Wer hat Erfahrungen mit Augenlasern?

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Ich habe mir 2010 beide Augen Lasern lassen. Hatte vorher -7,25/-7,50.
Habe ca. 3000 Euro bezahlt. Preise haben sich seitdem sicherlich geändert. War bei Excimer Bratislava, deshalb so günstig. Wenn man erstmal in der Klinik drinnen ist, merkt man nicht mehr, dass man nicht mehr in Österreich ist. Alle sprechen sehr gut Deutsch und sind um jeden Patienten sehr bemüht.

Zum Ablauf: wir waren ca. 20 Patienten an diesem Tag. Man verbringt den ganzen Tag in der Klinik und durchläuft diverse Voruntersuchungen. Dabei wurden auch 2 Patienten quasi aussortiert die dann doch nicht operiert wurden.

Gegen Nachmittag beginnen dann die "Eintropfrunden". Da bekommt man immer wieder ein Mittel getropft, dass die Pupille erweitert und betäubt.

Die OP selber dauert ca. 10 Minuten. Kurz vorher werfen sie dir noch ein "wurschtigkeits" Pulverl ein. Danach ist dir schon so ziemlich alles egal und man hat absolut keine Schmerzen.

Wem es jetzt zu eckelig wird: nicht weiterlesen!

Das Auge wird mit einer Art überdimensionaler Wimpernzange (oder sollte ich besser Löffel sagen?) offen gehalten. Man liegt mit dem Kopf leicht bergab unter dem Gerät und soll nach oben auf einen Leuchtpunkt schauen. Dann wird einem ein Ring aufs Auge gelegt und die Hornhaut wird entlang des Ringes mit dem Laser aufgeschnitten. Danach wird sie mit einem kleinen Haken vom Auge gezogen. Das war mit abstand das Seltsamste.

Wenn der Hautlappen weg ist sieht man den Leuchtpunkt fast nicht mehr weil alles so unscharf wird.

Dann kommt erst der richtige Laser zum Einsatz und die zweite Hornhautschicht wird soweit abgetragen, dass die Winkel im Auge nachher wieder stimmen und man richtig sehen kann. Das "abtragen" ist eigentlich ein "runterbrennen". Stinkt ziemlich und ohne diese Wunderdroge die man vorher bekommen hat, hätt ich sicher dezent Panik geschoben.

Dann kommt der Deckel / Hautlappen wieder drauf - und siehe da! Der Leuchtpunkt taucht wieder auf. Schärfer als vorher!

Am Schluss bekommt man noch eine Schutzlinse eingesetzt. Die ist wie eine normale, weiche Kontaktlinse. Nur etwas größer.

Nur noch das Gleiche mit Aug Nummer 2 und man darf ins Hotel sich ausschlafen.

Am nächsten Tag gibt es eine Kontrolluntersuchung und man darf nach Hause. Heim zu finden war spannend. Bis zum Zug wird man gebracht aber dann war ich alleine unterwegs. Man sieht noch nicht 100% gut. Die Schutzlinse macht auch wieder etwas unschärfer. Also war Orientierung etwas schwierig.

Schmerzen hatte ich die nächsten Tage/Wochen nur, wenn ich das Auge stark verdreht habe. Allerdings bin ich bis heute ziemlich Lichtempfindlich. Nicht mehr so extrem wie zu Beginn aber immer noch spürbar. Brille trage ich seitdem keine mehr.

Achja: die Schutzlinse muss man nach ca. 3 Tagen selber entfernen! Und zur Nachbehandlung bekommt man für die nächsten 3 Monate verschiedene Augentropfen und Vitamintabletten.

Ulle89 
Fragesteller
 13.02.2017, 10:24

Danke für den ausführlichen Bericht!

Ich hatte das auch überlegt und mit ganz vielen gesprochen. Mein Resultat aus wirklich vielen Gesprächen: der Kosten/ Nutzungsfaktor ist nicht wirklich gegeben. Zwar bessert sich das Sehvermögen deutlich, viele brauchen aber trotzdem noch eine Brille. Der zweite Nachteil ist wohl, das es nicht unbedingt dauerhaft was bringt sondern nach 10-15 Jahren wiederholt werden muss. Es kostet rund 4000 Euro und bringt nur ein bisschen. Wenn ich da bedenke, wieviel hübsche, moderne Brillen ich dafür kaufen könnte. Ich habe mich dagegen entschieden obwohl ich das Geld sogar gerade dafür hatte

Ich selber habe keine Ahnung, aber mein Opa (89 Jahre alt) hat sich vor 2 Jahren die Augen Lasern lassen, und seitdem sieht er wesentlich besser, auch ohne Brille.

du solltest erst mal prüfen, ob bei dir die OP überhaupt was bringen würde.. das ist nicht bei allen sehfehlern der fall.

Ich kenne einige die sich das machen ließen. Spät. mit Mitte 40 kommt dennoch die Altersweitsichtigkeit und du brauchst erst recht wieder, zumind. zum Lesen, eine Brille.

Ich habe es mir auch mal überlegt, aber da man mir das jahrzehntelange Brillentragen angesehen hätte, habe ich mir die ca. 4.000 €, die alle durchschnittlich bezahlt haben, gespart.