Häusliche Gewalt triggert mich?
Ich leide schon seit meiner Jugend unter Angst vor Männern. Hintergrund ist, dass ich zum einen nicht auf sie stehe, mein damaliges Umfeld aber wollte, dass ich mich "sexuell normal" entwickle. Außerdem wurde ich in der Schulzeit wegen meines Aussehens von gleichaltrigen Jungs beleidigt, auch von welchen, die mich nur an der Haltestelle gegenüber sagen, sie also nichts über mich wussten. Außerdem schlechtes Verhältnis zu Angehörigen, da aber beiderlei Geschlechts.
Ich wollte nie Sex, mehrere Erwachsene, mit denen ich darüber sprach, sagten mir aber, es gehöre dazu. Dadurch noch mehr Angst.
Ich vermied dann den privaten Kontakt zu gleichaltrigen Jungen. Da diese mich oft eh hässlich fanden, war es leicht, sie zu meiden bzw. sie wollten sowieso, dass ich ihnen aus dem Weg gehe, damit sie meine Hässlichkeit nicht sehen müssen, so sagten sie. Sie verscheuchten mich regelrecht, obwohl ich mich nur in ihrer Nähe aufhielt, weil ich auf den Bus wartete.
Dadurch bekam ich noch mehr Abscheu.
Hinzu kommt Themen wie ungewollte Schwangerschaft, Abtreibung usw. Ich kann nicht abtreiben, da ich es moralisch verwerflich finde, obwohl ich nicht so erzogen wurde. Leider tut mir das Thema Abtreibung so sehr weh, dass ich lieber auf Sex verzichte.
Ich hatte mich schon ganz gut mit dem Thema abgefunden, dich dann traf ich auf eine Frau, die unter häuslicher Gewalt leidet. Seitdem triggert es mich immer wieder. Es kommen Fragen hoch wie "Wie kann man freiwillig mit einem Mann zusammen sein? Warum bleiben Frauen nicht Single?" Mich regt dieses Thema auf. Warum können Menschen nicht normal also ohne Partnerschaft, zusammenleben? Warum nehmen sie Gewalt inkauf, nur damit sie nicht alleine sind?
Ich habe jetzt Abstand zu dem Thema, aber es macht mich noch sauer. Es kommen auch Gedanken wie "Warum kümmern sich diese Frauen nicht lieber um mich, als um ihre gewalttätigen Männer?" Zwar stehe ich nicht auf Frauen, aber ich würde ihnen keine Gewalt antun und auch ich sehne mich nach liebe, aber ohne die Bedingung, dass man dafür Sex haben muss.
Ich wäre aber auch gerne mit einem asexuellen Mann in einer Art platonischen Partnerschaft, finde aber keinen in meiner Nähe.
3 Antworten
Ich bin zwar keine Experte, aber mir klingt es so, dass du asexuell bist. Hast du schon mit einem Psychologen über deine Gefühle geredet? Ich glaube ein Fachmann kann dich besser beraten, wie du mit deiner Sexualität oder eben Asexualität umgehen kannst.
Dass Jungs dich in der Pubertät schirch finden und gemeine Sachen zu dir sagen, ist leider nichts außergewöhnliches. Ich hab das auch durchgemacht und war mit 17-18 überzeugt, dass mich nie ein Mann haben wollen wird. Dann kaum war ich aus der Pubertät raus, habe ich mein Styl gefunden und plötzlich waren auch einge junge Männer interessiert (auch die, die vorher nicht mal ein Wort mit mir reden wollten) Also stempele dich nicht als hässlich ab, da kann sich noch sooo viel ändern.
Die Geschichte mit der häuslichen Gewalt ist etwas kompliziert. Ich war relativ lang in einer toxischen Beziehung, kann also aus Erfahrung reden. In so einer Beziehung wird dein Selbstvertrauen systemaitsch und langsam zerstört, bis du glaubst, dass du ohne den anderen eh nix Wert bist. Diese Gefühle können andere, die die Beziehung von aussen betrachten nicht nachvollziehen. Die sind ja auch nicht Opfer einer Manipulation. Natürlich triggert dich so eine Geschichte, mich triggerts auch, aber mach dich schlau zu diesem Thema, lies viel nach, damit du die Gründe und Denkweiser dieser Freundin verstehst, dann kannst du ihr auch besser helfen.
Warum sie das tun, weiß ich nicht. Die Pubertät ist für niemanden eine einfache Zeit. Ich schätze mal, die wollen cool sein und sind dabei selber extrem unsicher. Andere runterzuziehen, damit ich mir besser vorkomme ist ja immer einfacher, wie deine Stärken zu finden. Ja es ist kindisch und unfair (tun leider auch Erwachsene), aber in in dem Alter sind die wenigsten durchgedacht und ausgeglichen. Das ist aber nur meine Einschätzung, bin keine Psychologe. Aber wenn sie dich beleidigen, denk einfach dran, in ein paar Jahren lachst du über sie…
Ich wollte mit meinem Sytle sagen, dass ich mit 16-17 langsam entdeckt hab, was mir steht, dass ich vieleicht nicht die „so hübsche“ Sachen anziehen muss, die mir meine Mama aussucht. Wie ich mich schminken soll, wie ich mich wohl fühle in meiner Haut, etc.
