Wieso kann Hirnbluten trotz einer Operation nicht gestoppt werden? Und gibt's irgendwelche Chancen, es zu stoppen?

Huhuanonymos  23.08.2022, 21:56

Wurde die Blutung nun gar nicht gestoppt?

Kerim821 
Fragesteller
 23.08.2022, 21:57

Nein. Blutet noch immer recht stark. Und wenn es bis morgen nicht aufhört wird er vermutlich sterben weil Blutverdünnungsmittel das Blut ja noch flüssiger macht

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Leider kann man hier sehr wenig antworten, weil das ganze nicht wirklich Sinn ergibt. Was ich verstehe: es gibt einen sehr kranken Menschen, der unter anderem dialysepflichtig nierenkrank ist und zudem eine künstliche Herzklappe hat. Dieser Mensch hat offenbar einen sehr großen Schlaganfall erlitten, in dessen Rahmen es zu einer Erhöhung des Hirndrucks kam. Diese ist aber von selbst wieder zurück gegangen. Dann kam es zu einer Bluting irgendwo im Körper. Und dann fing es dann an, im Gehirn zu bluten. Soweit korrekt?

Schlaganfälle werden oft mit einer Lyserherspie behandelt. Lyse ist ein Medikamnet, dass Blutgerinnsel auflöst und noch 1000mal krasser wirkt als andere Blutverdünner. Denn es macht die Bildung eines Blutgerinnsels nicht nur schwieriger, sondern unmöglich. Im Rahmen einer Lysetherapie kommt es regelmäßig zu Komplikationen mit Blutungen im Körper ... allerdings nicht mehr nach drei Wochen, sondern höchstens nach ein paar Tagen. Kann es sein, dass die inneren Blutungen sehr schnell auftraten? War nur die Hirnblutung 3 Wochen später? Oder auch recht gleich?

Offenbar gab es auch eine OP, bei der vermutlich eine Drainage ins Gehirn eingelegt wurde, um das Blut abzuleiten. Das wäre das übliche Vorgehen. Blutungen, die in Folge eines Schlaganfalls mitten im Hirngewebe entstehen, kann man nicht einfach durch Veröden einer Ader oder so etwas blockieren. Das geht leider nicht. Vermutlich steht der Patient wegen der Herzklappe auch unter blutverdünnenden Medikamenten. Üblich ist Marcumar (Phenprocoumon), aber es wären auch andere denkbar. Marcumar kann man medikamentös für eine Weile neutralisieren, andere nicht, was nun in diesem Fall passiert ist, wissen wir nicht. Fakt ist: Die Blutung geht weiter und hört nicht auf. Wie gesagt, operativ kann man so eine Blutung nicht stoppen, man kann nur hoffen, dass sie von allein aufhört. Insofern ist das korrekt. Warum es aber blutet... sind die Blutverdünner nicht abgesetzt nach dem Schlaganfall? Oder ist die Zeitangabe "3 Wochen" nicht korrekt? Das passt nicht gut zusammen hier. Ebenso wenig die Aussage, dass trotz Hirnblutung wieder eine hochgradige Blutverdünnung angesetzt werden soll. Die Herzklappe retten zu wollen ist zwar schön, aber ergibt keinen Sinn, wenn dabei das Hirn durch die Blutung zugrunde gehen würde. Bei aktiver Blutung wird zumindest Marcumar nicht angesetzt, bestenfalls niedrig dosiertes Heparin. Was aber auch ok ist, so schnell kriegt die Herzklappe nun auch keine Probleme. Es sei denn, die Zeitangabe von 3 Wochen stimmt doch?

Also du siehst, dass hier leider zu wenig handfeste Info sind, als dass ich dir wirklich gut was sagen kann zu allem, was passiert. So viel aber ist vermutlich wahr: Bei einem so schwerwiegendem Verlauf bei einem bereits sehr stark vorerkrankten Menschen muss man leider davon ausgehen, dass dieser Fall nicht gut enden wird, so leid es mir tut. Selbst diese Aussage muss angesichts fehlender wirklicher Kenntnisse der Situation mit Vorsucht gesehen werden, aber die Kombination schwerster Herz- und Nierenerkrankung mit ebenfalls schwersten neurologischen Erkrankungen wird in der Regel nicht überlebt. Tut mir leid...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Kerim821 
Fragesteller
 24.08.2022, 00:44

Also ungefähr 3 Wochen müssten das sein. Auf jedenfall mehr als 2 Wochen. Das Problem ist das nach dem Schlaganfall eigentlich alles gut war. Doch 1 Tag nach der Operation wegen dem Schlaganfall kam wie gesagt der Druck am Schädel der zum Glück nicht operiert werden musste. Danach kamen zwischendurch sowohl außen als auch innen zu Blutungen die gestoppt werden konnten. Bei einer Blutung jedoch (Lunge etc) war er kurz vorm ausbluten und hat es aber doch geschaft und hat halt 3 Liter Blut gekriegt.

Und ja hast recht. Ich glaube das hieß Heparin oder so. Die meinten wir geben ihm kein Marcumar mehr sondern Heparin...aber das haben die jetzt für 2 Tage ausgesetzt mit Absprache anderer Ärzte. Nach 2 Tagen muss es aber laut dem Ärzten wieder benutz werden also heute (Mittwoch Nachmittag. Der Arzt meint jetzt das entweder die Herzklappe kaputt geht oder die Nieren nicht mehr mitspielen werden. Ich weiß selbst eigentlich nix. So komplex der ganze Mist. Was so ich dazu noch sagen. Ist halt mein Vater der da liegt und die Aussichten auf Erholung tendieren vermutlich gegen 0.

