Hat jemand Erfahrungen mit dem Öffnen des "dritten Auges"?

4 Antworten

Letzte Woche haben wir im Yogastudio mal wieder Chakrayoga gemacht. Nach gut 5 Jahren Yoga hab ich inzwischen eine ungefähre Vorstellung, was da passiert. Ich sehe die Farben und spüre auch Energien. Das dritte Auge ist aber ein ganz besonderes und jeder wird da was ganz anderes spüren, die meisten warscheinlich sehr wenig.Was sich da abspielt lässt sich schlecht in Worte kleiden. Man sollte da vorher nicht so viel Mystik hereinlegen und sich einfach treiben lassen.

Ich bin zwar kein Freund der Transzendentalen Meditation (TM), allerdings gebe ich purushajan in einem wichtigen Punkt definitiv Recht:

Man sollte grundsätzlich nie bestimmte Aspekte überbewerten.

Das betrifft sowohl die Meditation, als auch alle anderen Dinge des Lebens.

Manche Lehren sehen zum Beispiel die materielle Welt als "schlecht" an und erklären, nur die Hinwendung zum Geistigen sei "gut".

Das halte ich für sehr unausgewogen, da wir nun einmal beide Aspekte in unserem Leben haben und keinen davon verdrängen sollten.

Genau so gibt es Menschen die sehr intelligent und klug sind und deshalb auf weniger intelligente und belesene Menschen hinabblicken.

Doch wir vereinen beides - Geist und Körper - und auch unsere Gesellschaft benötigt sowohl intellektuelle Vordenker, als auch Menschen, die hart körperlich anpacken können.

Das gleiche sehe ich auch in der Meditationspraxis als wichtig an und denke, dass ein solches Gleichgewicht grundsätzlich wichtig ist.

Es gibt eine Redensart, die besagt:

Ein Mensch, der den Kopf in den Wolken hat, kann nicht gleichzeitig fest auf dem Boden stehen - es sei denn, er ist ein sehr großer Mensch.

Oder, wie purushajan sagte - man kann nicht mit der Stirn durch die Wand und die Füße zurücklassen.

Ich denke, diese Ansicht ist grundsätzlich richtig, wenn man es so versteht, dass die drastische Vergeistigung nicht der ideale Zustand ist, sondern man ein gesundes Maß an Bodenhaftung benötigt, um nicht plötzlich total abzudriften. Es muss eine natürliche Harmonie bestehen.

Wenn man nun einmal rein hypothetisch annimmt, dass es diese Chakras tatsächlich gibt, dann dürfte hier die gleiche Herangehensweise sinnvoll sein. Kein Aspekt sollte überbetont werden.

Im Buddhismus gibt es eine Darstellung vom "Kreislauf der Wiedergeburten" und sie zeigt sechs Daseinsformen, die man annehmen kann.

Dazu gehören auch die Gottheiten (Devas), die zwar über viel Macht verfügen, aber ständig in Angst leben, andere könnten mehr Macht haben, oder sie ihren besonderen Status verlieren.

Für einen Außenstehenden ist die Vorstellung von "viel Macht" sehr attraktiv - egal ob es um finanzielle, militärische, oder magische Macht geht.

Wenn man aber nicht das richtige Bewusstsein hat und nicht über die nötige Weisheit verfügt, kann viel Macht sehr gefährlich sein.

Ich weiß nicht, welche "Vorteile" du dir von deiner Meditation erhoffst, aber ich halte es für sinnvoll, klein anzufangen und gleichmäßige Schritte zu machen.

Du solltest meiner Meinung nach auch deine "Wünsche" nach "Effekten" der Meditation zurückstellen, denn sonst spielt dir deine Psyche leicht einen Streich und liefert dir mit ein paar Halluzinationen genau die geistige "Show" die du dir wünscht.

Diese scheinbar spirituellen Erfahrungen sind dann allerdings lediglich subtiler Selbstbetrug und haben mit Achtsamkeit und Meditation wenig zu tun.

mein vater zitierte immer wilhelm raabe: "Sieh auf zu den Sternen. Gib Acht auf die Gasse." Und Maharishi sagte immer: "Wer hoch bauen will, braucht ein tiefes Fundament."

Das "3.Auge" ist ein feinstoffliches Energiezentrum. Diese Geschichten, die du gelesen hast sind absolut schädlich dafür, sie haben mit dem "Öffnen" dieses Chakras überhaupt nichts zu tun! Es handelt sich in diesem Fall um Voodoo-ähnliches Zeugs.


@gottesanbeterin

Bedeutet das, dass man das Stirnchakra öffnen kann ohne das 3. Auge zu öffnen?

Gestern habe ich beschlossen mich mehr über die Chakren zu informieren und sie eventuell auch irgendwann zu öffnen. Bei dem 3. Auge hatte ich aber schon sofort das Gefühl das es irgendwie nicht richtig ist es zu öffnen, weil man dadurch auch Geister sieht, unter anderem welche die man wirklich nicht sehen will. Es gab schon ein paar male bei denen ich Geister(schlechte Geister) gespürt habe obwohl ich niemals aktiv versucht habe das 3. Auge zu öffnen

@Kayanochi

Das, was einige unter dem "Öffnen des 3. Auges" verstehen, schädigt dieses Energiezentrum und ergibt Zustände, die du beschreibst. Weil diese Zustände so interessant und "sensationell" scheinen, denken manche Zeitgenossen, sie wären positiv, andere streben solchen Unfug an. Auf jeden Fall ist diese Sache der geistigen Gesundheit nicht förderlich, sie schadet diesem Energiezentrum und schädigt es.