Muss man immer ins Sprechzimmer zum Arzt, obwohl man selbst weiß woher das Problem kommt und passende Medizin hat?

5 Antworten

Der Arzt steht in der Verantwortung, auch wenn andere Praxen das anders handhaben, hat auch dort der Arzt das Risiko.

Wenn er Montags die ersten 5 mit Arbeitsunlustbescheinigung nach hause schickt und das über seine Hilfe machen läßt, ist das sein Bier.

Wenn du regelmäßig (beispielsweise Migräne) eine Krankschreibung brauchst, rede selber mit dem Arzt und frag ihn ob ihr da zukünftig etwas leichteres für euch beiden beteiligten regeln könnt.

Das wird unterschiedlich gehandhabt.

Manchmal geht es mit 1 Minute beim Arzt im Sprechzimmer schneller als über die Sprechstundenhilfe.

Ein Arzt darf dir gar keine AU ausstellen ohne dich persönlich gesehen zu haben.

Die anderen Ärzte haben da nicht richtig gehandelt.

SonOfMyMum  10.03.2022, 12:47

In Schleswig Holstein zum Beispiel ist sowas sehr wohl erlaubt

michi57319  10.03.2022, 12:47

👍

Kleckerfrau  10.03.2022, 12:49
@michi57319

Hier mal ein Artikel dazu:

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ohne ärztliche Untersuchung – riskant? (anwalt.de)

Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU), auch Krankenschein genannt, hat einen hohen Stellenwert, und das gerade weil man weiß, dass Ärzte die Bescheinigung nur dann ausstellen, wenn sie von der Arbeitsunfähigkeit ihres Patienten überzeugt sind – und das geht nur nach einer persönlichen Untersuchung. Man weiß: Auf die AU ist Verlass; wenn ein Arzt bescheinigt, dass jemand arbeitsunfähig ist, dann ist das auch so.

Ein Krankenschein ohne ärztliche Untersuchung ist streng genommen arbeitsrechtlich wertlos. Denn: Die AU sagt implizit aus, dass der Arzt die Krankheit und die Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers bezeugen kann. Der Arzt kann aber schlecht vor Gericht erscheinen und über den Zustand des Arbeitnehmers aussagen, wo er ihn gar nicht zu Gesicht bekommen hat!

Erfährt der Arbeitgeber, dass man die AU ohne ärztliche Untersuchung erhalten hat, kann einen das in eine prekäre Lage bringen. Unter Umständen wird man gar nicht beweisen können, dass man tatsächlich arbeitsunfähig krank war! Gibt es beispielsweise Zeugen dafür, dass der Arbeitnehmer nicht bei einer ärztlichen Untersuchung war, oder gibt der Arbeitnehmer das selbst zu, hat die AU keinen Beweiswert mehr. Das kann dazu führen, dass der Chef den Arbeitnehmer abmahnt oder ihm schlimmstenfalls kündigt, weil er ihm betrügerisches Verhalten vorwirft.

Gegen solche Kündigungen kann man sich mitunter erfolgreich mit einer Kündigungsschutzklage wehren. Nur: Der Arbeitnehmer muss beweisen, dass er arbeitsunfähig krank war, und das fällt ohne beweiskräftige AU schwer, und ohne die Möglichkeit, seinen Arzt als Zeugen zu laden. Familienmitglieder oder Freunde können die Symptome zwar allgemein umschreiben, aber oft reicht das nicht für einen gerichtsfesten Beweis.

Also mein Arzt macht es auch so, dass wenn ich anrufe und die Praxis recht voll ist, die Sprechstundenhilfe mich fragt, was ich denn habe.

Wenn ich dann von vorn rein sage, eine Erkältung und ich brauche eig. nur eine AU, dann kann ich mir die meist 1std. später an der Anmeldung abholen und wieder gehen

...wenn du eine Krankschreibung brauchst mußt du i.d.Regel i m m e r

ins Sprechzimmer rein. Das wäre ja verrückt wenn die Damen am Empfang

einfach die Krankschreibungen ausfüllen dürften. Zum Schluß bräuchte

man den Arzt garnicht mehr.