Können Medikamente Gedanken verändern?

9 Antworten

Wahngedanken sind ein typisches Symptom einer Psychose, allen voran einer paranoiden Schizophrenie. Eine Schizophrenie kann in der Regel (leider nicht immer) relativ gut medikamentös behandelt werden. Dazu werden Arzneitmittel aus der Gruppe der Neuroleptika (auch Antipsychotika genannt) eingesetzt.

Sämtliche Neuroleptika verringern die Verfügbarkeit des Botenstoffs Dopamin. Dopamin ist ein zentrales Glückshormon des Gehirns welches bei psychotischen Personen in viel zu hohen Mengen verfügbar ist (so zumindest die gänige Hypothese). Elementar dabei ist die Blockade der sogenannten D2-Rezeptoren. Dadurch werden die Positivsymptome einer Schizophrenie (Wahngedanken, Halluzinationen, Ich-Störung etc.) unterdrückt.

Neure Neuroleptika (sogenannt atypische Neuroleptika) modulieren zustäztlich die Serotonin-Rezeptoren so dass sich die Verfügbarkeit von Serotonin erhöht. Serotonin ist ebenfalls ein wichtiger Botenstoff welcher dem Gehirn Ausgeglichenheit, Kontrolle und Wohlbefinden vermittelt. Dies hat jedoch weniger mit den Wahngedanken sondern mit den Negativsymptomen (depressive Vestimmungen, Antriebslosigkeit etc.) einer Schizophrenie zu tun.

Das was du meinst wäre dann eine Psychose. Es gibt jedoch verschiedene Psychosen. Die die du meinst ist dann wohl ein Typ der Schizophrenie. Behandelt werden Psychosen mit Neuroleptika. Neuroleptika sind Antipsychotische Wirkstoffe der Psychopharmakologischen Gruppe. Sie wirken sedierend und machen je nach Wirkstoff leicht- bis stark benommen. Man muss jetzt unterscheiden ob die Psychose Psychisch bedingt ist oder durch einen Hirn- oder Körperschaden kommt. Neuroleptika wirken nur bei einem Psychosomatischen Grund. Die meisten Psychosen werden entweder angeboren (neigung zu Psychosen) oder werden durch traumatische Situationen gebildet. Hierbei kommt es -MEISTENS- zu einer zu starken ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin. Dieser löst dann die Wahnvorstellungen / (Halluzinationen) aus. Neuroleptika können entweder die ausschüttung hemmen oder durch sedierung und benommenheit Halluzinationen unterdrücken.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
AntoinGriezmann 
Fragesteller
 16.03.2020, 01:51

Danke für deine Antwort. Weißt du vielleicht, ob man den Dopamin-Wert nachweisen kann? Durch Blutabnahme, Urin-Test etc.?

Cedric507  17.03.2020, 14:11
@AntoinGriezmann

Das kann bestimmt werden über eine Blutabnahme, für eine Psychose gibt es jedoch auch andere Werte die dafür der Grund sein können. Der erhöhte Dopamin Wert ist jedoch am häufigsten der Fall.

Ja, dafür gibt es ja medikamente, aber solche Medikamente kann man nur durch einen Arzt bzw. durch einen Psychiater bekommen, wenn er auch deine Geschichte kennt und merkt, das es nicht ausgedacht ist.

Was sie genau im Gehirn machen usw. kann ich jetzt nicht erklären, aber es wird etwas unterdrückt oder gewisse gedanken oder vorstellungen oder so werden harmloser. Es gibt aber auch Nebenwirkungen bei Medikamenten die sowas auslösen können oder verstärken können, dann wäre ein wechsel oder absetzten ratsam.

Vielleicht nimmst du regelmässig irgendein Medikament ein? Lese mal die Packungsbeilage durch und wenn etwas darüber steht, dann spreche deinen Arzt einmal darauf an.

Viwa97  16.03.2020, 00:00

Solltest du oder jemand anderen unter solchen Wahnvorstellungen leiden, dann bleibt dir nur die Möglichkeit einen Psychiater aufzusuchen, der dir mit einem Medikament helfen kann oder eine Psychologen, sodass du es durch einen Arzt das Medikament beziehen kannst. Der Arzt wird nicht bei einer Sitzung dir ein Medikament geben, sondern dich überweisen und erst wenn er ein Bericht eines Psychologen hat, der bestätigt, dass du unter den Wahnvorstellungen leidest, wird er dir die entsprechenden Medikamente geben.

Medikamente verändern nicht direkt die Gedanken. Aber sie können den Serotonin-, Noradrenalin- oder Dopamin-Haushalt regeln. Neuroleptika greifen bei letzterem. Und können Wahnvorstellungen abmildern oder gar zurückdrängen. Wahnvorstellungen kommen u.a. dadurch zu Stande, wenn das Gehirn von zu viel Botenstoff-"Strömungen" überfordert wird.

Medikamente können das Problem überdecken, aber nicht stoppen.

Medikamente können bestimmte Hormone die zu Unwohlsein führen blockieren und dafür die Produktion von "Glücklichmachenden" Hormonen anregen. Somit kann das Medikament kurzzeitig helfen, sodass man sich für einen begrenzten Zeitraum besser fühlt. Da das Problem ein langzeit Problem ist, sollten andere Methoden genutzt werden. Da würde ich lieber einen Arzt konsultieren...

anonym2730  16.03.2020, 00:01

Diese Medikamente führen zur Abhängigkeit, da sie begrenzt wirken und nicht "für immer" eine Veränderung hervor rufen... Diese Medikamente sind echt nicht ohne...