Sind Menschen unterschiedlich dehnbar?

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Hallo, jeder Mensch kann sich dehnen, falls er nicht körperliche Gebrechen hat. Ich mache das so: ich gehe bei den Übungen soweit wie ich komme und dann ein Stück zurück. In diesen Zustand gehe ich öfter und manchmal wieder etwas vor. Das kann sich aber dabei schon um Wochen handeln, bevor ich einen Millimeter weiterkomme. Doch lieber so, als mit Schmerzen - und dann aufhören. Lieber millimeterweise... Gruß

kwon56  25.11.2010, 11:01

Danke.

Ja, Beweglichkeit ist zunächst mal auch Veranlagung. Aber egal, wie flexibel man "von Natur aus ist",, man kann immer Fortschritte machen. Ich selbst galt als Jugendlicher im Sportunterricht als sehr steif. Mit regelmäßigem und intensivem Yoga ist es mir gelungen, sehr flexibel zu werden und auch fortgeschrittenste Asanas zu beherrschen. Ich musste dazu allerdings zwei Mal am Tag jeweils 45-90 MInuten nur Asanas üben.

Als ich dann später die Asana Praxis auf 30-40 Minuten täglich reduziert habe, habe ich einen Teil meiner Flexibilität wieder verloren.

Es ist auch eine Frage des Alters, ob du größere oder weniger große Fortschritte machen kannst.

Um vom Yoga zu profitieren, ist es allerdings nicht notwendig, sehr flexibel zu sein. Die Dehnübungen an sich lassen die Energien fließen und helfen der Entspannung, selbst wenn du nicht so flexibel wirst wie andere.

Ein kleiner Rat zur Vorsicht: Bei Ischiasschmerzen sind starke Vorwärtsbeugen oft kontraindiziert. Du solltest mit deinem/deiner Yogalehrerin darüber sprechen, was du machen kannst und was nicht.

Unten habe ich ein Video eingebunden, das ein paar Variationen der Vorwärtsbeuge zeigt. Damit kannst du ausprobieren, was dir eventuell gut tut.

Wenn du ein paar Tipps haben willst, wie du deine Vorwärtsbeuge-Flexibilität entwickelst, schaue dir folgendes Video an: http://www.youtube.com/watch?v=gpV4ACZaNXs

Es bleibt aber die Einschränkung: Gerade bei Ischias-Beschwerden solltest du eher an Stärkungsübungen für die Gesäßmuskulatur und Lendenmuskulatur arbeiten, und weniger an der Dehnung.

Sasl0407 
Fragesteller
 25.11.2010, 07:57

Wow, vielen Dank für die ausführliche Antwort und die guten Tipps, die mir wirklich weiterhelfen. :-)

Prinzipiell kann man durch Übungen und Dehnungen sich schon gelenkiger machen. Und so auch seine Dehnbarkeit deutlich verbessern! Aber fakt ist auch, dass es Veranlagung ist und manche Menschen eben dehnbarer, gelenkiger sind als andere. Also kann es sein, dass bei deinem Körper an einem Punkt Schluss ist und andere eben noch flexibler sind

@SasI0407: Mein lieber Schieber !

Wie sollen wir Deine Frage beantworten, wenn Du uns nicht sagst, wie alt Du bist - und wie bei Parcival nicht die Frage beantwortest - 'welchen Geschlechtes' Du bist ?!!

Ich bin 66 und könnte Dir sagen wie ich es fertigbringe, die Fingerspitzen an die 150 x in 2 Stunden zu Boden zu bringen - bei durchgedrückten Knien selbstverständlich - aber vorher ist Deine Antwort fällig.

Vorab verrate ich Dir aber ein Geheimnis: Veranlagung kannst Du nicht mehr ändern; wenn Du nicht mehr die Gummigelenke eines jungen Mädchens besitzt, hilft nur ÜBEN.

d.h. Du fängst täglich mit dem Sonnengebet an: Anfangs 3 x , später wiederholst Du das abend noch x und dann geht's an die Arbeit:

Allmählich steigerst Du die Anzahl der Sonnen gebete bis zu die Anzahl Deiner Jahre erreichst. Bist Du 60 - halt 60x am Tag.

P.S. Ich KENNE Yoga; P.S. 2: Ole NYDHAL- Diamant Buddhist (Tibet) und Lama macht 400 Liegestütz auf die Schnelle an einem Stück - manchmal macht er das mehrmals innerhalb 24 Stunden.

Auffi !

Sasl0407 
Fragesteller
 25.11.2010, 08:00

Ich bin 28 und weiblich. Warum ich nicht geantwortet hab? Weil ich nicht 24 Stunden online sein kann und zwischendurch auch noch arbeite :-) Dann bin ich jetzt mal gespannt auf Deinen Tipp. ..und eine Frage hab ich jetzt auch. Wieso "Schieber"? Viele Grüße!

Auch ich hatte viele Jahre trotz Tanztraining und Dehnübungen eine recht eingeschränkte Flexibilität. Im Yoga-Unterricht hat es irgendwann klick gemacht:

Wichtig ist besonders bei Yoga-Übungen, dass du MÖGLICHST ENTSPANNT in den Posen bleiben kannst. D.h. suche eine Variation der Stellung, in der du die Dehnung schon spüren, aber auch lange bleiben und TIEF ATMEN kannst. Erstmal Aufwärmen der Gelenke und Muskulatur, z.B. durch fließende Bewegungsfolgen - leichte Sonnengrußvarianten u.ä.. Danach nimm dir wirklich Zeit, LANGE in Dehnhaltungen zu verweilen. Frag dich immer wieder: Bin ich entspannt? Wo im Körper findet überflüssige Anspannung statt (oft in Kiefer, Schultern oder anderen eigentlich gerade unbeteiligten Körperpartien)? Kann ich die Kiefermuskulatur noch lockerer lassen? Sende in die verspannte (und auch in die gerade gedehnte) Muskulatur die Vorstellung, dass die Muskeln schmelzen können wie Schokolade in der Sonne (Vorstellungsbilder helfen bei vielen Menschen unglaublich gut). Lass deinen Atem den Brustkorb, den Bauch und auch den Rücken füllen bzw. bewegen. Nimm wahr, wie und wo (Rücken? Rückseite der Beine?) sich die Dehnung in der Ein- und in der Ausatmung verändert. Irgendwann werden die Muskeln ganz weich, ganz warm...und die Dehnung angenehm.

Wenn du an diesen entspannten Punkt in der Dehnung gelangst, kommst du immer weiter - und hast Freude dabei. Ich selbst bin Tänzerin und Bewegungspädagogin - meine Körper schöpft inzwischen die Möglichkeiten seiner Flexibilität voll aus (www.marita-matzk.de). Das wünsch ich auch dir, viel Spaß und Erfolg!

Sasl0407 
Fragesteller
 26.11.2010, 14:02

Danke Dir für die tolle Antwort. Deine Website ist toll! Schade, dass Du nicht in Berlin bist, sonst hätte ich gern mal einen Workshop von Dir besucht :-) Ich werde Deine Ratschläge befolgen. Liebe Grüße!