Was ist der Unterschied bei der Verdauung zwischen Smoothies und Obst?

7 Antworten

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Hallöchen!

Also der einzige Unterschied ist, wie du erkannt hast, das es schneller Verdaut wird. Das führt dazu das es schneller in deinen Blutzucker übergeht und verstoffwechselt wird. Dadurch bekommst du geringfügig schneller wieder Hunger da wie gesagt dein Blutzucker schneller steigt und dann auch ein wenig früher wieder absingt. Ein niedriger Blutzuckerspiegel hat Einfluss auf dein Hungergefühl. Machst du jetzt aber noch zusätzlich Kleie, Chiasamen, Flohsamenschalen oder Leinsamen (geschrotet) mit in den Smoothie, bewirkt es das dieser Zucker der Früchte langsamer in dein Blut übergeht, dein Blutzucker länger konstant bleibt und du erst später wieder Hunger bekommst.

Also: Ja, wenn du statt dem Obst das ganze als Smoothie trinkst, bekommst du wieder schneller Hunger. Kompensieren kannst du das aber in dem du welche holst wo noch extra lösliche Ballaststoffe drin sind (siehe die oben genannten Quellen) oder sie einfach selbst noch dazu gibst. 

Grüße vom Ernährungsberater :)

Danke! Das war super erklärt! Da ich Chia sowieso liebe werde ich in Zukunft nicht nur das Frühstück damit aufpeppen! :)

Du wirst tendenziell schneller wieder Hunger bekommen, weil die Verdauung schneller geht und der Magen schneller wieder frei ist. Beim Trinken ist auch die "Ess"-Geschwindigkeit erhöht. Wie lange etwas im Mund gekaut wird beeinflusst das Hungergefühl. Je länger etwas im Mund war, umso schneller stellt sich ein Sättigungsgefühl ein. Das ist ja auch ein oft gewollter Nebeneffekt: In der Smoothie-Form bekommt man auch weniger leckere Sachen in größeren Mengen runter.

Ob die Auswirkung bemerkbar ist oder nur minimal kannst ja einfach mal ausprobieren (mehrmals morgens die Varianten testen z.B.).

Kann man also sagen das der Körper bei der "Flüssigvariante" per Hunger mehr Energie verlangt als er bei fester Nahrung fordern würde?

@StoneRose

Nein nicht direkt. Der Körper orientiert sich "ohne Nachdenken" eher an der Zusammensetzung und Menge der tatsächlich aufgenommenen Nahrung (er steuert Hunger/Sättigung). 

Aber mental verlierst du an Appetit, wenn du Nahrung langsam aufnimmst. Das ist dann aber ein bewusster Vorgang und muss von der körperlichen Reizsteuerung unterschieden werden. 

Und dazu kommt noch, dass der Körper keine Zeit hat entsprechende Sättigungssignale  zu senden, wenn du sehr schnell Flüssignahrung ausnimmst. Es sei denn die Menge steht schon vorher fest.

@DreiGegengifts

Danke, ich glaube jetzt hab ichs so halbwegs kapiert ;)

@StoneRose

Was ich schon oft erlebt habe: Ich fang an zu frühstücken und bin vielleicht bei der Hälfte als ich unterbrochen werde vielleicht für 5 Minuten. Vor der Unterbrechung hatte ich noch reichlich Hunger. Zurück komme ich aber mit einem klaren Sättigungsgefühl.

Dein Magen ist auf jeden Fall schneller mit der Arbeit fertig. Für Menschen mit diszipliniertem Essverhalten ist das kein Problem.

Die Gefahr bei den Smoothies ist aber eher die Menge die man auf einmal zu sich nimmt. Gerade bei gekauften Smoothies bekommt man kein Gefühl, wieviel Obst man zu sich genommen hat. Und die Kalorien erfährt man nur, wenn man auf der Flasche danach schaut.

Vorteile liegen auf der Hand, man hat bei den gekauften Smoothies nicht die Arbeit und gerade bei den grünen keine schnell verderblichen Reste im Kühlschrank. Auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung.

Darf ich die Zeile "Für Menschen mit diszipliniertem Essverhalten ist das kein Problem." so verstehen das man wartet bis man Hunger bekommt vs. bis "wieder was reinpasst"?

