Wenn Dysmorphophobie die Realität widerspiegelt?

4 Antworten

Um mal gleich direkt zu werden: Normalerweise haben wirklich hässliche Menschen die falsche Adresse erwischt, wenn sie vor einem Therapeuten oder Psychologen sitzen, statt vor einem Chirurgen der plastischen und ästhetischen Chirurgie. Darüber muss man ja nichts weiter verlieren. 

Ich habe für dich jetzt speziell zum Thema einen Link (eigentlich drei aber Gf lässt eben nur einen zu). Auf den Seiten solltest du mitunter Beispielfällen finden.

Es gab hier übrigens auch mal ein Mädchen / eine Frau, die durch ihre Hässlichkeit Probleme mit den anderen Mitarbeiterinnen auf ihrer Arbeitsstelle (Kleidungsshop) hatte wie sonst im Leben auch und deshalb machte sie eine Therapie. Leider scheint die Frage hier untergangen zu sein. Du kannst aber, falls es dich denn interessiert, doch mal unter den Themen "schön" "häßlich" "Aussehen" nachschauen, ob es da doch irgendwo steht. Vier Augen sehen ja bekanntlich mehr als zwei. Der Beitrag ist vllt. ca. um 2010 entstanden.

(Hier mal die Kommentare von "Matschgesicht" näher betrachten) www.hilferuf.de/forum/ich/158179-an-diejenigen-die-sich-h%C3%A4sslich-f%C3%BChlen-und-darunter-leiden-drucken.html  

Auf der selben Seite gibt es ein Thema -> Das Leben als hässliche Frau - Suche den Austausch (mit der Suchmachine suchen

Auf bfriends.brigitte.de gibt es in den foren unter persoenlichkeit ein Thema -> Hässlichkeit mein lebenslanger Fluch TE heißt: "BrokenMirror" (bei mir hats die Suchmachine gleich ausgespuckt, es sollte auch hier keine Findungsschwierigkeiten geben)

Mir fällt noch ein, dass es auf tumblr. eine Seite gibt auf der sich hässliche Mädchen und Frauen austauschen können. ugly-girl-problems.tumblr.com Auf der Seite muss You are not alone stehen und das Bild von Helga Pataki einer Figur aus der Zeichentrickserie Hey Arnold!

Woher ich das weiß:Recherche

Wesentliches Ziel einer Psychotherapie ist ein größeres Ausmaß an seelischer Ausgeglichenheit.
Wenn es möglich ist, wird der Psychotherapeut Schritte initiieren und unterstützen, die zu einer größeren Akzeptanz der eigenen Situation führen. Das kann aber auch bedeuten, dass es eine schmerzhafte Phase in der Therapie gibt, wo der Schmerz Ausdruck finden muss über die mit dem Aussehen verbundenen Enttäuschungen und evtl. negativen sozialen Erfahrungen. - Erst dann kann eigentlich eine innere Neuorientierung stattfinden, wo auch z.B. neben dem Aussehen andere wichtige Quellen eines positiven Selbstwertgefühls entdeckt und gestärkt werden.

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 09:09

Also ist es schon denkbar, das man in einer Therapie mit einer bestimmten Wahrheit konfrontiert werden kann, die man sonst nicht in der Gesellschaft erwarten kann?

Tamtamy  26.07.2018, 09:11
@ziiim

Ja. Zu einer fachgerechten Psychotherpie gehört auch eine ehrliche Grundhaltung bezüglich realitätsbezogener Rückmeldungen.

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 09:23
@Tamtamy

Aber was solchen Menschen dann erzählt wird, wenn Sie die Tatsache akzeptieren müssen, das Sie nicht unter einer Wahrnehmungsstörung leiden, sondern es wirklich Gründe gibt die Sie im zwischenmenschlichen Bereich scheitern lassen, wozu Ihr Aussehen einen großen Teil beisteuert, weißt Du nicht oder? Es wäre ja somit der einzige Weg, wirklich eine ehrliche Antwort zu dem eigenen Aussehen zu bekommen.

