Ist Promiskuität unter Homosexuellen weiter verbreitet als bei Heterosexuellen und wenn ja, warum?

11 Antworten

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Ja eindeutig. Ich würde sagen, vor allem bei Schwulen. Das wird schon deutlich, wenn man sich zum Beispiel auf "Jodel" (soziale Plattform, anonym) aufhält: Da gibt es verschiedene Channels, zB den für Schwule. Wenn man da mal mitliest, wird es schon sehr deutlich:

1. Viel öfter einfach Sex ohne Verpflichtungen. Da werden über Dating Apps eher Sexdates als Beziehungen gesucht, es ist völlig "normal" (von den meisten praktiziert), dass jemand Sexdates hat. Damit haben die Mehrheit auch wirklich viele Sexualpartner.

2. Viel schneller Sex. Das ist dann "wenn es passt" schon beim ersten Treffen (auch wenn ne Beziehung draus werden soll). Anders als bei Heterodates, wo die Frau nicht ganz so oft schon beim ersten Treffen dafür bereit ist.

3. Offene Beziehungen. So viele Leute dort haben offene Beziehungen, um ihrer Sexualität freien Lauf zu lassen. Also selbst, wenn sie lange Beziehungen führen, haben sie wechselnde Sexualpartner.

Die Gründe dafür sind wahrscheinlich vielseitig. Zum einen sind Männer natürlich sowieso eher bekannt dafür, schnell und viel Sex zu wollen. In Heterobeziehungen ist meist auch die Frau die Bremse. Die Männer werden dafür ja auch nicht so von der Gesellschaft verurteilt, im Gegensatz zu Frauen.

Außerdem ähnelt sich das gleiche Geschlecht eher, denke ich. Da ist es einfacher, jemanden zu finden, der so denkt wie man selbst.

Ich glaube nicht, eher würde ich sagen, sie ist bei Männern weiter verbreitet als bei Frauen. Wobei es auch da Studien gibt, die wieder das Gegenteil belegen.

Ich denke, es kann auf eine einfache Grundbegebenheit zurück geführt werden;
Frauen bekommen die Kinder und sind stärker an einer Bindung interessiert als Männer. Weil eine Bindung Sicherheit gibt, die für die Erziehung, bzw. die Versorgung des Nachwuchses unabdingbar ist.

Männer sind eher darauf ausgelegt ihr Erbgut zu verteilen und mit vielen Geschlechtspartnern zu verkehren um mehr Variationen hervorzubringen.

Dazu kommt, dass das Verbot einer Bindung die Promiskuität untersstützt. Unsere Offenheit gegenüber Homosexualität ist noch nicht so alt. Wir haben gerade mal vor ca. 20 Jahren das letzte Gesetz gegen Homosexualität abgeschafft.

Was gegen eine vermehrte Promiskuität unter Homosexuellen spricht und den Bezug zu den oben genannten Umständen unterstreicht, ist, dass seit Einführung der eingetragenen Partnerschaft Statistiken darüber geführt werden. Und da ist es in der Tat so, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen besser halten als gegengeschlechtliche Beziehungen. Es wurden nämlich bisher weniger eingetragene Partnerschaften gelöst als es Scheidungen gab. Prozentual natürlich.

Das spricht eher dafür, dass homosexuelle Paare treuer sind als heterosexuelle.

Letztlich wird sich aber wahrscheinlich kein Unterschied ergegen. Das Argument ist ohnehin nur ein Versuch, Homosexualität zu misskreditieren und beinhaltet keinerlei verwertbare Informationen.

Ja auf jeden Fall. Warum wurde meines Wissens nie mit einer Studie belegt.

Einer der Gründe dürfte sein, dass das Risiko weg fällt ein Kind zu bekommen wofür man Verantwortung tragen muss.

Von Männern ist bekannt, dass sie ein risikoreicheres Verhalten haben als Frauen. Die Mischung fällt da weg.

Allerdings hat Aids auch bei Homosexuellen zu mehr Vorsicht geführt.

Nein.

Tja, ich weiß nicht, ob man diese Frage sexualitätsspezifisch beantworten kann. Ich denke, dass das Model Polygamie und Promiskuität insgesamt eine immer größere Bedeutung bekommt und von immer mehr Menschen gelebt wird. 

Beziehungen werden immer schnelllebiger, viele Menschen wissen nicht was sie wollen und wen sie wollen und können Liebe nicht von Freundschaft unterscheiden. Das ist nur meine Beobachtung (mein Umfeld). 

Vielleicht sind wir Menschen auch von Natur aus nicht für Monogamie geschaffen und es ist nur ein Resultat unserer romantischen Vorstellungskraft (durch Filme wird diese Ewigkeit der Emotionen ja auch häufig transportiert).

Wichtig ist, niemanden für seine Lebensform zu verurteilen. Jeder ist für sein Verhalten (und für seine Fehler) selbst verantwortlich.

LG