Wer hat Erfahrung mit Finasterid (gegen Haarausfall)?

5 Antworten

Ich habe Finasterid in zwei Perioden genommen. Hatte es damals von meinem Hautarzt verschrieben bekommen als ich ca 17/18 war und habe es dann knapp über ein Jahr genommen. Anschließend hatte ich es abgesetzt, weil ich nicht wirklich Erfolge verzeichnen konnte. 3 Jahre später mit ca. 22/23 habe ich es dann wieder genommen. Und ich wünschte ich hätte es nicht genommen.Es war wider für ein Jahr (die 5mg Packung mit 100 Tabletten, die ich dann immer in viertel Stücke geschnitten hatte).Mir war damals nicht wirklich bewusst was ich da mache und ich dachte das Zeug ist in Ordnung wenn ich das nehme. Erhofft hatte ich mir natürlich mehr Haare auf dem Kopf und wollte es einfach nochmal probieren. Den Haaren hat es kaum geholfen, außer dass sie etwas weniger ausgefallen sind. Der Ausfall ist für die Dauer der beiden Einnahmen tatsächlich etwas zurück gegangen.Ich habe mit der Einnahme damals aufgehört, als ich auch davon gelesen hatte, dass Finasterid schädlich ist. Allerdings war schon fast die ganze Packung aufgebraucht.Es war kein Zufall, dass ich von den Nebenwirkungen gelesen hatte. Mir ist während der zweiten Periode aufgefallen, dass ich viel lustloser bzw. betrübter wurde. Sexuell kann ich nicht viel dazu sagen, da ich zu der Zeit keine Freundin hatte. Es hat michpsychisch sehr stark runter gezogen während der zweiten Einnahme und ich wusste noch nicht einmal, dass es an dem Medikament liegt. Ich dachte es wäre sowieso nur für die Haare. Das ganze ging so weit, dass ich sehr in Depressionen versank und das Zeug weiter genommen hatte weil ich einfach keine Ahnung hatte. Psychisch war ich schon sehr labil und soweit, dass ich am Bahnhof als ich auf den Zug gewartet habe immer so nah ans Gleis gegangen bin, weil in mir das Bedürfnis wuchs dem ganzen ein Ende zu setzen. Es hat mir sehr viel Lebensfreude genommen und das Leben nicht im geringsten farbig gelassen. Der Moment als ich anfing zu zweifeln war, dass ich an einem Punkt angekommen war wo ich keinerlei Gründe sah nicht vor den Zug zu springen und immer an der Kante vom Gleis auf die Güterzüge gewartet die durch den Bahnhof durch fuhren. Ich in dem Moment selbst Angst vor mir gehabt, weil ich Angst hatte auch andere Menschen in Gefahr zu bringen.Zu der Zeit habe ich auch viel Tagebuch geführt um überhaupt noch mit meinen Gefühlen klar zu kommen. Gott sei Dank war ich schon so lustlos allem gegenüber, dass ich nicht mal mehr die Lust hatte meine kleine Dose von geviertelten Finasterid Tabletten aufzufüllen. Nachdem mir das mehrer Tage und Wochen durch den Kopf ging wenigstens mein Äußeres bzw. für meine Haare zu sorgen und endlich mein Döschen aufzufüllen, habe ich einfach mal aus langeweile nach alternativen gegoogelt, da das Finasterid keine neuen Haare wachsen lies. So kam ich dann auch zu all den Informationen über Finasterid und dann wurde mich auch klar, dass es kein Zufall war, dass ich während meiner ersten Einnahme damals schon sehr launisch und teils sehr aggressiv wurde gegenüber kleinen Unannehmlichkeiten im Alltag und mich sehr schnell aufgeregt hatte. Das Muster meiner Gedanken die ich bei der ersten Einnahme hatte und die ich dann bei der zweiten Einnahme hatte, ist mir dann sofort aufgefallen. Nur kamen die Nebenwirkungen bei der zweiten Einnahmen sehr viel schneller. Schon nach ca. 5-7 Monaten war ich psychisch schon sehr stark belastet. Die Tabletten hatte ich sofort abgesetzt.