Tamtamy  26.07.2018, 09:26
@ziiim

Es gibt keine vorher festgelegen Standardantworten. Wie ein Therapeut reagiert bzw. handelt, hängt von der jeweiligen Person und den konkreten Umständen ab. Wichtig ist auf jeden Fall eine vertrauensvolle Beziehung zwischen ihm und dem Patienten/Klienten. Der Therapeut muss auch eine gute Einschätzung davon haben, was dem Pat. zugemutet werden kann zum jeweiligen Zeitpunkt.

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 09:39
@Tamtamy

Ok, dann danke für Deine Zeit und die ausführlichen Antworten. Eine Frage hätte Ich dann noch. Wenn ein Patient darauf besteht zu erfahren ob er Dysmorphophobie hat, oder seine Vermutung keine Einbildung ist, darauf aber keine eindeutige Antwort vom Therapeuten bekommt, macht es dann überhaupt Sinn die Therapie mit solchem fortzusetzen? Kann man dann davon ausgehen, das der/die Therapeut/in unfähig ist den Patienten auf einer bestimmten Basis mit der Wahrheit zu konfrontieren?

Tamtamy  26.07.2018, 09:46
@ziiim

"Keine eindeutige Antwort" - davon allein sollte man keine Therapiebeendigung abhängig machen.
Angebracht wäre vielmehr, den Sachverhalt seitens des Patienten noch einmal anzusprechen.
Zum Beispiel so: "Ich habe Sie um Ihre ehrliche Meinung gefragt. Und Sie haben mir gesagt: "...". - Ich bin jetzt unsicher, ob das nicht eine ausweichende Antwort war von Ihnen. Das wäre schon wichtig für mich zu wissen, ob Sie mich schonen wollen, oder ob das wirklich Ihre ehrliche Meinung ist."

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 09:54
@Tamtamy

Das ist jetzt irgendwie ein wenig verwirrend beschrieben.

Ein Patient wird doch eher verunsichert wenn Er das Gefühl hat das der/die Therapeut/in, aus welchen Gründen auch immer, nicht eindeutig und ehrlich antworten kann. Ist ein Therapeut somit verpflichtet auf so eine Frage ehrlich zu antworten? Und wenn Er oder Sie das nicht tut, sondern vielleicht einfach nur versucht das Thema zu umschiffen, um eine direkte Aussage zu vermeiden, würde eine Therapie dann noch Sinn machen?

Auch aus der Sicht eines Therapeuten... Wenn man seinen Patienten nicht mit der Wahrheit konfrontieren kann, weil man sich durch die ehrlich gedachte Antwort, selbst einer gewissen Oberflächlichkeit überführt, und dem Patienten vielleicht zustimmen MUSS, das es keine Dysmorphophobie ist?

Tamtamy  26.07.2018, 09:58
@ziiim

Dem, was ich zuletzt geschrieben habe, habe ich eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Kernaussage: Wenn der Patient verunsichert ist, dann sollte er das (so gut wie ihm das möglich ist) dem Therapeuten offen sagen.

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 10:10
@Tamtamy

Ok, das hab Ich verstanden. Und wenn der Therapeut dann so reagiert wie Ich es beschrieben habe?

Es gibt ja Menschen, die im Gesicht und am Körper entstellt sind.

Da ist es unterschiedlich wie jemand damit umgeht. Das ist aber keine psychische Erkrankung, damit individuell umzugehen.

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 09:26

Um entstellte Personen geht es dabei eindeutig nicht!

loema  26.07.2018, 09:56
@ziiim

Sondern? Erkläre es mir bitte.

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 09:58
@loema

Also eigentlich ist es in der Frage schon aufgeführt. Und auch die Diskussion mit Tamtamy ist da gut nachzuvollziehen, falls Du Dich des Themas nochmal annehmen möchtest.

Ich habe einige mit der Störung gekannt, und sie waren alle ausgesprochen hübsch. Sonst ist es keine Dysmorphophobie sondern eine realistische Einschätzung.

