Was ist der Unterschied zu Wirkung und Stimmung?

2 Antworten

Also ich habe damals auch Kunst als LK gehabt. Ich würde spontan sagen, dass Wirkung eher Attribute sind, die bei den Betrachtern ausgelöst werden und Stimmung eher auf das Objekt (in dem Fall dein Grün) zutreffen. Also meiner Meinung nach eine verschiedene Blickrichtung erstmal.

Was aber auch auf jeden Fall stimmt, ist dass Stimmung und Wirkung nicht sehr unterschiedlich/trennscharf sind. Es ist Kunst und Analyse, da braucht man für jede Kleinigkeit etwas neues ;)

Ist aber eher meine eigene Interpretation, also keine Gewähr.

Die Wirkung einer Farbe entspricht der Sinnesempfindung eines Menschen. Die Stimmung, die eine Farbe auslöst, ist abhängig von der Gefühlseinstellung des Menschen, der diese Farbe betrachtet.

Du musst grundsätzlich unterscheiden, dass jede Farbempfindung  stets mit wenigstens zwei Gefühlseinstellungen erlebt werden kann, nämlich als Zuneigung und Lust oder als Abneigung und Unlust. Rot wird lustvoll als kraftvolle Stärke, als begeisterte Liebe und Appetit erlebt. Bei Unlust hingegen ist Rot aufregend, quälend: dann wird seine Stärke als Bedrohung empfunden; dann bewirkt Rot Überreizung und Ekelgefühl, also das Gegenteil des reizenden Appetits.

Je nach dem, in welchem Gefühlszustand sich ein Mensch befindet, bejaht, ignoriert oder verneint er eine bestimmte Sinnesempfindung, zum Beispiel eine Farbe. Eine Farbe, die er schön findet, ist also eine Sinnesempfindung, die von seinem Gefühl bejaht wird. Kurz: Diese Farbe entspricht seinem Gefühlszustand.

Wie bei jeder anderen Grundfarbe, variiert auch bei Grün die Bedeutung der Farbe, wenn sich der Farbton ändert. Ein reines, gesättigtes Grün beispielsweise hat eine ähnlich erregende Wirkung wie ein reines Rot. 

Je mehrverdunkelndes Blau dem Grün zugefügt wird, desto fester, „kälter“, gespannter,härter und widerstandsfähiger ist die psychologische Wirkung der Farbe.

Je mehr von dem aufhellenden, lösenden Gelb beigefügt wird, desto leichter, „wärmer“, lösender, weicher und anpassungsbereiter wirkt dieses Grün. Deshalb schrieb Kandinsky (Über das Geistige in der Kunst): „Eine lebendige Möglichkeit liegt im Grün, die im Grau ganz fehlt".

In der Farbpsychologie repräsentiert die Farbe Grün das „ICH“, bzw. die Einstellungen des Menschen zu sich selbst. Die unterschiedlichen Farbtöne des Grüns zeigen die verschiedenartigen Einstellungen des Menschen zu sich selbst. Das kristallklare, harte Blaugrün wird von Menschen bevorzugt, die gegen sich selbst unerbittliche Ansprüche stellen, die ihre Ansicht zum Prinzip erheben und es mit unbeeinflussbarer Konsequenz verfolgen.

Das reine Grün, das Kandinsky mit „der sogenannten Bourgeoisie“ vergleicht, will nicht wie das Blaugrün über sich hinauswachsen, sondern bloß sich selbst behaupten. Das reine Grün ist rein konservativ. Menschen die das reine Grün bevorzugen, wollen sich durch Festigkeit eine sichere Haltung schaffen. Sie streben nach Selbstsicherheit und Sicherheit überhaupt.