AOK pfändet mein Konto, was tun?

15 Antworten

Also bis ein Konto gepfändet wird, muss schon viel passieren. Für eine Kontopfändung ist nämlich ein Titel/Vollstreckungsbescheid nötig.

Ich vermute, dass in dem Fall einfach viel zu spät reagiert wurde.

Erst bekommt man Zahlungsaufforderungen und Mahnungen von der KK. Danach wird das Ganze dann meist einem Inkassobüro übergeben, das ebenfalls Mahnungen verschickt.

Wenn man dann immer noch nicht reagiert hat, geht es zum Vollstreckungsgericht. Erst bekommt man einen Mahnbescheid. Wenn man nicht innerhalb von 2 Wochen Widerspruch einlegt, dann bekommt man einen Titel/Vollstreckungsbescheid, mit dem die Forderung 30 Jahre lang vollstreckt werden kann und Pfändungen durchgeführt werden können.

Spätestens beim Mahnbescheid hätte man reagieren müssen. Wenn die Forderung berechtig gewesen wäre, hätte man auch schon zu dem Zeitpunkt rechtzeitig ein P-Konto einrichten lassen sollen. Beim P-Konto liegt der Freibetrag bei etwa 1100 Euro. Alles was monatlich 1100 Euro übersteigt, darf gepfändet werden.

Auch wenn die Forderung in dem Fall unberechtigt gewesen sein könnte, ist es wegen dem Titel nun zu spät und das Geld muss gezahlt werden. Eventuell wäre es hilfreich einen Anwalt zu befragen. Es gibt Beratungsscheine für Geringverdiener, womit man sich für 15€ beraten lassen kann.

Auch wenn das Problem mittlerweile schon geregelt wurde, würde ich jedem der ein ähnliches Problem hat raten, rechtzeitig zu reagieren und nicht erst zu warten bis ein Titel/Vollstreckungsbescheid vorliegt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dein Doppelversicherung in zwei gesetzlichen Krankenkassen gibt es - es liegt also ein Fehler vor. Ich vermute, das Jobcenter hat dich bei der AOK deines neuen Bundeslandes angemeldet (es gibt 11 verschiedene AOK'en). Deine vorherige AOK bekam eine Abmeldung und hat dich - da keine weitere Meldung kam- als freiwillig Versicherten weiter geführt.

Wenn du bereits eine Pfändung hast, musst du wohl einige Wochen nicht auf Anschreiben reagiert haben.

Jetzt musst du das ganz schnell klären.

Am besten, du teilst deiner "alten" KK mit, dass du über das Jobcenter xy versichert bist und schickst deine Bewilligung hin. Dann sehen die, das die Anmeldung falsch gelaufen ist und setzen sich mit dem Jobcenter in Verbindung.

Auf die Korrektur durch das Jobcenter würde ich auf keinen Fall warten - bis dahin ist dein Freund pleite und du verhungert.

Lass dein Konto auf ein "P-Konto" umstellen, dann kommst du an das Geld heran, denn ALG II ist nicht pfändbar.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

dass du hier nicht selbst auch an der Misere ursächlich beteiligt bist, mag ich zu bezweifeln.

du bist umgezogen. wahrscheinlich hast du der "alten" AOK deine neue Adresse nie mitgeteilt und auch nicht drauf hingewiesen, dass du in einem anderem Bundesland wohnst. denn die AOKen sind alle selbständig und unabhängig voneinander in den Bundesländern.

wärest du nämlich deiner Pflicht als Versicherter nachzukommen, den Umzug und damit den Ausschluss aus der einen AOK und Aufnahme in die andere AOK zu melden, wäre dieses ganze hickhack nie passiert.

egal welche Kasse, wenn gepfändet wird, dann sind schon zig Schreiben an den Versicherten im Vorfeld rausgegangen, um den Sachverhalt zu klären. hättest du der AOK deinen Umzug gemeldet, wäre das auch alles bei dir angekommen. die AOK musste somit erst umständlich über das Einwohnermeldeamt anfragen, wo du denn nun abgekommen bist.

das "alte" Jobcenter meldet ab, weil du ja weggezogen bist. die "alte" AOK muss das Gesetz der Versicherungspflicht durchführen und macht dich zum Beitragsschuldner. alles rechtens.

also nicht immer gleich den Fehler auf die beteiligten Ämter schieben. die Grundlage für das Durcheinander hast du selbst geschaffen, mit deinem nicht gemeldeten Umzug.

was kannst du jetzt tun?

der "alten" AOK mitteilen, dass du umgezogen bist und seit Zeitpunkt X bei der "neuen" AOK versichert bist. das gleiche teilst du auch der "neuen" AOK mit. wenn du Glück hast, klären die AOKen dass dann unter sich. verlasse dich nicht auf das Jobcenter das zu klären. denn zum einen ist das nicht deren Fehler und zum anderen kann das Ewigkeiten dauern.

Du hast "kein Geld" dann nimm dir einen Anwalt, mit Beratungschein ( https://de.wikipedia.org/wiki/Beratungshilfe) das ist kostenlos. Die spielen Behördenpingpong mit dir. Keiner Schuld aber du sollst zahlen.

Beantrage ein P-Konto - sofort - bei deiner Bank - das schützt dein Geld. Unddann immer das Konto lehren.

Dann sprich mit der pfändenen KK über eine Ratenzahlung - dann pfänden die nicht mehr weiter.

Den Rest macht der Anwalt !!

Das kann man alles an einem Tag erledigen!

Es gibt keine Möglichkeit der Doppelversicherung ! Also solltest Du umgehend am Montag zur KK gehen, damit diese Pfändung schnellstens widerrufen wird. Warte bitte nicht auf das JC.