Schmerzen in der Leiste durch falsche Matratze?

5 Antworten

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Ja, ich glaube auch, dass der Ansatz mit dem falschen Bett (Matratze+Lattenrost) der richtige ist.

Viele Menschen kaufen sich das neue Bett zu hart, weil man darf ja nicht "durchhängen". Diesen Matratzen fehlt die höchst wichtige Druckpunktelastizität.

Das Lattenrost ist bei den meisten Käufen noch ganz ok, weil es in der Härte verstellbar ist. Aber die Matratze ist dann meist die Katastrophe, weil viel zu dick und viel zu hart (Stichwort Druckpunktelastizität).

Die Matratze muss immer so gewählt werden, dass der Härtegrad dem Körpergewicht/-größe angepasst ist. Das erkennt man sehr schön daran, dass die Matratze an den Körperschwerpunkten so weit nachgibt, dass die sonst hohl liegenden Stellen auch auf der Matratze aufliegen und von ihr gestützt werden, - siehe Grafik.

Bild zum Beitrag

Die Körperschwerpunkte sind Beckenring und der Schultergürtel, beide Zonen müssen in der Matratze "versinken" können, sonst hängt der Bereich dazwischen durch (Dein Problembereich). Damit das Ganze aber nicht doch ein Durchhänger wird, dafür ist das Lattenrost zuständig. Es muss zwar an den o. g. Punkten ebenfalls nachgiebig sein, aber dabei trotzdem von unten abstützen.

Optimal ist es für Dich, wenn Du Dich mal auf Deinem Bett - nur mit U.-Hose bekleidet - seitlich hinlegst, wie oben auf dem Bild zu sehen. Dann muss eine zweite Person Deinen Rücken betrachten und feststellen, ob die Wirbelsäule gerade (wie auf dem Bild) liegt, oder ob sie nach unten durchhängt. Falls niemand zur Hand ist tut es auch eine Kamera mit Selbstauslöser.

Mach Dich weiter auf der Seite

https://www.ravensberger-matratzen.de/matratzen/visco-matratze/thermoelastische-duo-visco-matratze-raumgewicht-80-schwereloses-gesundheits-schlafen.html?number=4.1703

schlau, ich habe bei dem Link gleich mal die Matratze verlinkt, die ich Dir sehr empfehle, - natürlich nur für den Fall, dass Du bei dem o. g. Test feststellst, dass Deine Matratze für Dich zu hart ist. Falls das finanziell für Dich zu aufwendig ist, dann nimm wenigstens den

https://www.ravensberger-matratzen.de/matratzen/visco-matratze/thermo-lux-thermoelastische-viscoauflage-7cm-raumgewicht-rg-80.html

denn der gleicht die fehlende Elastizität Deiner Matratze aus.

Falls Du beim Probeliegen auf Deiner Matratze siehst, dass Dein Becken nicht tief genug einsinkt, dann über prüfe erst das Lattenrost. Verstelle die Latten des Hüftbereiches auf maximal weich, wiederhole dann den Liegetest und beobachte, ob sich die Lage der unteren Wirbelsäule bessert, also mehr gerade ist. Wenn nicht dann brauchst Du tatsächlich eine andere Matratze, die muss druckpunktelastisch sein, und sie muss zu Deinem Körpergewicht und Deiner Körpergröße passen. Je größer der Mensch ist, umso elastischer und dünner muss die Matratze sein. VG

 - (Leiste, Matratze)

Danke für deine Antwort. Wo soll ich anfangen, also: So wie auf der Grafik dargestellt, liege ich mit Sicherheit nicht im Bett. Die Matratze gibt ja kaum nach, wenn ich drauf liege. Vor allem, dass auch der Schulterbereich so einsacken sollte, lässt mich darüber nachdenken, ob die Verspannungen im Schulter-/Nackenbereich, die ich seit fast einem Jahr fast chronisch habe, nicht auch vielleicht von der Matratze kommen.

Komisch ist, dass die Symptome in der Leiste auf der Couch besser werden, obwohl diese noch härter ist als die Matratze. Die Verspannungen im Nackenbereich werden durch die Couch aber unerträglich, weswegen ich gestern wieder im Bett geschlafen habe, davor jedoch den Lattenrost im Hüftbereich von maximal hart auf maximal weich gestellt habe. Es fühlte sich zwar gleich an, Schmerzen hatte ich heute Nacht aber keine.

