Wie kann ich das weinen meiner Tochter (2) bei jeder Kleinigkeit abstellen?

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Klar, man kann Kinder auf viele Arten erziehen und man kann sich - durch falsches Verhalten - auch schnell "kleine Tyrannen" erziehen! Ich kenne Dein Kind nicht und kann nicht beurteilen, ob es wirklich nur Aufmerksamkeit will und Dich tyrannisiert - DANN wäre MAL ignorieren sicher nicht verkehrt...

Andererseits gebe ich folgendes zu bedenken: Für Kinder sind Dinge, die in unseren Augen "lächerliche Kleinigkeiten" sind, oftmals große tragische Probleme! Wenn das Kind ein Selbstwertproblem hat und dann auch noch "schief angeguckt" wird - dann ist das eine Tragödie! Wenn diese Seelenqualen dann ignoriert werden, hört das Kind mit Sicherheit irgendwann auf zu heulen - weil es resigniert hat und kapiert: Meine Mutter/Eltern interessieren meine Probleme nicht - ich bin ihnen egal!

Ich bitte alle die, die hier für "ignorier Dein Kind" plädiert haben, sich einmal folgende Situation vorzustellen: Ihr seid mit Eurer großen Liebe zusammen, schwebt auf Wolke 7. Eure beste Freundin kann den Typen nicht ausstehen. Nun werdet ihr von dem Mann verlassen, eine Welt stürzt für Euch ein. Für die Freundin ist dieses Problem "lächerlich". Wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn Ihr Euch nun die Augen aus dem Kopf heult wegen diesem Typen und Trost braucht und Eure Freundin ignoriert Euch??? Wäre es nicht viel besser für Eure Seele, wenn sie Euch nun zuhört und Euch das Gefühl gibt "Du bist nicht allein, ich hör Dir zu!"?

Kinder müssen erst lernen, mit solchen Tragödien umzugehen und Vertauen aufzubauen! Was macht Ihr, wenn das Kind 15 ist und seinen ersten Liebeskummer hat? Auch ignorieren und belächeln? Am besten noch mit dem Spruch "Ach, DAS ist noch gar nichts..." oder "Es gibt noch soo viele Jungs"? Wie würdet Ihr Euch fühlen, diesen Satz von der Freundin zu hören?

Nun MEIN Tipp zu Deiner Frage: Gib Deinem Kind die Sicherheit, dass DU IMMER für sie da bist und NICHTS das Vertrauen zwischen Euch beiden zerstören kann! Das bedeutet konkret: Trösten, trösten, trösten... Das muss nicht immer mit vielen Worten passieren. Oft reicht schon eine kleine Geste wie übers Haar streicheln. Ablenkung oder Hilfe kann auch Trost sein! Wichtig ist nur, dass man mit dem Herzen dabei ist und dem Kind das Gefühl gibt, dass es nicht allein durch diese Situation muss! Mit unserer Hilfe (aufzeigen von Alternativen) lernen sie, damit umzugehen und können beim nächsten (oder eben übernächsten) Mal diese Situation alleine bewältigen! Klar, manchmal hat man einfach mal was anderes zu tun und oft nervt das "Geheule" auch einfach nur. Nimm sie dann nur kurz in den Arm oder streiche ihr über den Kopf und sag ihr "Ich bin da, alles ist gut" Abends beim Kuscheln bevor sie ins Bett geht, kann man das Thema von mittags ja wieder kurz ansprechen und sie fragen, was denn so schlimm war. So lernt das Kind, das es mit all seinen Sorgen und Problemen zu Dir kommen kann und Du zu ihr hältst - egal was passiert! Wegen "Kleinigkeiten" wird sie dann bald nicht mehr heulen!

Alles Gute und viel Glück!!!

.. gut gedacht und gefühlt. So kleine Kinder entwickeln schnell Gefühle und vergessen auch wieder schnell, auch wenn es die Seele registriert hat. Wenn ihr Problemchen schnell und positiv kleinkindgerecht in diesem Fall, gelöst wurde, dann denke ich, ist für diesesmal wieder alles gut. Abends würde ich dann das Problem nicht noch einmal aufwärmen, da ich glaube dass sich Kinder in diesem Alter nicht noch einmal nachträglich selbst kontrollieren oder erinnern sollen müssen, damit sie erst einmal im "Jetzt" leben können.

Vielen Dank für den Stern! Freut mich sehr, dass ich helfen konnte!

