Würdet ihr ein behindertes Kind bekommen?

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Das ist oft eine unbeliebte Meinung, aber ich muss ehrlich sagen: Nein

Aber nicht aus purem Egoismus, sondern weil meiner Meinung nach auch das Kind ( und später ja der Erwachsene, wenn das Kind älter wird ) sein ganzes Leben lang auf Pflege angewiesen ist.

Das Kind wird nie ein normales Leben führen können. Es wird nie normal zur Schule gehen können, Freunde haben, einen Partner finden, eigene Kinder kriegen usw usw.

Ich würde es nicht abtreiben, weil ich finde dass dieses Baby nicht verdient hat zu leben, sondern weil ich der Meinung bin, dass das Baby/Kind/der Erwachsene selbst ein leidvolles Leben haben wird.

Ich zb hatte eine lange Zeit Neurodermitis - was mit der Pubertät Gott sei dank weggenagen ist - und alleine schon diese "kleine" Krankheit hat mein Leben 15 Jahre lang unglaublich eingeschränkt. Und das ist noch nicht einmal eine Behinderung.

Deswegen: Nein, ich würde meinem Kind soetwas nicht zumuten wollen. Und muss auch sagen, dass ich nicht weiß ob ich ein Leben lang damit fertigwerden würde.

Ich bin nicht sehr belastbar und im Endeffekt würde ja mein Kind darunter leiden, wenn es mir zu viel werden würde und ich ihm nicht die Pflege geben könnte die es braucht und verdient.

Und auch wenn ich irgendwann tot bin muss mein Kind ja weitergepflegt werden. Und Heime sind meist so überfüllt, dass dort nur auf die essentiellen Bedürfnisse eingegangen wird und der Mensch sonst nur alleine vor sich hervegetiert

Ich habe 2 Kinder und ich hätte beide auch bekommen wenn eine Behinderung im Raum gestanden wäre.

Ich habe mich vor über 18 Jahren für mein erstes Kind entschieden und drei Jahre später für das zweite.

Egal ob behindert oder nicht, jeder Mensch hat das Recht auf leben. Und ich masse es mir nicht an Gott zu spielen und dammit leben zu müssen ein Leben genommen zu haben.

Wer ein Kind möchte der muss sich im vorhinein mit der Tatsache auseinander setzten das das Kind nicht gesund sein kann, den es trifft nicht immer nur die anderen.

Grundsätzlich nur bei 100 Prozent nachweisbaren Schäden, bei denen das Kind wirklich nichts selber machen kann und sozusagen in einer Hülle dahinvegetiert.

Da muss ich auch selber sagen, finde ich es nicht gut von den Eltern, es drauf ankommen zu lassen.

Oder wenn man weiß, dass man eine schlimme Krankheit vererbt, und dann 4 kranke Kinder zeugt. Das finde ich extrem verantwortungslos. So nach dem Motto: Bei einem wird´s schon klappen.

So ein Leben möchte ich keinem Menschen zumuten, in der heutigen Zeit muss man auch daran denken, wer für die Kosten aufkommt, nachdem die Krankenkassen alles mögliche kürzen oder streichen.

Nein, würde ich nicht.

Also ich will generell keine Kinder, aber selbst wenn sich das mal ändern würde (was ich nicht glaube) würde ich kein behindertes Kind austragen, auch keins mit Down Syndrom. (Immerhin kann man das heute dank Bluttest schon in der 10. Woche feststellen, muss man zwar selbst zahlen, aber die 300€ wäre es mir allemal wert...)

Einfach weil ich meiner Familie, eventuellen weiteren Kindern, und nicht zuletzt mir selbst diese lebenslange Belastung nicht würde aufbürden wollen.

Ich habe da eine ich sag jetzt mal "krasse" Meinung die von wenigen geteilt wird, denn ich denke wenn man schon Kinder hat, die gesund sind, sollte man auch mit Gedanken an die Kinder die schon da sind kein behindertes Kind bekommen, und wenn man noch keine Kinder hat, aber noch vorhat weitere zu bekommen, sollte man sich auch gegen ein schwer behindertes Kind entscheiden, einfach den anderen Kindern zur Liebe.

