Eiter (?) an Nähten nach Carpaltunnel-OP

9 Tage nach der CTS-OP, Eiter? an den ehem. Fäden - (Eiter, Karpaltunnelsyndrom, OP-Wunde)

2 Antworten

Hallo Butchsfraule,

Deine Wunde sieht sehr gut aus; das gelbe, dickflüssige Zeug, was Du als Eiter ansiehst, ist Wundflüssigkeit und ganz normal.

Eitrige Wunden würden anschwellen, starke Schmerzen verursachen und übelst riechen.

Besorge Dir eine kleine Flasche Octenisept (kostet in der Apotheke so um die 6 Euro) und sprühe die Wunde damit ein, dann wird es besser.

Octenisept ist ein Mittel für die Wundversorgung (Desinfektion) es brennt nicht, ist Farb - und Geruchslos. Sprühe die Wunde zweimal am Tag damit ein und lasse es an der Luft trocknen.

Gute Besserung!

Karsten

Butchsfraule 
Fragesteller
 29.06.2012, 02:20

Hallo Karsten,

auch dir sei für die schnelle Antwort gedankt!

Bisher war ich in dem Irrglauben, dass Wundflüssigkeit generell eher klar und von wasserähnlicher Konsistenz ist, Eiter hingegen gelblich-dickflüssig(er).

Die Haut um den Schnitt ist etwas geschwollen und "dicklich", sowie auf Berührung relativ schmerz-empfindlich. Ganz anders als die rechte Hand am 9. Tag. Ein übler Geruch geht von der Wunde nicht aus.

Nach wie vor ist für mich nicht ganz schlüssig, warum der Wundschmerz sehr intensiv wird, wenn ich die Hand nach unten halte. (Wie es beim Laufen/Stehen o.ä. üblich ist.) Die Hand fühlt sich dabei relativ schwer an, der Schmerz wirkt stechend-drückend und zieht bis ins Handgelenk hoch. Halte ich die Hand horizontal (unbewegt) ist der Wundschmerz zwar wahrnehmbar aber nicht so penetrant stechend.

Vermutlich mache ich mir wirklich zu viele Gedanken und stelle zudem (wieder) zu hohe Erwartungen an meinen Körper.

VG

RettSan  29.06.2012, 13:48
@Butchsfraule

Du solltest Deine Hand eher hoch lagern; hälst Du sie runter, läuft das Blut "schneller" durch die Gefäße und die Schmerzempfindung wird dadurch gesteigert.

Das würde auch die Rötung und die Schwellung erklären... also schön hochlagern und eventuell leicht kühlen, dann sollte der Schmerz bald nachlassen.

Alles Gute!

Karsten

Butchsfraule 
Fragesteller
 01.07.2012, 00:14
@RettSan

Hallo Karsten,

Danke, die Wunde hat sich zu heute enorm gebessert.

Habe die letzten beiden Nächte Jod/Pflaster drauf getan und tagsüber "gelüftet". (Sprich ohne Pflaster, aber bei neuem "Nässen" wieder etwas Jod drauf.) Zudem war aufgrund der enormen Hitze recht viel Ruhe angesagt.

Da seit heute Morgen die schmerzliche Empfindlichkeit auf Berührung der Wunde sehr gering war, habe ich im Laufe des Tages immer wieder etwas trockene Haut "abgezupft". (Schlechte Angewohnheit, aber nun sieht die Wunde m.E. nahezu top aus)

Bis auf die Empfindlichkeit an den dünneren Hautschichten ist die Wunde/Narbe auf Berührung nahezu schmerzfrei. :o)

Jetzt muss ich sogar aufpassen, die Hand nicht zu sehr zu belasten um keine verdickende Narbe zu fördern und werde nun mit Kelofibrase Sandoz die Narbenpflege beginnen.

Würde gerne noch ein Bild anhängen, aber es scheint nur über einen externen Link zu gehen?

http://oi47.tinypic.com/34dhd1k.jpg

Ringsrum schön rosig (bis auf die etwas mehr weggezupfte Haut), Schwellung nahezu komplett zurückgegangen. Bin zufrieden und erleichtert.

das wundmanagement entwickelt sich zunehmend vom wunden bepflastern weg - und das ist in den meisten fällen auch gut so. schön, dass du ein foto eingefügt hast. deine wunde sieht ganz normal aus, um nicht zu sagen gut. hör natürlich auf dran "rumzudrücken". wundsekret und juckreiz gehören zum heilungsprozess dazu, je mehr du diesen durch mechanische einwirkung störst, desto anfälliger wird die wundheilung. jodsalbe drauf und immer schön luft ran lassen.

mach dir keinen kopf. anhand des fotos sieht das alles sehr zufriedenstellend aus.

Butchsfraule 
Fragesteller
 29.06.2012, 00:52

Hallo Eselchen,

vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Bei der Heilung der rechten Hand habe ich einiges (aus dem Bauch) heraus anders gemacht. Z.Bsp. hatte ich die rechte Hand bereits ab dem 6. Tag fast nur noch an der Luft und kaum noch den empfohlenen Verband drum. (Eigentlich nur Nachts, um nirgends mit den Fäden hängen zu bleiben) Ebenso habe ich die Fäden bereits am 9. statt - wie vom Chirurgen vorgegeben - am 10. Tag ziehen lassen, weil sie ab Tag 7 einfach zu sehr zwickten. (das war jetzt links jedoch identisch) Da ich an der rechten Hand versucht habe mit Bepanthen die Haut weich zu halten und das Zwicken der Fäden zu minimieren, vermittelte die Wunde dem Arzt vermutlich einen "falschen" Eindruck. (Wobei ich erst jetzt gelesen habe, dass von Bepanthen bei OP-Wunden eher abgeraten wird?!) Mein HA, der zu der Zeit scheinbar zwischen mir und einem anderen Patienten "sprang", liess nach dem Fädenziehen noch mit 3 Streifen kleben und verordnete "das Pflaster" für 1 Woche. Das entfernte ich allerdings schon am Nachmittag des nächsten Tages und seit dem kam kein Pflaster oder Verband über die Wunde. Weder Wundwasser an den Nähten, noch sonstiger verunsichernder Flüssigkeitsaustritt bildete sich - zu keiner Zeit des Heilprozesses!. Mit der Narbenpflege konnte ich bereits 4 Tage später beginnen. (Kelofibrase Sandoz)

Womit deine Aussage bezüglich des pflasterlosen Wundmanagements eigentlich nur bekräftigt wird. Zur Zeit hatte ich Cutiplast Steril drauf. (Angaben zufolge u.a. atmungsaktiv) Aber nach deiner indirekten Bestätigung, dass "Luftheilung" besser zu sein scheint, werde ich es nun ablassen und schauen, wie die Wunde morgen früh aussieht.

(Da die Wundheilung der rechten Hand eigentlich ziemlich zufriedenstellend war, dachte ich, versorge ich die Linke Hand strikt nach Ärztevorgaben, ohne wieder selber zu "experimentieren", in der Hoffnung eine noch bessere Wundheilung zu erzielen. War nun wohl eher ein Eigentor. :/ )