Keine Wunde, aber Kind will Pflaster

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...entweder gibt es für dieses Verhalten eine ganz schlichte und pragmatische Erklärung (wie z.B auch @Cyberoma es beschreibt); oder aber (und das hängt nun davon ab, wie sich der Kleine sonst so gibt - ob es, abgesehen von dem Drängen nach einem Pflaster, drüber hinaus noch irgendwelche Verhaltensauffälligkeiten gibt) es würde sich mal ein Blick auf die "Symbolhaftigkeit" dieses Tuns lohnen:

Kinder tun letztlich nichts ohne irgendeinen Grund! Und an ihrem Tun (und/oder Spiel) wiederum lässt sich (insbesondere bei auffälligen Kindern) oftmals ablesen, was für Themen grad so "abgearbeitet" werden. Man spricht dabei -passenderweise- von den sogenannten "symbolischen Echos".

Und das Pflaster also scheint momentan von regelrecht "existenzieller" Bedeutung zu sein (bei der Vehemenz, wie du sie beschreibst, und mit welcher dieses seinerseits eingefordert wird, wird das schon sehr deutlich...).

Die Fragestellung dürfte dahingehend sein, was er mit diesem Pflaster "abzudecken" versucht - wo und warum er seine (innere!?) Verletzlichkeit so derart massiv nach außen tragen muss - was könnte ihm (stattdessen) helfen, sich von dem Vorhandensein dieses Pflasters wieder zu lösen... in diese Richtung, so in etwa.

Das allerdings ist ein schon therapeutischer Blick; und der kann, wie gesagt, auch durchaus fehl am Platze sein. Ebenso fehlgehen könnte man aber auch mit der Annahme, das ganze sei lediglich "Anstellerei"....

Genau hinzugucken also, das Kind in seiner "Ganzheit" zu sehen (und nicht nur diesen Ausschnitt in punkto "Pflaster") - das wär´an der Stelle entscheidend. Um erst dann (!) angemessen reagieren zu können.

Möglicherweise kann (sofern es tatsächlich noch weiteres geben sollte, das anzusehen es wert wäre) ja auch eine Heilpädagogin mal draufgucken, auf den Lütten.

DH !

Ich würde mir nur wünschen, gunnarrr sieht das auch so und unternimmt etwas!

Kinder erleben Verletzungen (innere & äußere) ganz anders als Erwachsene und somit auch die Heilungsmöglichkeiten. Bis zu einem gewissen Grad mag das auch alles seine Berechtigung haben, aber ein bisschen Augenmerk sollte man schon darauf haben, wenn das Allheil-Pflaster zu oft verlangt wird.

Hier ein interessanter Artikel dazu:

http://www.aspetos.at/news/index.php/gesundheit/581-serie-wie-verstehen-kinder-koerper-und-krankheit-0-bis-3-jahre-

sch... auf professionelle "Kinder haben böse Sorgen" schreiber, also Sozialpädagogen, die an sich keine Ahnung haben und bei lebenden Objekten überfordert sind.

Ein Pflaster hilft wenn man sich weh tut. Und wenn man sich viel weh tut, hilft viel Pflaster und es wird Jahre dauern, bis das Kind merkt, daß das nicht stimmt. Und manchmal (Freud sagte ähnliches) ist ein Pflaster nur ein Pflaster.

Wenn ich heute mir Bilder ansehe von einem Urlaub in Holland, als meine Tochter so ca. 2 1/4 war, könnte man meinen, unser Kind war an mindestens 20 Stellen des Körpers verletzt, so verpflastert war sie. Es war zu dem Zeitpunkt das schönste für sie und auch das Abreißen der Pflaster konnte sie nicht davon abbringen. Also haben wir ihr Pflaster gegeben, wie sie wollte, sie hat sie sich meistens selbst geklebt. Nach ein paar Wochen war es vorbei (soweit wir sehen konnten ohne schwerwiegende Folgen ;-) ) Es sind einfach Phasen, die man nicht gleich so tragisch sehen sollte, wenn sonst alles in Ordnung ist.

Das Pflaster beruhigt das Kind wieder. Und es versucht so die Aufmerksamkeit und Zuneigung auf sich zu ziehen. Ich würde sagen sowas ist in diesem alter wo die meisten kinder trotzig und wehleidig sind völlig normal.

Das Kind will einfach irgendwie "verarztet" werden, Zuwendung bekommen. Wahrscheinlich kennt es nur Pflaster für den Fall und verlangt deswegen gerade nach diesen.