Schulden bei AOK?

2 Antworten

kostenfreie Familienversicherung gibts nur bis zum Tag vor dem 23. Geburtstag. darüber hinaus nur, wenn man eine Schule besucht oder studiert.

wenn du sagst, dass er 25 ist, dann liegt das sehr nahe, dass er, seitdem er 23 ist, aus der Familienversicherung rausgefallen ist.

in Deutschland gilt Versicherungspflicht. d.h. jeder muss versichert sein, bzw. sich selbst versichern, egal ob er Leistungen in Anspruch genommen hat oder nicht.

für die Durchführung der gesetzlich geregelten Versicherungspflicht bedarf es keiner Willenserklärung des Versicherten. man wird quasi zwangsversichert und hat die Beiträge entsprechend selbst zu zahlen.

normalerweise ist der monatliche Betrag, den er zu zahlen hätte bei ca. 180 Euro (Mindestsatz). nun hat er aber sich das Loch selbst tiefer gebuddelt, indem er nie die Anfragen der AOK beantwortet hat. damit war die AOK gesetzlich verpflichtet die Beiträge auf den Höchstsatz hochzusetzen. der liegt bei besagten ca. 800 Euro. das Ei hat er sich also selbst ins Nest gelegt.

sobald er ALG2 bezieht, ist er darüber zwar versichert, der Schuldenberg bleibt aber erhalten. der löst sich nicht in Luft auf.

was sollte er nun tun. zunächst erstmal mit der AOK Kontakt aufnehmen und seine Einkommensituation der letzten beiden Jahre offenlegen. wenn er nichts an Einkommen hatte, dann muss er das so auch mitteilen. dann heißt es hoffen, dass die AOK mit sich reden lässt und von den 800 Euro monatlich absieht und doch nur den Mindestsatz von 180 Euro ansetzt. das würde den Schuldenberg schonmal um einiges minimieren. dann bleibt eigentlich nur noch eine Ratenzahlung, um das alles abzustottern.

wenn er zum Arzt will, muss er sich bei der AOK einen Notfallbehandlungsschein ausstellen lassen. darüber kann der Arzt dann abrechnen.

alimamelodie 
Fragesteller
 05.02.2019, 16:20

Vielen Dank für die Antwort

okieh56  06.02.2019, 17:48

Völlig korrekt - wie immer :-)

eulig  06.02.2019, 18:01
@okieh56

danke okieh :)
du aber auch immer!

Kontakt zur Krankenkasse aufnehmen und nachweisen, dass er kein Einkommen hatte. Dann reduziert sich der Beitrag auf ~180€ im Monat. Sind aber trotzdem Schulden welche natürlich zurückgezahlt werden müssen. Versuchen eine Ratenzahlungsvereinbarung abzuschließen, dann besteht wieder voller Versicherungsschutz.

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