Langeweile im Krankenhaus?

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Ich habe mein Einzelzimmer mit dem Konferenzmonitor zu Hause und unterhalte mich mit meinen Schwesterchen auf dem Monitor und meinem Brüderchen. Mami ist die, die mir als Ärztin in der Station die Spritzen gibt. Als sterbender Schwan darf ich dann in der Palliativ-Station in ihrer Station liegen.

In Corona durften die Eltern eines Jungen nicht kommen. Da habe ich die Bildverbindung aufbauen lassen. Da war er so glücklich. Der Junge hatte Leukämie. Aber da habe ich alles in die Wege geleitet, dass er Kontakt nach Hause bekam. Und sein Teddy brachte ihm meine Mutter dann ihm mit.

So Sachen machen mir Freude, wenn ich anderen eine Freude machen kann. An Muttertag mal den Müttern einen Blumenstrauß schenken. Da habe ich mal von meiner Erbschaft den Vormund angerufen und habe mir 50 Blumensträuße fertigen lassen. oder am Vatertag. Da gab es mal für jeden solche Luftgetrocknete kleine Salamis aus Pians bei Landeck, die ich verschenkt habe. Aber langweilig wird es mir nie, weil ich auch die Schwestern und meine Mutter versuche zu entlasten, wo es mir möglich ist.

Als ich nicht aufstehen durfte, nach der Operation, bekam ich den Jungen mit Leukämie ins Zimmer gefahren. Dann hat meine Mutter mir seine Maße gegeben und ich habe ihm, weil er kein Nachtzeug mehr hatte, einen Schlafanzug gehäkelt. Danach kam die Blutuntersuchung und der Kleine war wie ein Wunder geheilt. Ein Nachteil für mich, weil jeder sich jetzt an mich hängen wollte, weil man glaubte, ich hätte heilende Kräfte. So und dann hast du viel zu tun und dir wird sicher nicht langweilig, um diese Leute vom Hals zu halten.