Kann man mit einem (!) Auge dreidimensional sehen?

7 Antworten

Entgegen der wohl allgemeinen Meinung hier, kann man auch mit nur einem Auge die Raumwahrnehmung bewerkstelligen. Es gibt eine ganze Menge Hinweise für das Gehirn, was Tiefenwahrnehmung betrifft und Binukolare Disparität (was allgemein als 3D-Sehen bezeichnet wird, wenn wir beide Augen benutzen) ist nur ein Aspekt davon.
Auf Wikipedia gibt es eine schöne Liste mit weiteren Aspekten, die man nutzen kann, um 3D zu sehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Raumwahrnehmung

Die Liste iist hier leider sehr kurz, ich empfehle dir, den englischen Artikel dazu zu lesen, da gibt es sage und schreibe 15 weitere Aspekte, die teilweise in der deutschen Version fehlen: https://en.wikipedia.org/wiki/Depth_perception

Am einfachsten und verlässlichsten ist es für das Gehirn tatsächlich beide Augen zu benutzen und per Disparität den Raum zu berechnen. Aber fällt das weg, dann gibt es eben weitere Mechanismen, die genutzt werden können, und die mit etwas Übung auch sehr gut funktionieren.
Naja, und was ich von Kenways Antwort halte, habe ich ja geschrieben. Es ist doch Blödsinn, dass man bei Verlust eines Auges noch 2 Wochen 3D-Sehen kann und dann plötzlich nicht mehr. Du hast da schon recht, dass das, wenn überhaupt, dann sofort passieren sollte.

Wie stark du mit einem Auge Entfernungen siehst/verstehst, hängt von deiner Schlussfolgerungstiefe ab. Also je nachdem, wie stark du dich darauf konzentrierst und wie viel du durch das Anstreben deines Wohls und das Helfen gegenüber anderen geübt hast (Bei anderen ist mehr Potential, als bei einem selbst!). Bewegst du dich relativ zum Objekt, ist es gleich viel leichter den 3D-Effekt zu sehen, weil man den Unterschied sieht.

Lässt du dich gehen und lässt die Welt dich zu allem zwingen, lässt du nach. Die Sicht wird unklarer und kleiner/schwärzer und man lässt Distanzen fast ganz außer Acht.

Menschen mit einem Auge verpassen nicht viel. Wenn man den Vergleich hat, fühlt es sich nur mit zwei Augen entspannter an, weil es leichter ist, Distanzen zu erkennen, als ohne und man ein Auge zuhalten muss.

mulano 
Fragesteller
 01.02.2017, 00:26

Was ist die Schlussfolgerungstiefe?

H4xX3d  01.02.2017, 18:56
@mulano

Da in der Welt alles Gründe hat, kann man unendlich weit zurückschlussfolgern. Mit Schlussfolgerungstiefe meine ich, wie viele Gründe du z.B. im Schnitt maximal bei den Gründen der Gründe der Gründe .. usw zurückverfolgen kannst. Das gilt auch beim Sehen :-)

Ich muss leider gezielt ungenau erklären, um die Welt zu schützen. Leute mit hoher Schlussfolgerungstiefe generieren das Wissen und diejenigen mit geringer Schlussfolgerungstiefe bekommen es mit, ohne auch gleichzeitig das Wissen zu generieren, das verstehen lässt, wie und warum man nicht anderen schadet. Und Schwupps, sind ein paar hundert Milliarden Leben noch stärker in Qual durch härtere Versklavung...

Schlussfolgerungstiefe ist nicht angeboren, sondern kommt durch Belohnungen für Gutes für sich selbst und andere tun (in der Illusionswelt: Mitgefühl).

das entfernung schätzen kann man mot einem auge erlernen wenn man sich an anderen bekannten fixpunkten orientiert, wie autolängen z.b.

Nein, aber da das Hirn aus Begleitfaktoren die Kenntnis der dritten Dimension hinzufügt, denkt man, man könnte es.

Klar denkt das Hirn nicht zweidimensional, sonst müsste man mit einem zugehaltenen Auge ja vermuten, dass der weiter hinten stehende Mensch ein Zwergwüchsiger ist.

Nien; Räumliches sehen funtioniert, weil unsere Augen zwei Bilder vom selben Objekt aus einem anderen Winkel aufnehmen. Das Gehirn setzt daraus ein räumliches Bild zusammen. Gibt es nur ein Auge, gibts auch nichts zusammenzusetzen.

Es gibt aber auch Menschen, bei denen das nicht funktioniert. Sie sehen also trotz zweier funktionierender Augen nicht 3D, merken das oft aber nicht selbst.