Gastritis?

3 Antworten

Hallo Dietmar,

Ich denke, eine Magenschonende und gesunde Ernährung ist sogar das allerbeste was Du tun kannst.

Medikamente sind generell eher schädlich, sie mögen ein Symptom unterdrücken, aber insgesamt sind es für den Körper vorwiegend schädliche Substanzen.

Du möchtest ja bestimmt noch 15 weitere Jahre halbwegs gesund bleiben - das geht am besten wenn Dein Körper alle notwendigen Nährstoffe bekommt.

Wenn Du dann noch dazu etwas Bewegung und Sport machst, ist es das Beste was Du Dir tun kannst. 🙏

Wenn du das Esomeprazol nicht verträgst, gibt es auch noch andere Medikamente, die du ausprobieren könntest. Aus der Gruppe der sog. Protonenpumpenhemmer (PPI), die man umgangssprachlich Säurehemmer nennt, gibt es verschiedene Wirkstoffe. Neben dem Esomeprazol wären das noch Omeprazol, Pantoprazol, Rabeprazol oder Lansoprazol. Es ist gut möglich, dass du eines dieser anderen Mittel besser vertragen könntest und es dir auch besser helfen könnte.

Ich komme z.B. super mit Pantoprazol zurecht. Das nehme ich schon seit ca. 16 Jahren (und werde es vermutlich mein Leben lang nehmen müssen), es hilft mit gut und ich habe keine Nebenwirkungen. Bei Omeprazol und Esomeprazol hatte ich Nebenwirkungen und Rabeprazol hat überhaupt nicht geholfen. Es wäre also ggf. einen Versuch wert, ein anderes Präparat aus der Gruppe zu testen. Besprich das vielleicht mal mit deinem Arzt.

Und natürlich gibt es auch andere Dinge, die man bei Reflux und Gastritis machen könnte/sollte um eine Besserung zu erreichen.

Die Ernährung ist dabei tatsächlich das A und O! Wichtig wäre es, säurehemmende Lebensmittel zu bevorzugen und säurelockende Lebensmittel zu meiden. Zudem sollte man auf leicht verdauliche und fettarme Kost achten, nichts, was scharf gewürzt oder stark gebraten ist. Zudem sollte man ca. 2-3 Std. vor dem Zubettgehen nichts mehr essen. Auch bei den Getränken sollte man aufpassen, bevorzuge hier stilles Wasser oder ungesüßten Tee (z.B. Käsepappeltee ist gut), nichts mit viel Kohlensäure, keine Softdrinks mit viel Zucker oder Energydrinks. Möchtest du Saft trinken, beschränke dich vielleicht auf ein Glas/Tag, achte auf hochwertigen Saft und nehme z.B. säurearme/milde Säfte (gibt es z.B. leckere von Ameckes).

Man sollte auch seinen Lebensstil anpassen. Das bedeutet Alkohol und Nikotin meiden und - soweit vorhanden - Übergewicht reduzieren. Auch Stress kann eine entscheidende Rolle spielen. Hat man häufig Stress können Entspannungsübungen z.B. helfen. Auch regelmäßige Bewegung kann hilfreich sein.

Bei Reflux kann es auch helfen, nachts das Kopfende des Bettes etwas höher zu stellen (ca. 30°) , damit die Säure im Liegen nicht in die Speiseröhre oder sogar bis in den Rachenbereich läuft.

Was mir in akuten Reflux-Phasen gut hilft ist Gaviscon. Das ist ein Mittel auf Algenbasis. Kommt es in Kontakt mit der Magensäure, bildet es eine Art "Schaumteppich" oder "Deckel" auf der Magensäure, so dass diese nicht mehr in die Speiseröhre hochsteigen kann.

Ich kenne auch einige, die auf Heilerde schwören, damit wäre ich eher zurückhaltend, möchte das nur der Vollständigkeit halber erwähnen.

Grundsätzlich solltest du dir bewusst sein, dass eine Hiatushernie, das ist ja ein sog. Zwerchfellbruch, nicht (von alleine) wieder zuwächst und heilt. Hat man eine Hernie bleibt die auch. Es gibt zwar die Möglichkeit, einen solchen Bruch zu operieren, aber da sollte man lieber sehr zurückhaltend sein. Solch ein Eingriff ist nicht ohne und hat schon einige Risiken. Das ist auch keine kleine OP. Deshalb wird i.d.R. nur bei großen Hernien operiert und erst dann, wenn andere Maßnahmen (Ernährung, PPI und weitere Medikamente) erfolglos bleiben.

Das bedeutet halt leider auch, dass die (sehr wahrscheinliche) Ursache für deinen Reflux nicht so einfach auf Dauer behoben werden kann, so dass du u.U. dauerhaft Reflux haben könntest. Den kannst du dann halt nur mit den oben genannten Maßnahmen und eben PPI Einnahme beeinflussen kannst.

Falls du noch Fragen zum Thema Gastritis oder Reflux hast, versuche ich gerne, dir weiterzuhelfen, ich habe die Diagnosen seit 2005/06 bzw. 2009 und ich habe mich viel mit der Thematik befasst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – beschäftige mich seit 2010 wegen seltener Erkrankung damit