Die Matratze von mir ist 19 cm hoch und wird mit "3D 7-Zonen Würfelschnitt HR Kaltschaummatratze, RG50" beworben. Ausführung in H3, was möglicherweise mein Fehler war. H3 wird für Menschen über 80 kg empfohlen. Ich wiege etwa 65 kg und habe mich damals für die härtere Entschieden, da ich nicht wieder so eine extrem weiche Matratze haben wollte wie davor. Obwohl ich im Nachhinein betrachtet da drin geschlafen habe wie auf Wolken. (Vor allem zu zweit im Bett wurde diese weiche Matratze zu einem nervigem Problem.)

War diese Entscheidung eventuell ein Fehler?

Den Test mit dem Liegen werden wir am Freitag mal gemeinsam durchführen.

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@Dex73r

Hallo Dex,

ja das war der Fehler , HG 3 bei nur 65 Kg ist viiiieeel zu hart. Selbst wenn Du vielleicht nur 165cm lang bist (höherer Druck pro cm²), wäre dies immer noch zu hart.

Ich habe HG2 genommen, bei 187cm und +/- 90 Kg.

Sieh es einfach mal so: Das Lattenrost übernimmt die Arbeit der Muskeln ,- die ja in der Nacht entspannen und dabei entschlacken sollen -, nämlich aktiv die Haltefunktion für die passiven Knochen.

Die Matratze über diesem Lattenrost hat lediglich die Funktion einer bequemen Polsterung.

Nun kannst Du sicher verstehen, dass eine dicke, feste, für Dich klar zu harte Matratze, die Stützfunktion des Lattenrostes nicht zulässt. Von Deiner Figur, von den proportionalen Gewichtsunterschieden Deines Bodys, kommt am Lattenrost nichts mehr an. Ich wette, wenn sich jemand unters Bett legt während Du auf der Matratze liegst, der würde erkennen, dass die Latten alle gleich stark durchgewölbt sind, auch unterm Beckengürtel und an der Schulter.

Wer sich eine neue Bettanlage kauft, der sollte immer zuerst auf einem blanken Lattenrost zur Probe liegen. Dieses Lattenrost muss sich für den Liegenden so anfühlen, dass die Latten überall gleich drücken. Denn nur dann nimmt das Lattenrost die Figur des Liegenden an, es schmiegt sich quasi an den Körper und stützt so überall gleich gut ab. Aber dennoch fühlt es sich hart und unbequem an, logisch denn die Polsterung fehlt. Und das ist die Matratze.

Die Matratze muss nun so gewählt werden, dass die Figur des Liegenden möglichst 1 : 1 an das Lattenrost weitergegeben wird, denn nur so kann es so optimal stützen, indem es die Körperform annimmt. Die Matratze muss also elastisch sein und zwar druckpunkteleastisch. Test: Du stützt Dich mit z. B. einer Faust und viel Gewicht auf der Matratze ab, dann darf die entstehende Kuhle nur ganz eng um die Faust herum entstehen, das Matratzenmaterial schmiegt sich um die Faust. Entsteht nur ein flacher, breiter Krater, dann ist das Material nicht punktelastisch.

Und die Matratze muss natürlich dem Körpergewicht angepasst dick/dünn sein. Wer nur 65 Kg wiegt braucht logischerweise eine dünnere Matratze als ein 90 Kg schwerer Mensch.

All dies verrät Dir der Verkäufer natürlich nicht, kann er auch nicht, denn er hat nur die Ausbildung zum Verkäufer/Kaufmann. Ich kenne keinen Betten"berater" der ein Studium in Anatomie, Physiologie und Pathologie des menschlichen Körpers absolviert hätte. Die absolvieren hin und wieder bei den großen, bekannten Bettenherstellern Verkaufsseminare, - sonst nix. Dort bekommen sie die "Vorzüge" der Matratzen eingetrichtert, dann werden verkaufsfördernde Floskeln einstudiert, und mit diesem Wissen/Können werden sie auf die Kundschaft losgelassen.

