Morbus Scheuermann und Kyphose?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Morbus Scheuermann und (Hyper-)Kyphose ist "mehr oder weniger" das gleiche. 

Eine Hypkerkyphose, ist eine zu starke Ausprägung der natürlichen Krümmung der Wirbelsäule, die immer leicht geschwungen ist. Der Schwung nach "hinten", im Brustwirbelsäulenbereich wird Kyphose genannt. 30°-50° Grad Krümmung sind normal. Hat man mehr, gilt es als krankhaft und ist eine Hyperkyphose, wobei das "Hyper-" umgangssprachlich oft weggelassen wird. 

Hyperkyphosen entwickeln sich oft im Wachstum, meist prägen sie sich in der Pubertät so richtig aus. 

Hyperkyphosen können relativ harmlos sein, vor allem wenn man nur wenige Grad über der Norm liegt. Sie können aber auch starke Schmerzen verursachen (häufiger natürlich bei höheren Graden), aber es können auch Folgeprobleme verschiedenster Art auftreten. Verschiedenartige Abnutzungserscheinungen der Wirbel vor allem, mit Pech auch Nervenschädigungen etc. 

Wie "schlimm" die Diagnose für dich ist, wird viel von der Höhe der Gradzahl abhängen. Ein Orthopäde kann das (theoretisch) am Röntgenbild ausmessen, wobei das nicht alle machen. 

Wirklich heilbar ist das nicht. Mit Physiotherapie und v.a. im Wachstum kann mit einem Korsett unter Umständen eine Verbesserung erzielen, oder zumindest eine Verschlimmerung eindämmen/verhindern. Ist der Körper ausgewachsen, tut man sich noch schwerer an der Gradzahl was zum positiven zu verändern.

Hyperkyphosen können operiert werden. (Ich bin mittlerweile an meiner operiert) Das wird vor allem bei höheren Gradzahlen gemacht, und/oder wenn der Patient starke Schmerzen leidet oder andere Probleme auftreten, die nur so in den Griff zu bekommen sind. Dabei werden Schrauben in die Wirbel gedreht, welche wiederum mit Stangen verbunden werden um das ganze aufzurichten und zu versteifen. 

Das ist eine sehr aufwändige Operation; durch die Versteifung der Wirbelsäule, bzw einem Teil davon, trägt das ganze eine eine mehr oder weniger starke Bewegungseinschränkung mit sich, auch werden umliegende Gelenke und Wirbel nach der OP stärker belastet, was später Probleme verursachen kann (aber nicht muss). Jedoch werden oft durch die OP Schmerzen deutlich besser usw.

Ich würde dir raten:

- Such dir einen Orthopäden, der aufSkoliosen (und somit auch Kyphosen) spezialisiert ist. (Skoliose ist der "Überbegriff" für Wirbelsäulenverkrümmungen, Kyphosen sind quasi eine "Unterart"). Lass dich von ihm beraten und auch auch deine Gradzahl ausmessen.

- Bist du  noch unter 18, würde ich dir eine Reha in der Katharina-Schroth-Klinik in Bad Sobernheim ans Herz legen, dort lernst du viele gute Übungen und kannst mit Glück dort auch direkt deine Gradzahl verbessern.

- Mach auf alle Fälle zu Hause/ambulant regelmäßig Physiotherapie

- Ist die Kyphose "stärker" ausgeprägt und bist du noch im Wachstum, ist ein Korsett auch eine Überlegung wert

- Ist sie über 80° könnte man über eine Operation nachdenken. Ich persönlich würde sie vor allem empfehlen, wenn starke Schmerzen vorhanden sind, und/oder sie sich schnell in einem kurzen Zeitraum deutlich verschlechtert.

Wenn du konkrete Fragen hast, beantworte ich sie dir gerne :)

Alles Gute!

Hey ich habe auch Kyphose und morbus Scheuerman, und es ist nicht das gleiche :) Morbus Scheuerman ist noch ein bisschen schlimmer, weil es die Wirbel versteifen lässt.
Hört sich schmerzhaft an ich weiß, das ist es auch. Ich habe täglich unerträgliche Schmerzen, und ich bin 15!
Mir wurde diese rückenkranheit schon mit 12 diagnostiziert. Seitdem trage ich auch 23h Stunden ein Korsett, welches mich physisch und psychisch dermaßen runterzieht. Ich habe allerdings auch 82 Grad :0 von daher also extrem...
Leider trage ich das Korsett seit Ca. Einem Jahr nicht mehr weil ich es einfach nicht mehr aushalte... Ich habe erst vor 2 Wochen ein neues Korsett  bekommen, und ich kann selbst dieses nicht tragen. Mein Korsett geht leider bis zum Schlüsselbein hoch :'( .
Da ich mit den Schmerzen nicht leben will (die leider mit dem Alter nicht weniger werden) versuche ich dem Artzt beim nächsten Röntgentermin im 7 Wochen beizubringen das ich lieber eine OP machen will.
Ach ja zu der Physio, ich habe 2 mal die Woche welche, sie hilft echt gut.
Ich hoffe bei dir ist es nicht so stark :)
Und wünsche dir gute Besserung!

Du solltest auf jeden Fall Krankengymnastik machen, sonst kann es sein, dass sich die Kyphose, also der Rundrücken, verschlimmert. Im schlimmsten Fall kann es zu einem dauerhaften Buckel und Schmerzen kommen.

Skoliose hab ich auch und bin 14 Jahre alt. Bin 1,59 m bisschen zu klein für mein alter. Vlt. Wegen meiner Wirbelsäule?

Eine Skoliose ist aber was ganz anderes...

@somi1407

Eine Skoliose ist eine seitliche Verkrümmung oder Verdrehung der Wirbelsäule, eine Kyphose ist eine Krümmung vorne/hinten. Das hängt schon eng zusammen, ist häufig auch "gemischt". Therapien sind sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch. Eine Kyphose ist einer "Unterart" einer Skoliose.