DorktorNoth  24.08.2022, 01:27
@Kerim821

Ah, man sollte den ersten Kommentar auch zuerst lesen, nicht den zweiten. Sorry.

Ok, also einen Tag nach dem Schlaganfall gingen die Blutungen los. Das klingt tatsächlich nach Lyse. Also wie gesagt Auflösen von Blutgerinnseln (wie einem Schlaganfall) aber mit hohem Risiko für andere Blutungen.

Was damit nichts zu tun hat ist die Blutverdünnung mit Heparin. Das ist ok dass die in niedriger Dosierung läuft. Das sollte eigentlich nicht die Blutung im Hirn davon abhalten, irgendwann aufzuhören. Wenn es ein paar Tage ohne Effekt pausiert war, dürfte die fortgesetzte Blutung nicht am Heparin liegen. Entsprechend macht es das nicht unbedingt schlimmer, wenn es (niedrig dosiert) wieder begonnen wird - besser allerdings auch nicht.

Ach Mensch es tut mir ja leid, dass es deinen Vater so sehr erwischt hat und 46 ist auch echt kein Alter. Aber derart schwerwiegende Vorerkrankungen in dem Alter heißt leider auch, dass der Körper sehr sehr viel schon eingesteckt hat und viel mehr eben nicht geht. Wie gesagt, die Kombination aus kaputtem Herz, Nieren und nun auch noch einer schweren Hirnblutung... das ist nicht eben wenig. Ist er im künstlichen Koma oder wach?

Kerim821 
Fragesteller
 24.08.2022, 00:52

Ich weiß jetzt nicht wie sehr sie sich auskennen aber wie wahrscheinlich ist es das die Blutungen von selbst aufhören? Er muss ja dazu noch heute Blutverdünnungsmittel einnehmen...er ist gerade mal 46

DorktorNoth  24.08.2022, 01:20
@Kerim821

...und da ist eben die Frage: sicher? Warum Blutverdünner? Die Herzklappe kommt auch ne Weile ohne Blutverdünnung aus. Hirn vor Herz, würde man sagen. Wenn es schon von allein nicht aufhört zu bluten, wird es das mit Blutverdünnern erst recht nicht. Also da würde ich doch noch mal fragen, was denn nun wirklich passiert... aber das kann ich von hier aus natürlich nicht sagen

DorktorNoth  24.08.2022, 01:27
@DorktorNoth

Edit: diesen Kommentar lieber streichen. War vor dem weiternoben und macht vir dem Hintergrund keinen Sinn mehr.

Kerim821 
Fragesteller
 24.08.2022, 01:48
@DorktorNoth

Habe jetzt von den Ärzten mitbekommen das er geistig wohl schon weg ist und er jetzt 3 Tage nicht mehr an der Dialyse war. Ich glaube die Fragerei macht leider auch keinen Sinn mehr. Trotzdem echt viele Dank für deine Hilfe. Ich hoffe er wird ein besseres Leben haben als hier. Er hatte immer nur Schmerzen und nur 2-3 Stunden Schlaf. Schmerzen vor allem wegen Krampfader

Linuxaffiner  24.08.2022, 02:46
@Kerim821

Du hast mein tiefes Mitgefühl.. Alles Gute für Dich und für Deinen Vater..

DorktorNoth  24.08.2022, 08:45
@Kerim821

Das tut mir sehr leid

Kerim821 
Fragesteller
 24.08.2022, 20:29
@Linuxaffiner

Danke euch beiden. Jetzt wurde offiziell ein Hirntot diagnostiziert. Die Dialyse wird natürlich auch nicht mehr fortgesetzt weil es nichts verändern würde. Bin mir sicher das er aber an einem besseren Ort ist.

Linuxaffiner  24.08.2022, 20:52
@Kerim821

Meine tiefste Anteilnahme - Du brauchst jetzt viel Kraft..

alles Gute für Dich.

Das Einlegen einer Spiegelbergsonde könnte das Gehirn entlasten. Über diese Sonde kann das Blut aus dem Kopf abfließen.
Der therapeutische Wert beim Marcumar liegt zwischen 20 und 25 Prozent. Und hoffen und beten das die Blutung steht..

LA

Kerim821 
Fragesteller
 23.08.2022, 22:21

Ich weiß nicht. Die Ärzte meinen sobald das Blutverdünnungsmittel wieder eingesetzt wird (mittlerweile glaube kein Marcumar sondern ein anderes) ist die Wahrscheinlichkeit das das Hirnbluten noch stärker wird sehr hoch. Die meinen das er geistig vermutlich schon weg sei. Dialyse wollen die auch nicht mehr anschließen weil die meinen...braucht er sowieso nicht mehr...und wegen der Spiegelbergsonde. Ist die nicht dafür gedacht den Druck im Gehirn zu stoppen? Dadurch wird ja nicht das Bluten gestoppt oder

Linuxaffiner  23.08.2022, 23:40
@Kerim821

Die Blutung kann kaum gestoppt werden, aber es wird durch die Spiegelbergsonde das Gehirn entlastet..

Kerim821 
Fragesteller
 23.08.2022, 23:56
@Linuxaffiner

Ich glaube das haben die schon gemacht. Zumindest haben die irgendwie das Blut aus dem Gehirn geholt. Wenn das nicht bis morgen/heute Mittag aufhört war's das glaube ich