Die Beratung läuft deshalb nahezu immer darauf hinaus, dass der Kunde eine teure Matratze und ein teures Lattenrost kauft, indem der Verkäufer ihn auf diese und jene Qualität hinweist. In Wahrheit hat nur der Verkäufer etwas davon, denn er partizipiert über die Provision an der teuren "guten" Matratze.

So, nun warte mal das Probeliegen am WE ab, darfst gerne nachfragen wenn Du mehr wissen willst. LG

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@Winherby

Vielen Dank auch für diese ausführliche Antwort. :-)

Seit ich den Hüftbereich am Lattenrost auf weich gestellt habe, sind die Schmerzen in der Leistengegend fast gänzlich verschwunden.

Das Probeliegen am Wochenende hat ergeben, dass im Hüftbereich alles okay ist, aber die Schulter anscheinend nicht genug einsinkt. Das heißt, meine Wirbelsäule ist gerade, steigt ab dem Hüftbereich allerdings in einer geraden Linie an.

Wenn ich nur auf dem Lattenrost liege, ist das Bild das selbe. Die Hüfte sinkt sehr schön ein, der Schulterbereich sinkt etwas weniger stark ein. Leider ist der Lattenrost im Schulterbereich nicht verstellbar.

Ich stehe jetzt vor einer etwas schweren Entscheidung, wie ich jetzt weitermachen soll. Sowohl der Lattenrost als auch die Matratze waren beide relativ teuer. Bei der Matratze könnte ich Glück haben und auch nach einem Jahr noch auf H2 tauschen können, da dem Hersteller laut den Bewertungen im Internet viel daran liegt, dass der Kunde langfristig zufrieden ist. Wäre es ratsam einen Versuch zu wagen, auch wenn die Probleme im Hüftbereich jetzt durch das Verstellen des Lattenrostes bereits besser wurden? Eventuell ist eine weichere Matratze dann auch besser für den Schulterbereich (bzgl. Verspannungen z.B.).

Oder ist doch der Lattenrost das größere Problem?

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@Dex73r

Hi Dex,

wenn Du also auf dem blanken Lattenrost mit der Schulter noch nicht (genügend) einsinkst, dann würde ich den Hersteller fragen, ob er evtl. auch den Rost zu tauschen bereit ist. Das sollte für den Hersteller prinzipiell weniger problematisch sein, als der Matratzentausch, denn die getauschte Matratze wird er (hoffentlich) nicht erneut als neu verkaufen. Bei einem Lattenrost ist das Problem der Hygiene deutlich geringer, - so zumindest meine Einschätzung.

Wenn Du nun mit dem Beckenbereich ausreichend tief einsinkst, dann ist es ja gut, obwohl ich bei der Kombi 65Kg / HG3 sehr skeptisch bin. Aber vielleicht hast Du ja Glück, dass der Hersteller generell elastischere Matratzen herstellt als die Konkurrenz. Dazu musst Du wissen, dass die Einstufung der Härtegrade keiner Norm unterliegt, da kann jeder Hersteller einstufen wie er will. Was bei dem einen HG drei ist, läuft beim anderen womöglich unter HG2. Daher ist das Probeliegen sehr viel wichtiger.

Sollte der Hersteller sich weigern den Lattenrost zu tauschen, dann solltest Du selbst Hand anlegen, dazu gibt es vier Möglichkeiten:

  1. Die Latten des Schulterbereiches ausbauen und bei einem begabten Schreiner dünner hobeln lassen. Denn je weniger Dicke die Latte hat, umso weniger Federkraft gibt sie ab. Kann dabei aber passieren, dass Du mehrmals zum Meister musst, falls die Einsinktiefe beim ersten und zweiten erneuten Probeliegen (wichtig) noch nicht korrekt ist.
  2. Alternativ kann Du vielleicht selbst Material entnehmen, indem Du mit einem Holzbohrer in jede Schulterlatte eine Linie Löcher mittig in die Latte bohrst. Nimm einen Bohrer mit einem Durchmesser, der etwa ein viertel der Lattenbreite entspricht. Der Abstand von Loch zu Loch sollte so lang sein, wie die Latte breit ist. Zwischen den Bohrgängen immer wieder probeliegen, bis Du die korrekte Einsinktiefe erreicht hast.