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 09:03

Das ist mir ja schon klar das es Dysmorphophobie ist wenn diese Menschen eigentlich gut aussehen. Aber was passiert, wenn es eben nicht so ist? Macht ein Therapeut jemand ehrlich darauf aufmerksam das derjenige keine Wahrnehmungsstörung hat, sondern anscheinend wirklich außerhalb einer bestimmten Norm liegt, wenn es um das Thema Attraktivität geht? Oder wird um dieses Thema dann der Mantel des Schweigend gelegt?

Schrumpfer  26.07.2018, 12:39
@ziiim
Macht ein Therapeut jemand ehrlich darauf aufmerksam das derjenige keine Wahrnehmungsstörung hat, sondern anscheinend wirklich außerhalb einer bestimmten Norm liegt, 

das ist unnötig

der Patient findet sich ja selbst hässlich

warum sollte ein wirklich hässlicher Mensch glauben, dass er an Dysmorphophobie, also an einer Wahrnehmungsstörung in Bezug auf sein Aussehen leidet?!

die meisten, die an Dysmorphophobie leiden, wissen das ja noch nicht mal und kennen den Begriff auch gar nicht

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 12:41
@Schrumpfer

Gibt es sicherlich. Beantwortet aber ja nicht die Frage.

Schrumpfer  26.07.2018, 12:46
@ziiim

deine Frage ist ja auch unlogisch und macht keinen Sinn, was ich mit meinem Kommentar zum Ausdruck bringen wollte!

der Fall, dass ein wirklich hässlicher Mensch glaubt, dass er eigentlich schön sei und nur an einer Wahrnehmungsstörung, der Dysmorphophobie, leidet, ist ein extremer Ausnahmefall

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 12:51
@Schrumpfer

Ne, dann hast Du die Frage falsch verstanden!

Die Symptome decken sich ja bei Leuten mit Dysmorphophobie, und Leuten die durch Ihre körperlichen Voraussetzungen wenig gute Erfahrungen machen. Insofern sind beide ersteinmal nur mit dem Gedanken der eigenen Abwertung beschäftigt. Die Frage war, ob dann ein Therapeut bei dem Patienten der augenscheinlich wirklich durch sein Aussehen benachteiligt ist, so ehrlich sein muss, darauf hinzuweisen das er Recht hat.

Schrumpfer  26.07.2018, 13:01
@ziiim

Dysmorhophobie bedeutet, dass man sich selbst wahnsinnig hässlich findet, obwohl man ganz gut aussieht, oder anders ausgedrückt: die Angst davor, körperlich entstellt zu sein (wer wirklich entstellt ist, hat keine Angst davor und hat deshalb auch keine Dysmorphophobie, er ist nur dysmorph!)

dann hast du den Begriff in deiner Frage falsch verwendet!

Die Frage war, ob dann ein Therapeut bei dem Patienten der augenscheinlich wirklich durch sein Aussehen benachteiligt ist, so ehrlich sein muss, darauf hinzuweisen das er Recht hat.

ja, natürlich

aber nicht mit der abwertenden Keule: "Sie sind aber auch wirklich extrem hässlich! Kein Wunder, dass Sie niemand haben will!"

sondern eher so: "Nicht alle Menschen können sehr attraktiv sein. Aber das ist kein Grund sich selbst klein zu machen oder von anderen schlecht behandelt zu werden! Die Persönlichkeit ist das, was Menschen zum Strahlen bringt. Zudem können Sie auch mit Ihrem Fachwissen punkten. Der Kundenkontakt ist vielleicht nichts für Sie, aber es gibt sicher einen Platz, an dem Sie richtig aufgehoben sind und auch geschätzt werden."

ziiim 
Fragesteller
 26.07.2018, 13:04
@Schrumpfer

Na siehste, mehr wollt Ich nicht wissen ;)

Schrumpfer  26.07.2018, 13:06
@ziiim

bitteschön

ElCaballero81  07.07.2019, 11:19
@Schrumpfer

Die Aussage: „Der Kundenkontakt ist vielleicht nichts für Sie“, ist ja schon wieder oberflächlich bis ins Mark, da kommt die Oberflächlichkeit dann auch bei dir raus ;)