Fortsetzung:

Die Depressionen gingen allerdings nicht mehr so schnell weg. Das lag zum einen daran, dass auch mein Studium unter meinen Depressionen gelitten hat und ich einiges nachholen musste im Studium, was ich vermasselt hatte. Den Druck der Uni kann ich natürlich auch nicht außer Acht lassen. Doch nach der zweiten Einnahme hat mich das Finasterid sehr verändert. Die akuten Depressionen gingen erst nach 4-5 Monaten weg als ich es abgesetzt hatte. Dennoch waren mit der Zeit Ängste da die nicht so richtig weg gingen. Nun ist die letzte Tablette ca. 4 Jahre her und ich die eigentlichen Depressionen bzw. diese Lustlosigkeit ist weg. Dennoch sind einige negative Denkmuster übrig geblieben, die ich zur Zeit der Depression ständig hatte. Ich weiß, dass ich nicht mehr richtig und vorbei, doch so richtig vollkommen weg sind sie noch nicht.Körperlich kann ich auch noch bestätigen, dass meine Brüste zu der Zeit etwas gewachsen sind. Das ist mir damals durch meine Tshirts aufgefallen, weil es erst so aussah, dass es Muskeln gewesen wären. Doch leider war das kein Wachstum was gleichverteilt war, sondern die sind damals etwas Spitzer geworden nach vorne. Das war zwar kein ganzer Zentimeter oder so, aber es ist mir bei etwas engeren Tshirts aufgefallen damals. Heute würde ich sagen, dass das zurück gegangen ist, wahrscheinlich auch deshalb weil ich durch meinen neuen Mitbewohner vor 2 Jahren mehr dazu animiert war mit ihm ab und zu Sport zu machen und ab und zu auch Kraftsport.Mein Rat an alle die vor haben Finasterid zu nehmen: Jungs und Männer lasst es sein. Ein paar Haar mehr auf dem Kopf zu haben wird euch nichts bringen um euch nach außen hin vitaler bzw. gut aussehender zu zeigen. Ich hatte in all der Zeit keine wirkliche Chance bei Frauen und habe mich noch unattraktiver als vorher gefühlt, weil ich diese depressive Verstimmung einfach ausgestrahlt hab. Man kommt aus der Spirale der Depression nicht raus wenn man erst mal in einer Art Kreislauf ist und meint auf Finasterid angewiesen zu sein um noch das bisschen Attraktivität bzw. Haar auf dem Kopf zu erhalten. Das stimmt einfach nicht. Gott sei Dank ist das Mittel nichts, was einen abhängig macht oder so macht. Man kann es einfach weg werfen und hat auch kein Verlangen danach. Zumindest konnte ich es zweimal problemlos absetzen.Lasst bitte die Finger davon. Es ist nicht ganz ungefährlich. Es klaut euch Lebensfreude und ich ärgere mich heute viel viel mehr um die Zeit die ich wegen Finasterid verpasst habe zu leben, als um die paar Haare die es erhalten hat. Wenn ich könnte ich würde es wieder rückgängig machen, aber es geht leider nicht. Vor allem habe ich Angst vor den Spätfolgen. Denn eins kann ich allen ganz ganz ganz sicher bestätigen: Ich gehe auf jeden Fall schneller bzw. öfter auf Toilette als damals wenn ich was getrunken habe. Das ist auch heute noch so und ich denke das wird auf alle Fälle nicht mehr weg gehen. Die Psyche kann man sich irgendwie wieder zurecht biegen mittels einer psychologischen Therapie, die in meinem Fall auch damals nach der ersten Einnahme begann und ich später während der zweiten Einnahme wieder zum selben Psychologen gegangen bin weil ich gemerkt hatte, dass es mir nicht gut geht. Aber was mit meiner Prostata jetzt ist weiß ich nicht, außer dass ich nicht so lange wie damals mein "kleines Geschäft" zurück halten kann.Tut es euch nicht an. Ich hoffe, dass wenigstens ein Mensch das hier lesen wird und sich das eventuell zu Herzen nimmt.Alles Gute wünsche ich an dieser Stelle allen die es auch genommen haben.