Was viele nämlich nicht bedenken: Wenn die Eltern irgendwann zu alt sind sich zu kümmern, müssen die anderen Geschwister das übernehmen. Kommt das behinderte Kind hingegen in ein Pflegeheim, z.B. nach dem Tod der Eltern, dann müssen die Geschwister dafür zahlen, und das behinderte Kind "vegetiert" den Rest seines Lebens vor sich hin.

Ich erinnere mich da an einen Fall, wo die Eltern es im hohen Alter schrecklich bereut haben NICHT abgetrieben zu haben, denn durch die intensivpflege ihres schwerbehinderten Sohnes konnten sie weder weitere Kinder bekommen, noch je in Urlaub fahren, oder überhaupt irgendwas außerhalb des Hauses zusammen unternehmen, einer musste immer bei dem Sohn bleiben. Dieser kam dann als die Eltern zu alt wurden sich zu kümmern in ein Pflegeheim, wo er den ganzen Tag alleine im Bett lag, versorgt wurde, mehr aber auch nicht.

Wird ein Kind bei der Geburt, oder später zum lebenslangen Pflegefall, dann ist es was anderes, da kann man dann halt nichts mehr machen, aber so lange man das kann, sollte man es meiner Meinung nach auch!

Übrigens habe ich meine Mutter neulich aus nuegierde mal genau das gefragt, ob sie ein behindertes Kind bekommen hätte, und zu meiner Verwunderung hat sie gesagt: "nein, denn diese Belastung hätte ich dir und Markus (mein Bruder), und auch mir selbst, nicht antun wollen."

Ich war halt verwundert, weil wir zwei da zu 100% die gleiche Einstellung haben, was ich nicht gedacht hätte ^^

IchFragHaltErst  11.04.2018, 17:39

Dann sind wir immerhin schon 2 die Verantwortung über überemotionales Alles-Darf-Leben-Theater stellen.

Besonders interessant wäre zu sehen wenn gerade die Menschen die meckern dass andere abtreiben dann selbst vor der Entscheidung stehen und das verkrüppelte Kind auf ihrem eigenen Ultraschall sehen und sich darüber Gedanken machen was das für ihr Leben bedeuten wird.

daaaaaaaaaaaaaa  11.04.2018, 22:34

Und wie würdest du mit dem schlechten Gewissen klar kommen wenn du diesen Menschen umbringen würdest? "Ich treibe ab" ist immer leicht gesagt, viele kriegen hinterher dann aber solche Gewissensbisse daß sie ernsthafte psychologische Probleme bekommen, sprich ihres Lebens nicht mehr froh werden.

Deamonia  12.04.2018, 09:28
@daaaaaaaaaaaaaa

Ganz einfach: Ich hätte kein schlechtes Gewissen, denn ich hätte nicht das Gefühl "einen Menschen umgebracht zu haben".

Vor der 24 Woche ist das Gehirn noch nicht genug entwickelt um irgendwas wahrzunehmen/zu spüren, bis dahin sind Föten also nur ich sag mal "menschliche Hüllen", die nichts davon mitbekommen wenn man sie am weiterentwickeln hindert.

Wenn man alle Tests machen lässt, kann man mit nahezu 100%iger Sicherheit bis zu diesem Zeitpunkt abtreiben falls was nicht stimmt.

"Ich treibe ab" ist immer leicht gesagt, viele kriegen hinterher dann aber solche Gewissensbisse daß sie ernsthafte psychologische Probleme bekommen, sprich ihres Lebens nicht mehr froh werden.

Ich habe schon mal abgetrieben, und keinerlei Probleme damit gehabt. 95% der Frauen die abtreiben sind einfach nur erleichtert. Auch meine Mum hatte Jahre vor meinem Bruder und mir eine Abtreibung, und auch keinerlei Probleme damit.

IchFragHaltErst  12.04.2018, 13:37
@daaaaaaaaaaaaaa

Das hängt mehr damit zusammen was sich Abtreiber von Leuten wie dir danach jahrelang anhören müssen. Der Mensch selbst ist sehr flexibel wenn es darum geht etwas vernünftiges zu tun. Es ist der enorme scheinheilige Schuldgefühle-Druck von aussen der irgendwann fertig macht. Menschen schütteln den Kopf . . zeigen mit dem Finger auf dich. Lästern hinter deinem Rücken, holen den Pastor um deine Seele zu retten . .

