Viele Trekkingräder haben inzwischen 30 Gänge. Ist das wirklich nötig oder tun es auch 21 Gänge, wie früher?

10 Antworten

Es sind nicht 30 Gänge. Es sind drei Kettenblätter vorne und zehn Zahnritzel hinten, die theoretisch 30 Kombinationsmöglichkeiten zulassen.

Tatsächlich sind es einige weniger vernünftig nutzbare. Zum einen soll die Kette nicht überkreuz laufen (also z.B. großes Kettenblatt vorne und großes Zahnritzel hinten), da dies sowohl Kette als auch Ritzel schneller verschleißen lässt. Somit fallen mindestens zwei Schaltkombinationen, eher sechs weg.

Dann kommen einige Übersetzungsverhältnisse in verschiedenen Kombinationen mehrfach vor, bzw. sind nahezu identisch.

Von allen möglichen Schaltkombinationen sind idR. nur 2/3 sinnvoll nutzbar. Diese feine Abstufung von effektiv 20 Gängen ist für einige Radfahrer tatsächlich sinnvoll und komfortabler.

Aber das Gros benötigt in der Tat selten mehr als sieben Gänge und war auch schon zu 18 "Gang"-Zeiten mit dem Handling von zwei verschiedenen Schaltmöglichkeiten (Kettenblatt und Zahnritzel) überfordert.

Ich wunder mich eh, dass sich die - inzwischen sehr komfortablen und mittlerweile erschwinglichen - Nabenschaltungen sich noch nicht stärker durchgesetzt haben.

Das ist genau wie mit den modernen Autos. Früher hatte ein Auto 4 Gänge. Heute hat ein neues Auto 6 und manche sogar 7 Gänge. Wenn ein Getriebe gut abgestimmt ist, reichen 4 Gänge vollkommen aus. Das Getriebe wiegt dann weniger und es kann auch weniger kaputt gehen.

Das Problem ist, dass es verschiedene Aufnahmesysteme sowohl für die Ritzel am Hinterrad als auch für die Kettenblätter vorn gibt.

Die besten Systeme werden heute nicht mehr mit wenigen Gängen angeboten. Im Gegensatz zu Olaf68 meine ich aber, dass es ab 2X8 schon solide wenn auch nicht die leichteste Technik gibt (Claris compact).

Die tatsächliche Zahl der Gänge kann man oft mit folgendem Schema ermitteln: Für 3x10: Das sind zunächst mal 10 Gänge hinten auf dem mittleren Kettenblatt vorn. Dazu kommen noch zwei kleine und zwei große wenn man auf das kleine oder große Kettenblatt schaltet. Sind also 14 Gänge, 3x9 sind 13, 3x8 wären 12. Ein Ritzel mehr hinten bedeutet auch nur einen Gang mehr.

So oder so ähnlich ist die Übersetzung bei einem Alltagsrad abgestimmt. Beim Rennrad sind es mehr Gänge. Hier kann 2x10 durchaus 16 Gänge ergeben, die dann aber näher beieinander liegen.

Persönlich hatte ich mit 3x7 Gängen Probleme. Entweder die Gänge waren nicht fein genug abgestuft oder ein großer oder kleiner Gang hat gefehlt. Mit 3x8 war das behoben. Bei gleichem Übersetzungbereich, 48-28 vorn zu 11-28 hinten, lagen die Gänge nun dicht genug beieinander, zwölf Gänge, von 1:1 bis 48:11.

Jetzt fahre ich 3x9 immer noch im gleichen Bereich und immer im richtigen Gang. Doch das wäre mit einem neu gekauften Trekkingrad mit 3x10 nicht unbedingt der Fall. Das hätte Gänge, mit denen ich senkrecht die Wand hochfahren könnte und ein wirklich großer könnte fehlen.  

3x8 sollte für dich schon ausreichen. (Dazu wäre es gut, wenn die Zahnkranzkassette hinten an deine Bedürfnisse angepasst wäre.) Es gibt andere Kriterien, die mir wichtiger beim Trekkingrad wären als die Anzahl der Gänge.

  

21 Gänge reichen normalerweise völlig aus; das Problem ist, daß es qualitativ bessere Schaltungen nur noch mit 27 oder 30 Gängen gibt.

Der Nachteil von 30 Gängen ist, daß die Schaltung exakter eingestellt werden muß (die Zahnräder stehen natürlich enger zusammen) und die Kette schmaler, d.h. weniger robust ist.

Die Alternative zu einer 30gang Schaltung wäre vermutlich eine Nabenschaltung, da reichen wesentlich weniger Gänge, da es keine Überschneidungen gibt.

Zwischen 21 und 21 sehe ich keinen Unterschied :)

Aha, du hast das noch schnell geänert.