@jungerMann11

Also ich habe jetzt ihr Bericht gelesen und musste eins festellen. Wieso haben Sie nicht gleich ihren Hausartz oder Hautartz besucht und ihn das gnaze geschildert?? Wenn ich mich unwohl fühle oder bekomme schmerzen mit meine Hoden, Sonstiges. Da würde ich doch sofort meinen Hausartz besuchen und der würde doch dann sagen, was ich zu machen solle. Also ich habe das mal früher genommen wo ich 18 war und es hat bei mir super gut finktioniert und habe auch keine Nebenwirkung gespürt. Hast du auch 1 Tag ausgesetzt? Du musst ja nur 1 mg nehmen, d.h nach 4 Tage machst du 1 Tag pause und dann fängst du wieder an.  Also ich würde mal sagen, du gehörst zur der 1  %.

Bei 1% der jungen Männer entsteht durch Finasterid ein irreparabler Schaden, deswegen würde ich das auf keinen Fall anfassen. Nach nur wenigen Einnahmen kann es bereits zu spät sein.

und welcher irreparable Schaden sollte das sein, etwas mehr Details bitte

@Coolzernator

Besuch doch einfach mal die Seite der Stiftung zum Post-Finasterid Syndrom. http://www.pfsfoundation.org/

Mögliche Symptome sind z.B. genitale Taubheit, emotionale Abstumpfung, kognitive Defizite, etc.. 

Viele Ärzte kennen die Problematik jedoch nicht oder verharmlosen es, obwohl die FDA schon davor gewarnt hat.

@PSSDFrage

Vielleicht beugt es vor, wenn man Finasterid ganz langsam absetzt, aber das weiß ich nicht. Dazu kann ich nichts sagen und man sollte auf Grund dieser Infos nicht in Panik ausbrechen. Bei den meisten geht alles weg nach dem Absetzen. Ob die Schäden wirklich irreparabel sind, weiß auch niemand.

Es stellt sich die Frage ob tatsächlich Probleme mit der Fertilität gemeint sind oder eher mit einer sexuellen Dysfunktion (verminderte Libido, erektile Dysfunktion und Ejakulationsstörungen). Diese beklagen häufig insbesondere zu Beginn der Einnahme Patienten, diese nehmen statistisch mit der Dauer ab.

Bedenklicher sind da eher die Verschlechterung der Spermaqualität, welche bislang nicht wirklich ausreichend mit Studien beim Menschen erforscht ist. Bei akutem Kinderwunsch ist die Einnahme nicht wirklich anzuraten.

Nach 4 Wochen sollte sich der Haarausfall gelegt haben, eine wirkliche Verbesserung bring nur eine dauerhafte Einnahme.

Es kann unter anderem die LIbido senken und auch zu Brustwachstum frühren. Beides geht nach dem absetzen aber wieder zurück. Alle andere Nebenwirkungen kannst du in der Packungsbeilage lesen oder dir vom Arzt erklären lassen. Ich habe nach ca 9 Monaten erste "Erfolge" verzeichnen können. Allerdings halten diese nur so lange an, wie du es auch einnimmst. Und irgendwann ist alterstechnisch sowieso Schluß mit der Wirkung. Nebenwirkung habe ich bisher keine ( ca 3 Jahre) . Laß dich am besten von deinem Arzt beraten.

Bis zu welchen Alter wird es vorraussichtlich noch wirken?

@Coolzernator

Das ist bei jedem anders. Mein Arzt sagte mir damals ich könnte ab ca 40 damit rechnen.

es regt die Haarwurzeln an, die noch nicht abgestorben sind. Erste Erfolge müßten sich so nach ca. 8 Wochen zeigen. Der Erfolg zeigt sich so lange wie du es anwendest. Nach Absetzen wir der ursprüngliche Zustand wieder eintreten. Es gibt diese Lösungen in der Apotheke(selbst hergestellt) in verschiedenen Konzentr,ationen, so daß man, wenn der gwünschte Erfolg erreicht ist, eine niedrigere Erhaltungsdosis wählen kann ( ist auch billiger).. Von Unfruchtbarkeit dadurch habe ich noch nichts gehört.