Deamonia  12.04.2018, 13:43
@IchFragHaltErst

Stimmt, in den Ländern in denen Abtreibungen von der Gesellschaft am wenigsten geächtet werden, gibts auch die wenigsten Psychischen Probleme damit.

Traurig finde ich das Abtreibungsgegner sogar Krankheiten erfinden, und damit so erfolgreich sind, das die Medien es heute noch nachplappern, und so tun als ob es das wirklich gäbe (z.B. das Post-Abortion-Syndrom (PAS))

daaaaaaaaaaaaaa  12.04.2018, 13:51
@IchFragHaltErst

An euch beide, Deamonia und IchFragHaltErst: Ich verweise auf meinen bereits gesetzten Kommentar weiter unten, welcher sich auf Recht und Unrecht bezieht und bei dem es völlig egal ist ob jemand was spürt oder nicht, siehe auch mein Argument mit dem Patienten in Vollnarkose. Ich kannte mal eine Frau die auch abgetrieben hatte und die das niemandem außer mir erzählt hatte. Die mußte sich nichts von irgendwelchen Leuten anhören und hatte trotzdem ernsthafte emotionale Probleme deswegen bekommen und vorgreifend: Auch schon bevor sie mich kennengelernt hatte, ich bin also nicht die Ursache dafür.

IchFragHaltErst  12.04.2018, 13:53
@daaaaaaaaaaaaaa

Deine Meinung ist mir sowas von egal sorry.

daaaaaaaaaaaaaa  12.04.2018, 13:54
@IchFragHaltErst

Das beruht auf absoluter Gegenseitigkeit.

Deamonia  12.04.2018, 15:36
@daaaaaaaaaaaaaa

Du meinst deine persönliche komische "Unrechtsvorstellung", in der du eine schwere Behinderung die 24 Stunden Pflege erfordert, mit einer Nase die jemandem nicht gefällt, oder mit Demenz nach einem langen normalen Leben gleichsetzt?

In der du einer Frau die ein hohes Risiko hat Erbkrankheiten an ihre Kinder weiterzugeben, sagst sie solle besser gar nicht erst schwanger werden?

Oder das du einen lebenden fühlenden denkenden Menschen mit einem Embryo gleichsetzt, sobald der geborene Mensch narkotisiert ist?

Sorry aber das ist dermaßen unsinnig das ich es nicht mal ansatzweise ernst nehmen kann...

daaaaaaaaaaaaaa  12.04.2018, 19:25
@Deamonia

Rumpöbeln und Sachen negativ reden, ist anscheinend alles was du kannst. Tolle Einstellung zum Leben, die du hast. Echt jetzt mal.

Deamonia  13.04.2018, 08:54
@daaaaaaaaaaaaaa

Sag mal bitte wo ich "gepöbelt" haben soll. Auch rede ich nichts negativ, sondern bin einfach Realistin. Wenn ich mal was falsch verstanden habe, entschuldige ich mich sogar dafür, was hier kaum einer macht.

Ich finde meine Einstellung zum leben, das die Menschen die schon auf der Welt sind wichtiger sind als ein gefühlloser Embryo auch toll, schön das du es auch so siehst ;) (Nur zur Vorbeugung: Ironie ist kein pöbeln! )

Laury95  12.04.2018, 12:09

Also träumst du davon, dass es später mal gar keine angeborenen Behinderungen geben sollte? Bist du der Meinung auch bei Autismus/Asperger, Borderline (eine Veranlagung zu impulsiven Verhalten liegt ja in den Genen) wenn man diese schon im Mutterleib diagnostizieren könnte?

Deamonia  12.04.2018, 12:27
@Laury95

Ach Laury, interpretiere doch bitte nichts rein was ich nicht geschrieben habe.

Wir sprachen von schweren Behinderungen, die ein selbstständiges Leben nicht möglich machen. Muss ich das jetzt wirklich jedesmal bei dem Wort "behindert" dazu schreiben?

