

Hashimoto bringt leider auch sehr oft den gesamten Hormonhaushalt durcheinander (Östrogen, Progesteron, Testosteron, DHEA, Cortisol). Deshalb muss sich der Arzt auch hier auskennen. Der richtige Ansprechpartner für diese Erkrankung ist ein Endokrinologe. Dennoch ist es sehr, sehr schwierig, einen wirklich kompetenten dafür zu finden.

Darf ich fragen, wie alt Du bist? Welcher Arzt hat Dich bisher behandelt? Der Hausarzt? Ein Endokrinologe? Ein Internist? Ein Nuklearmediziner? Hast Du Dir Deine Werte vom Arzt geben lassen?

Ich möchte Dir aber dennoch etwas Mut machen. Die Krankheit ist behandelbar und die Symptome kann man auch zum Verschwinden bringen. Man muss aber den richtigen Arzt mit dem entsprechenden Wissen finden. Solltest Du nicht weiterkommen, kann ich Dir eigentlich nur meinen ausländischen Arzt empfehlen (ist aber auch eine Kostenfrage).

Ein Forum für Deiner Erkrankung gibt es auch: http://www.ht-mb.de/forum/

Dort findest Du viele Betroffene, die durch ihre Erfahrung auch gute Ratschläge geben können.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Viele Grüße Catlyn

hallo!

Danke erstmals für die schnelle Antwort, Catlyn! :)

An eine Nebennierenschwäche hätte ich ganz ehrlich nicht gedacht.

Das was mich so aggressiv gemacht hat war, das die Ärzte mich fragten was ich hier mache, das wäre alles nur eine Nervensache, ich müsse zum Psychologen.

Und ich immer nur höre, dass ich ein Typ bin der zu niedrigem Blutdruck neigt ( blässe, schlanke figur) und das der Schwindel davon kommt, halt Kreislauf. Viel trinken und mehr Bewegung. Aber ich denke nicht dass das ein Kreislaufschwindel ist..

Was ich auch noch dazu sagen wollte, ich kann essen und essen. Aber ich nehme einfach nicht zu!

So zu Deinen Fragen:

Ich bin 16 Jahre alt.

Angefangen hat es mit dem Hausarzt, der hat mich dann zum

HNO-Arzt, Neurologen, HWS röntgen (eine kleine Fehlstellung) und bei einem Nuklearmediziner. Mir wurde aber keine Szintigrafie gemacht, da ich noch zu jung wäre. Jedenfalls habe ich auch eine etwas große Schilddrüse, aber für mein Alter noch nicht zu groß. Jetzt schicken Sie mich weiter zum Augenarzt, da ich so etwas wie Sehstörungen hab ( kann aber auch von der Schilddrüse kommen oder ? ) und auf Nahrungsmittelunverträglichkeit testen.

Welche Werte ? Werte von der Schilddrüsen-Hormone wären diese : ft4 1,38 ng/dl ( normbereich 0,8 - 2,0 ng/dl ) TSH 2,6 U/ml ( Normbereich: 0,3 - 3,0 U/ml ) SD- Antikörper >1300 U/ml (referenzbereich = 60 U/ml)

Liebe Grüße! :)

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@Megsi01

Hallo,

es ist für mich immer ganz schlimm zu sehen, dass Ärzte so verantwortungslos handeln. Bei dieser Erkrankung ist es wirklich extrem schwer, jemand guten zu finden. So wirst Du auch für eine Schwäche der Nebenniere sehr selten jemand finden, der darauf eingeht. Vielmehr lehnen das die meisten Ärzte ab oder wollen einen Test für die Addison-Krankheit (absoluter Cortisolmangel) machen. Du wirst viel Kraft brauchen, Dich dagegen aufzlehnen und den richtigen Arzt zu finden.

Deine Schilddrüsenwerte zeigen eine Unterfunktion an, denn das TSH liegt bei 2,6. Der Normbereich von 0,3 - 3,0 ist nach neuesten Erkenntnissen nicht mehr richtig. Es gibt eine neuere, laborunabhängige Obergrenze, die bei 2,5 liegt. GUTE Ärzte behandeln bei Symptomen - und die hast Du - bereits bei 2,0. Dagegen hast Du nun Euthyrox bekommen (leider mit einer zu hohen Einstiegsdosis). Gegen die hohen Antikörper wäre ein Selenpräparat anzuraten, z. B. Cefasel 200.

Zu niedrigen Blutdruck hatte ich übrigens auch. Wenn sich das nach richtiger Schilddrüseneinstellung nicht gibt, dann müßte man noch ein weiteres Hormon untersuchen, nämlich Aldosteron (Blutabnahme nach 2-stündiger Liegezeit). Übrigens: Ein typisches Symptom einer Schwäche der Nebenniere ist nicht zunehmen können, gleichgültig, was man isst.

Auf jeden Fall ist Dein Fall sehr ähnlich meinem gelagert, auch wenn ich sehr viel älter bin als Du.

Was kann ich Dir nun raten? Ich würde Dir raten, Dir eine zweite Meinung einzuholen, am besten von einem Endokrinologen. Schau mal auf dieser Seite: http://www.top-docs.de/ und registriere Dich dort. Dort hast Du Zugriff auf eine von Patienten zusammengestellte Ärzteliste mit Meinungen. Du erkennst einen guten Arzt daran, wenn er nicht nur nach dem Schilddrüsenhormon untersucht und behandelt. Schickt Dich ein Arzt zum Psychologen, dann frage ihn ernsthaft, ob er denn nicht die Symptome einer Hashimoto-Thyreoiditis kennt. Ich muss es nochmal sagen: Lasse Dich nicht in die Psychoecke abschieben, denn die Symptome gehen bei richtiger Hormoneinstellung (aller Hormone) von alleine weg! Wenn ein Arzt das nicht weiß, kennt er sich nicht aus.

Als nächstes also eine zweite Meinung von einem Endokrinologen. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und auch etwas Glück. Ich könnte Dir auch einen Arzt empfehlen, wenn ich wüßte in welchem Gebiet Du in etwa wohnst.

Viele Grüße Catlyn

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