Danke für deine Antwort.

@StoneRose

Ich selber verstehe darunter die drei Mahlzeiten am Tag, die man mit einem Abstand von mindestens 5 Stunden dazwischen einnehmen sollte.

Dabei entfallen nach Möglichkeit auch die Snacks dazwischen. Zumindest bei einer Gewichtsreduktion sollte man diese vermeiden und ansonsten gesunde und kohlenhydratarme Snacks bereit halten.

@Brunnenwasser

Auf einen gewissen Zeitabstand achte ich zwar nicht, ansonsten nehme ich aber 3 Mahlzeiten täglich zu mir um die Verdauung in Gang zu halten. Zwischensnacks gibts keine, außer ich gönn mir mal was Süßes. Muss auch sein ;)

Ich möchte eigentlich das Gewicht garnicht reduzieren, bzw. das Gewicht ist mir da egal (BMI 20,3) und könnte auch noch gern 2 kg raufgehen ohne das ich ein Problem hab. Es geht mir nur um eine gesunde Ernährung generell. Hat man sich ein paar Tage in Folge ungesund ernährt fühle ich mich schwer wie ein Stein, bei gesunder Ernährung schwebe ich fast über das Pflaster ;)

Mir fiel mal auf, dass bei Smoothies alles zu schnell geht, weil man sie nicht kaut.

Davon rät z.B. Jutta Bruhn, Ernährungsberaterin in Berlin, komplett ab, weil nämlich in der 'Bereichsleitung' Bauchspeicheldrüse in dem Moment, wo von der 'Rezeption' Essen gemeldet wird, die entsprechenden Verdauungssäfte produziert und bereitgestellt werden müssen. Dazu sind die Kaubewegungen im Mund erforderlich, bei denen Speichel produziert wird. Alles wird dann in die Chefetage geschickt und trifft dort mit den Säften aus dem Bereich Bauchspeicheldrüse zusammen. Nach der gründlichen Besprechung gehts dann ab in die Auslieferung.

Da mir das alles einleuchtet, mache ich seither diese Kaubewegungen - obwohl ja alles schon weitgehend flüssig ist - und siehe da - ich vertrage meine Smoothies besser.

Nach meiner anfänglichen Begeisterung habe ich die Smoothieproduktion inzwischen etwas zurückgefahren, denn ich bin durchaus aufnahmefähig für gut begründete, kritische Argumente und muss nicht unbedingt was mitmachen, nur weil es alle tun. 

Mit Kalorien hat das alles nichts zu schaffen - den Körper schert das nicht: ihn interessiert, wie bekömmlich es ist, was er bekommt. Und Naturgesetzen ist es komplett wurscht, ob wir sie für nötig, wahrscheinlich oder sinnvoll halten - sie wirken einfach.

Und durch Selberkauen hat man viele Vorteile, da die entstehenden Enzyme sich z.T. schon im Mund zu Zucker umwandeln. Irgendein Schöpfer hat das gut hingekriegt!

Meinen Smoothiemixer benutze ich inzwischen auch zum Schreddern von Lein-, Chia- und Hanfsamen, die ich eßlöffelweise in Müsli oder Joghurt reinrühre: Damit ist die Basisversorgung an Omega-3-Fetten gewährleistet (die wirken entzündungswidrig und werden überall gebraucht). So ist es preiswerter und frischer!

Und Kokosflocken zerkleinere ich damit in Richtung Mehl - auch ganz praktisch.

Im Prinzip ist da kein Unterschied.

Und man bekommt auch keinen Hunger, weil der Magen leer ist, sondern man wird hungrig, wenn der Körper Energie benötigt.

Wenn Du aber Äpfel zu Dir genommen hast, hat Dein Körper erstmal Energie.

Und dabei spielt es keine Rolle, ob Du den Apfel isst oder ob Du ihn pürierst und trinkst.

Laut der Aussage müsste es ja reichen wenn ich Apfelsaft trinke, wenn ich hungrig bin. Oder Zucker pur esse.

Die Magendehnungsrezeptoren, sowie verschiedene Stoffwechselprozesse (z.B. Insulinstoffwechsel) regeln über dein Gehirn deinen Hunger und deine Sättigung. Also nö, es ist nicht nur von der Energie abhängig.