Mit Autismus kenne ich mich zu wenig aus, um beurteilen zu können ob diese Menschen komplett selbstständig leben können, aber ich meine mal gesehen zu haben, das sie ganz gut alleine klar kommen können. Mit Borderline kann man locker ein selbstbestimmtes Leben führen, arbeiten gehen, sich selbst versorgen usw. also wäre letzteres wenn ich Kinder wollte selbstverständlich KEIN Grund, bei anderen Sachen würde ich recherchieren, wie viel Selbstständigkeit einem Menschen diese Krankheit nimmt, und dann entscheiden.

Ich würde es nämlich nicht verantworten wollen, das meine anderen Kinder sich nach meinem Tod um ihr behindertes Geschwisterkind kümmern MÜSSTEN, und dadurch vielleicht sogar auf eine eigene Familie verzichten müssten, weil sie keinen Partner finden, der das mitmacht...

Laury95  12.04.2018, 12:31
@Deamonia

Ich habe auch nichts hineininterpretiert, ich wollte nur deine Meinung dazu wissen, Danke. Und bei Autismus und Borderline gibt es auch verschiedene Schweregrade, meine Mutter hat Borderline und sie kann in dem Sinne kein selbstbestimmtes Leben führen, sondern ist durch die ständig schwankende Gefühlswelt leider sehr eingeschränkt darin.

Deamonia  12.04.2018, 12:52
@Laury95

Ok, dann hab ich das falsch verstanden, sorry dafür...

Inwiefern braucht deine Mutter denn Pflege und Betreuung bei ihrer Krankheit? (musst du natürlich nichts zu sagen, ist ja schon sehr Privat!)

Weist du, wenn jemand z.B. nur ab und an mal Hilfe im Haushalt oder beim Einkaufen braucht, weil er es psychisch nicht schafft sich selbst aufzuraffen, dann ist das meiner Meinung nach kein Grund für eine Abtreibung, denn sowas kann man mit Medis behandeln und Therapieren, aber schwere Behinderungen lassen sich leider nicht so weit weg therapieren, das ein selbstständiges Leben möglich ist...

Es ist eben der Unterschied zwischen überwiegender Betreuung, und überwiegender Selbstständigkeit der für mich ausschlaggebend ist.

Laury95  12.04.2018, 12:58
@Deamonia

Betreuung im Haushalt meine ich auch nicht, wusste nicht genau, wie ich das am besten in einem Satz zusammenfassen kann. Es ist auf alle Fälle schon mal eine finanzielle Abhängigkeit, weil sie bisher jeden Job hingeschmissen hat, dann noch die emotionale, wenn man z.b. nach einem Besuch nach Hause will und dann ein Glas um die Ohren geworfen bekommt, weil sie mit dem Abschied nicht fertig wird. Und das ständige Wechseln von Lebenspartnern... "Der ist auf jeden Fall der Richtige, den werde ich heiraten" und nach 2 Wochen ist Schluss und immer sind die Männer Schuld. Das plötzliche Auftauchen bei uns und Interesse an mir und ihrer Enkeltochter und dann wird sich wieder ein paar Monate nicht mehr gemeldet. Es soll wohl ganz früher noch schlimmer gewesen sein, sie wollte sich wohl mit mir aus dem Fenster schmeißen, deswegen wurde auch erst das Jugendamt aktiv. Sie dreht es natürlich so, dass sie keinerlei Schuld trifft und das Jugendamt von Anfang an versucht hatte, ihr etwas in die Schuhe zu schieben und dann immer die Aussage "ich stand unter Drogen und kann mich nicht erinnern"

Ich könnte noch den ganzen Tag weitererzählen.

Deamonia  12.04.2018, 15:41
@Laury95

Ok, aber dennoch lebt sie ja "überwiegend selbstständig" so wie ich das raus lese. Weist du ob jemand seinen Lebensunterhalt selbstständig verdient hat ja nicht sooo viel mit einem selbstständigen Leben zu tun. ALGII Empfänger führen schließlich auch ein selbstständiges Leben ohne arbeiten zu gehen.

Solche Leute sollten dann vielleicht keine Kinder bekommen, oder wenn doch engmaschig kontrolliert werden, damit sowas schlimmes wie bei dir nicht vorkommt...

Zudem werden die Drogen, auch wenn das keine Entschuldigung für Kindesmisshandlung ist, ihr übriges dazu getan haben...