Diese Methode hat die Vorteile, dass nichts ausgebaut werden muss und dass Du nicht (womöglich) mehrmals zum Schreinerbetrieb musst und die nötige Anzahl der Löcher kann sehr exakt mit dem Probeliegen ermittelt werden.

  1. Die zu unelastischen Latten gegen weichere tauschen. Es gibt Fachbetriebe, die defekte Lattenroste reparieren, was bei den recht teuren, weil mit Motoren verstellbaren Rosten, viel Sinn macht. Dieser Fachbetrieb schickt einen Mitarbeiter, der kommt ins Haus und wird dann elastischere Latten einbauen.
  2. Dein Lattenrost hat vermutlich so einen Verstärkungsgurt, (oder gar zwei), der/die mittig im Wechsel sich von Latte zu Latte schlängeln. Diesen Gurt im Bereich der Schulter einfach an zwei/drei Stellen mutig durchtrennen. Dann wirkt die gegenseitige Unterstützung nicht mehr und Du sinkst tiefer ein.

Ich freue mich mit Dir, dass Du im Hüftbereich jetzt offenbar gut liegst, weil die anfänglichen Schmerzen fast weg sind. Das korrekte Liegen ist für die HWS und den Schulter-/Nackenbereich allerdings genauso wichtig, wie für die LWS. Würdest Du jetzt so weiterliegen wie es derzeit möglich ist, hättest Du vermutlich mit der Zeit größere Probleme die von der HWS ausgehen, Verkrampfungen, Kopfschmerzen, Fehlempfindungen in den Armen und/oder im Gesicht. Daher lass jetzt bei Deinen Bemühungen nicht locker und optimiere das Bett auch im oberen Bereich.

Vielleicht lässt sich der Hersteller/Händler ja auf Kulanz auch dazu bewegen, dass er Dir die für den Schultergürtel optimierten Latten tauscht/bereitstellt, - wenn er doch auf die Kundenzufriedenheit so viel Wert legt. Das erspart den Transport des sperrigen Teils. Schildere ihm einfach die Probleme, wenns ein Händler umme Ecke war geh hin, ansonsten per Email.´Ich wünsche gutes Gelingen, Winherby

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Hallo Dex73r,

leider fehlen einiges Angaben wie Gewicht/Körpergröße, welche Matratze und
Härte und Kernhöhe ?

Die meisten Fehler werden z.B. bei Lattenrosten mit Härteschieber durch Falsch-Einstellung. In der Regel haben die Härteschieber geringe Nutzen aber bei
einer falscher Handhabung doch eine negative Wirkung.  
Da du Seitenschläfer bist wäre z.B. die Hüftentlastung besonders wichtig weil
damit auch die LWS besser gestützt wird.

Wenn wie so oft, die unteren Härteschieber auf HART gestellt werden, bekommt
man einen Druck auf die Hüfte (Leistengegend) was sich sehr negativ auswirkt, es ist also eine Hüft-Beckenentlastung  nicht gegeben.

Diesen Druck auf die Hüfte nimmt sicher jeder Körper übel, prüf also ob es bei Dir zutrifft.
Vergleichen bzw. prüfen kannst du es auch mit der Bildskizze von Winherby.

Es ist dir hoffentlich eine kleine Hilfestellung.

Wünsch dir gesunden Schlaf
ehrsam 

Vielen Dank für deine Antwort. Die Härteschieber im Bereich der Hüfte waren tatsächlich auf "hart" gestellt. Ich habe sie gestern in die weichste Position gestellt und eine Nacht so geschlafen. Ich habe vom Gefühl her nicht wirklich einen Unterschied gemerkt, Probleme hatte ich aber auch keine. Die nächsten Tage werden zeigen, ob ich das Problem so simpel beheben konnte.

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Die Matratze kann möglicherweise zu weich sein. Mein Bekannter schläft auf dem Fußboden und hat dadurch weniger Schmerzen.

Nach dem ich das gesehen habe, schlafe ich auch auf dem Fußboden und er hat recht. Ich habe auch weniger Schmerzen. Wobei meine Schmerzen andere Ursachen haben als seine.

Ja ich denke schon das das möglich ist. Schlaf erstmal weiter auf der couch damit deine beschwerden besser werden. Was das Lattenrost angeht kann ich dir leider nicht helfen.