"Hintergrund ist, dass ich zum einen nicht auf sie stehe, mein damaliges Umfeld aber wollte, dass ich mich "sexuell normal" entwickle."
Und was ist dann da passiert? Wurdest du gezwungen normal zu sein, oder wie?
"Ich wollte nie Sex, mehrere Erwachsene, mit denen ich darüber sprach, sagten mir aber, es gehöre dazu. Dadurch noch mehr Angst."
Was waren denn das für Erwachsene? Welche Erfahrungen hast du denn mit Sex?
"Hinzu kommt Themen wie ungewollte Schwangerschaft"
Wie soll das gehen, wenn du gar keinen Sex willst? Du bist doch weiblich, oder?
"Ich kann nicht abtreiben, da ich es moralisch verwerflich finde, obwohl ich nicht so erzogen wurde."
Das ist doch keine Frage der Erziehung. Wie kommst du da drauf?
"Leider tut mir das Thema Abtreibung so sehr weh, dass ich lieber auf Sex verzichte."
Wieso leider? Du willst doch eh keinen Sex. Dann verzichtest du doch eigentlich auch nicht. Oder fehlen hier noch Infos?
""Wie kann man freiwillig mit einem Mann zusammen sein? Warum bleiben Frauen nicht Single?"
Hast du sie das mal gefragt?
"Warum können Menschen nicht normal also ohne Partnerschaft, zusammenleben?"
Das können sie. Gibt sicher Millionen Beispiele dafür. Die sieht man halt nur nicht so präsent. Wie auch?
"Warum nehmen sie Gewalt inkauf, nur damit sie nicht alleine sind?"
Das musst du sie fragen. Meist geht es da auch im psychische Probleme der Personen.
""Warum kümmern sich diese Frauen nicht lieber um mich, als um ihre gewalttätigen Männer?""
Da fehlt mir jetzt aber völlig der Zusammenhang. Wie meinst du das? In welcher Beziehung stehst du denn zu ihnen?
"Ich wäre aber auch gerne mit einem asexuellen Mann in einer Art platonischen Partnerschaft, finde aber keinen in meiner Nähe."
Das ist sicher auch nicht sehr einfach. Aber auch nicht unmöglich. Eventuell musst du deinen Suchradius erweitern. Aber deine Angst vor Männern dürfte doch da das viel größere Problem sein, oder?
Wie alt bist du denn überhaupt?
"Wurdest du gezwungen normal zu sein, oder wie?"
Ja, ich durfte nicht so sein, sollte heterosexuell werden.
"Wieso leider? Du willst doch eh keinen Sex. Dann verzichtest du doch eigentlich auch nicht. Oder fehlen hier noch Infos?" Ja. Ich habe trotzdem eine Libido. Asexualität ist nicht gleich fehlende Libido. Mein Problem ist, ich bin schwer chronisch körperlich krank, kann kaum das Haus verlassen. Ich habe keine Freunde mehr. Sie einzigen Menschen, die sich für mich interessieren, sind Männer, die aber Hintergedanken haben. Vielleicht sollte ich mich im Internet als Mann ausgeben, damit sie kein sexuelles Interesse an mir haben. Wobei es dann ja beim echten Treffen auffliegen würde.
Ich habe nur wenige Erfahrungen mit Sex. Ich habe einen Typen mich anfassen lassen, weil er es wollte und weil er ein verurteilter Straftäter war, ließ ich lieber das mit mir machen als schlimmeres.
Mit den Frauen bzw mit einer Frau, die unter häuslicher Gewalt leidet, habe ich zufällig zu tun gehabt. Ich habe mir gewünscht, dass ich ihr wichtiger bin als ihr Mann und sie sich um mich kümmert, gerade, weil ich so krank bin.
Sprich: Da ich wegen einer Krankheit kaum das Haus verlassen kann, wären die einzigen Sozialkontakte Männer, die dann aber Sex mit mir wollen würden
Ich kenne das. Mir sind schwule Männer auch weniger unheimlich als sämtliche Alphatypen. Da geht es kaum um Sex. Im Gegenteil, wenn dir jemand den Glauben an das eigene Selbst nimmt, wachsen die über sich hinaus. Das ist ein persönlicher Erfolg für die.
Wieso behandeln einen Jungs in der Pubertät dann nicht trotzdem gut bzw neutral? Wieso beleidigen sie einen wegen des Aussehens? Wieso sehen sie einen überhaupt als sexuelles Wesen? Und was meinst du mit "ich habe später meinen Style gefunden"?