Warum ist OP-Kleidung grün?

11 Antworten

Lichtreflexion???????????? Es wird das OP-Gegiet ausgeleuchtet, nicht die Kleidung. Grün deswegen, dass, falls ein Patient während der OP stirbt, sich schon ein wenig an die Farbe gewöhnt hat, falls er ins Gras beisst. Nein ernstlich, das Grün lässt Blutflecken sehr dunkel erscheinen und leider stehen nach einer OP immer wieder Angehörige in Lauerstellung in verbotenen Zonen herum und für die mag so was, wenn alles rot ist von Blut sehr schlimm aussehen. Ich persönlich trage allerdings blaue OP-Kleidung. Einfach, weil ich diese Farbe mag.

Die Frage ist zwar schon sehr alt, aber trotzdem möchte ich hierauf noch antworten.

Ich bin selber Krankenschwester und diese Frage wurde während meiner Ausbildung behandelt.

Es gibt mehrere Gründe, weshalb die OP-Kleidung grün (oder auch manchmal blau) ist.

  1. Grün und blau sind Farben, die beruhigend auf den Menschen wirken. Patienten sind vor OP´s in der Regel sehr aufgeregt und man hat festgestellt, dass die Herzaktivität enorm zunimmt, wenn die Patienten mit OP-Fachpersonal konfrontiert werden, die weiße Bekleidung tragen. Grün und blau hingegen wirken beruhigend auf den Menschen. Es sind Farben, die in der Natur häufig vorkommen und es wird nicht sofort Gefahr damit verbunden.

  2. Es ist nötig, einen Farbkontrast zur OP-Fläche zu bilden, so sind z.B. auch die Abdecktücher des OP-Feldes grün oder blau. Wären diese Tücher weiß, dann würden sie, bedingt durch die Blutungen des OP-Gebiets, im Laufe der OP auch rot werden und die Ärzte könnten das OP-Gebiet nicht mehr gut überblicken. Der Farbkontrast ist bei den oft stundenlangen OP´s dringend nötig, weil sonst das OP-Gebiet vor den Augen der Ärzte verschwimmen würde.

  3. Auch für die Wäscherei ist dieser Farbunterschied wichtig, denn OP-Bekleidung wird gesondert behandelt, muss sie doch absolut keimfrei sein.

Es gibt inzwischen noch weitere Farben, die in Kliniken verwendet werden. So tragen einige Mitarbeiter der Klinik inzwischen auch rötliche Farbtöne, wie z.B. pinke Kleidung in der Pädiatrie, weil man festgestellt hat, dass Kinder dann nicht so schreckhaft und ängstlich reagieren.

Die Bettbezüge sind in den meisten Kliniken auch nicht mehr rein weiß, sondern wurden mit Gelb- oder Blautönen kombiniert. So versucht man auf diese Art und Weise langsam, diesen mit der Klinik verbundenen Schrecken ein wenig aus den Köpfen der Menschen zu entfernen. So gibt es z.B. auch schon einige Privatkliniken, in denen auf Arztkleidung komplett verzichtet wird, aber bis das in den Allgemeinklinken umgesetzt wird, werden wohl noch viele Jahre vergehen.

Letztendlich ist es aber so, dass der Respekt, der Ärzten gegenüber ausgeübt wird, doch immer noch am Höchsten ist, wenn sie wie üblich mit ihrem weißen Arztkittel durch die Krankenhausgänge wandern und ich glaube, das ist auch gut so. Irgendwie muss man sie ja von den Menschen unterscheiden können.

Wer weiß aber, wie sich die Farbgebung in den einzelnen Berufen in den nächsten Jahren ändern wird? Letztendlich sind Wissenschaftler und Forscher immer auf der Suche nach Veränderungen, die in ihren Augen Sinn machen. Manche machen wirklich Sinn und bei manchen fragt man sich, ob die Leute sonst keine Probleme haben ... aber das ist eine andere Geschichte.

Grün ist die Farbe, bei der das Auge nicht ermüdet. Gleichzeitig reflektiert sie das Licht der Op.-Lampen wenig. Ärzte und Assistenten müssen das Wundgebiet sehr gut sehen können und diese Farbe hat sich als die beste herausgestellt. In den meisten Op. sind ja auch die Wände grün.

Die OP-Kleidung war nicht immer grün. Traditionell war sie eher weiß, doch da viele Patienten regelrechte Panikattacken und Herzkasper kriegten, wenn sie im Narkoseraum von Männern in Weiß besuch bekamen. Panik oder nur leichte Angst vor einem medizinischen Eigriff ist doch den meisten Menschen auch ohne die Krankenhausluft nicht fremd. Allerdings war das wiedersehen nach der OP mit den weißen Gestallten nicht immer fröhlich, wenn so mancher dachte, bereits im Himmel zu sein und dann... Ätsch, Bäsch...

Daher werden seit etwa 1980 Jahre zunehmend bunte OP-Kleider verwendet, um den Patienten stress zu sparen und für optische auflockerung zu sorgen. Je nach Klinik sind die OP-Kleider durchaus in verschiedenen Farben. Es überwiegen aber die in mint-grün, hell-blau, rosa oder gelb.

Ps: Zu Nelsons Zeiten war die Kleidung der Schiffsärzte genauso wie der Anstrich des OP-Raums in Blutrot!

Das hat zwei Gründe:

Erstens verhindert Grün den Nachbild-Effekt, dh. wenn Ärzte (manchmal mehrere Stunden) auf eine rote Operationswunde schauen, würden sie danach auf weißem Untergrund Flecken sehen, solche Effekt kennst du bestimmt auch.

Zweitens, ganz praktisch: OP-Kleidung muss getrennt von den anderen Kitteln gewaschen werden, durch die verschiedenen Farben ist ein Irrtum ausgeschlossen.

Warum hat diese Antwort nicht die meisten DHs? Das ist eigentlich die Richtige! Okay, die Frage ist jetzt schon etwas älter (^^), aber ich guck grad durch die "guten Fragen" und musste hier noch einen Kommentar abgeben!

@Micky16

Mach grad genau das gleiche XD