Das ist leider normal, Kleinkinder durchleben verschiedene Phasen die unterschiedlich lang anhalten können. Bei Niederlagen würde ich schon Lösungsvorschläge anbieten, beim Puzzlen,Lego,Sachen wegnehmen etc,aber ganz ehrlich, wenn Kinder ihren Willen nicht bekommen weil Mama z.Bsp. NEIN sagt, dann solltest Du auch dabei bleiben.Wenn Du sagst, es gibt kein Süßes mehr, sollte man nicht nach fünf Minuten nachgeben und sagen na gut aber nur noch ganz wenig oder so. Das verwirrt die Kinder und Kinder brauchen Grenzen. Dein Kind wird früher oder später merken das sich andere Kinder distanzieren und Du kannst es ihm Kindgerecht erklären. Wie zum Beispiel Die anderen Kinder bekommen Ohrenschmerzen wenn du so viel weinst, deswegen möchten sie nicht mit Dir spielen, du kannst doch zu mir kommen und mir sagen wenn dir etwas nicht gefällt. Wichtig ist dabei mit dem Kind auf einer Ebene zu sein,sprich nicht von oben zu sprechen, gehen sie zu ihrem Kind herunter und halten Augenkontakt. Viel Glück

Hallo! Ich denke dass Deine Tochter wenig Frustrationstoleranz und Selbstbewusstsein hat. Diese zu stärken ist eigentlich ganz einfach. Lob, wenn sie was gut gemacht hat, bei Weinen, wenn was nicht klappt mit Ruhe eine Alternativlösung vorschlagen, zeigen, es sie selbst versuchen lassen und natürlich loben.Bei Weinen wenn einer sie schief anguckt: ruhige Frage was denn als so schlimm empfunden wird, warum sie so verunsichert ist.Rollenspiele können dabei hilfreich sein, zeig ihr, dass jeder Momente hat, in denen er sich im Umgang mit anderen vielleicht hilflos fühlt und führe sie mit Liebe und Verständnis mit Lösungsvorschlägen ( Standartsätze etc) zu einem besseren Umgang mit diesen Problemsituationen. Übrigens von solchen Aktionen können nicht nur Kinder Lernen.Schmunzel! Viel Spaß und Vereständnis miteinander und füreinander! LG

Hallo natzel, du hast schon wertvolle Antworten erhalten und doch schreibst du ein zweites Mal "ich weiß nicht weiter". Ich bin Mutter zweier Kinder, liebe sie über alles und weiß heute, wenn ich damals mehr über meinen Sohn gewußt hätt, hätte ich anders reagiert. Man kann ja nicht in die inneren Stimmung schauen.Macht sie das, um die Umgebung für sich zu intersseiren, ist das ihre einzige Form um Aufmerksamkeit zu bekommen oder ist sie raffiniert? Selbst wenn das alles zuträfe. gibt es einen guten Weg, sie zu lenken. Ich habe das bei einer Mitschülerin meiner Tochter mit erlebt, sie weint nicht mehr, aber im Grunde ist etwas in ihr gestorben. Die Lehrerin und die Mitsachüler konnten es nicht ertragen. Dabei ging es ihr nach dem Weinen immer sehr gut, es war für sie eine Art Ventil. Die Kindergärtnerin kann das Weinen nicht ertragen, es macht ihr Mühe. deswegen soll es aufhören. Leider kann man hier keine privaten Nachrichten senden. Gern würde ich dich unterstützen mit einer guten Methode, die ich in den letzten Jahren kennen gelernt habe. Eigentlich verdiene ich damit Geld, aber für eine verzweifelte Mutter, würde ich es auch so tun. Gibt es hier eine Möglichkeit, sich auszutauschen ohne, dass alle mitlesen? Lieben Gruß

@viovi: Du kannst ein Freundschaftsangebot senden. Wird es angenommen kannst Du private Nachrichten schreiben!

Deine Methode würde mich (als Mutter und Erzieherin) auch interessieren!

Also ignorieren ist zwar am Anfang eine gute Lösung, aber nach einem längeren Zeitraum kann es passieren, dass das Kind sich dadurch vernachlässigt fühlt. Bei größeren Situationen könnte man dadurch anfangen, indem sie sagen wenn sie aufhört zu weinen, bekommt sie etwas Kleines (z.B. Lutscher, etc.).

Dadurch lernt das Kind vor allem: "Wenn ich schreie, bekomme ich einen Lutscher!" So erzieht man kleine dicke Schreikinder!!!

Warum muss positive Bestätigung immer mit Süßigkeiten erfolgen??? Selbst wenn dem Kind immer eine Karotte geben würde, würde man so ungesunde Ernährungsweisen erziehen! Gegessen wird am Tisch und nicht ständig zwischendurch! (Klar, auch bei mir gibt es mal Süßigkeiten - aber nicht als BELOHNUNG!)

Lob und Trost als positive Verstärker sind besser für Leib und Seele - brauchen aber halt auch ein wenig mehr Geduld, Zeit und Aufmerksamkeit der Eltern!!!